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(Triggerwarnung vorab; dieses Kapitel hat extreme Gewaltszenen und Andeutungen von Magersucht)

Elliana - ???

 Das unterdrückte Atmen kam mir immer näher.

Pfefferminze. Die Person vor mir roch nach Pfefferminze.

Alle Haare stellten sich auf meinen Armen auf, doch die Person ließ mich nicht los.

Ich versuchte alles und schlug um mich, wollte die Person kratzen, treten, beißen nur, dass sie mich los ließ.

Wir lieferten uns einen Kampf, in welchem die Person vor mir mehrfach auf Spanisch fluchte, ich durch meine Italienischkenntnisse aber einiges verstehen konnte.

Ich war gerade dabei meine Fingernägel sein Gesicht runter zu kratzen, als sich eine Tür hinter mir öffnete und ein Lichtkegel in den Raum fiel.

„Hier bist du." Ramona knipste das Licht an und ich kniff die Augen vor der einbrechenden Helligkeit zusammen. Ein schmerzerfülltes Keuchen entfuhr mir, als mir auf einmal beide Arme auf den Rücken gedreht wurden und es sich anfühlte, als würde die Person hinter mir versuchen, mir meine Schulterblätter zu entnehmen. Bekam man für Schulterblätter viel auf dem Schwarzmarkt?

Ramona keuchte ebenfalls, als sie mich in den Griffeln meines Angreifers sah.

„Felipe!" schimpfte sie und kam auf uns zu gerannt. „Lass sie sofort los."

Der Klammergriff hinter mir löste sich verhalten.

Ich drehte mich um und ließ all meine Wut an dem großen Kerl aus, der mir genervt entgegen blickte. Was fiel ihm ein mich festzuhalten?!

Ich holte aus und schlug ihm meine Faust direkt in den Kiefer, da ich seine Wange verfehlte.

Schmerzerfüllt, stöhnten wir beide gleichzeitig auf.

Ich hatte mir das theatralischer vorgestellt, doch meine Hand schmerzte einfach nur, von der Härte seines Kiefers. Ein Tritt in die Eier wäre wahrscheinlich sinnvoller gewesen.

Unter mehreren Schmerzenslauten brachte ich ein „Wehe du fasst mich noch einmal an." hervor und hüpfte auf dem Fleck hin und her, da der Schmerz nicht aufhören wollte.

„Was rennst du denn auch vor mir davon?" fragte mich Ramona vorwurfsvoll. „Du musst duschen."

Sie deutete um sich und erst jetzt bemerkte ich die große Dusche, die vielen Fliesen und edel aussehende Waschbecken. Ich war wirklich in einem Badezimmer.

Ramona schüttelte erneut den Kopf, nahm meine Hand in ihre und schaute sich die Stelle an, mit der ich Felipe geschlagen hatte. Sie war gerötet, doch ließ schon an Schmerz nach. Erneut seufzte sie und begab sich in Richtung einer etwas versteckten Badewanne, im hinterem Teil, des Badezimmers.

„Du kannst jetzt gehen Felipe. Danke." Rief sie über ihre Schulter zu ihm zurück und zog mich mit sich.

Das war alles so surreal. Was machte ich hier überhaupt.

Ramona beugte sich vor und ließ Wasser in eine große Badewanne fließen, während sich die Tür hinter uns schloss und mit einem leisen klicken ins Schloss fiel.

Erst jetzt, da Felipe weg war atmete ich auf.

Ich war mir zu einhundert Prozent sicher, er würde sich vor der Tür positionieren und warten bis Ramona und ich wieder raus kamen, aber immerhin war er vorerst weg.

Mein Arme schmerzten, die er mir so qualvoll auf den Rücken gedreht hatte und ich sehnte mich tatsächlich nach einem Bad, doch nicht hier.

Ich wollte überall sein, doch nicht hier.

Like the ice around himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt