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Das erste das Mary war nahm war eine schwere Wärme, die auf ihrer Brust lastete. 

War sie tot? Sie konnte sich an den Schuss erinnern, an den Schmerz und an das Gesicht ihres Sohnes, sie hoffte das es nur eine Einbildung war und er nicht mit ansehen musste wie auf seine Mutter geschossen wurde, aber sie konnte sich nicht erinnern wieder aufgewacht zu sein.
Es gab zwei Möglichkeiten, entweder war sie eben gerade dabei aufzuwachen, oder sie war kurz davor Kurt Cobain bei einem live Konzert zu zu jubeln.
Hinter ihren geschlossenen Augenliedern konnte sie eine unbeschreibliche Helligkeit ausmachen. Schon bei geschlossenen Liedern brannte sie ihr die Augäpfel weg. 

Langsam leckte sie mit ihrer Zunge über ihre trockenen, aufgesprungenen Lippen. Ihr Mund war ganz ausgetrocknet und ihr Hals schmerzte, es fühlte sich an als hätte sie Nägel geschluckt. Wann hatte sie das letzte mal etwas getrunken? 

Vorsichtig hob sie ihr rechtes Augenlied an, nur um es gleich wieder zu schließen. Das war eine schlechte Idee, eine ganz schlechte Idee. So brummte ihr der Schädel normalerweise nur wenn sie beim Wett trinken gewann. Wenn das der Himmel war konnte sie gerne darauf verzichten. Der Gedanke lies sie kurz auflachen, jedoch hörte es sich eher nach einem Schmerzenslaut an. Sie und der Himmel?  

Beim zweiten versuch schaffte sie es ein Auge so weit aufzumachen um die verschwommenen Umrisse ihrer Umgebung war zu nehmen. Sie hatte sich die Hölle schlimmer vorgestellt. 

Jetzt erkannte sie auch warum es hier so verdammt hell war. Jemand hatte vergessen die Vorhänge zu zu ziehen. Warte es gab Vorhänge in der Hölle? Das hatte die Bibel ausgelassen. Millimeter für Millimeter hob sie ihre Lider und langsam sah sie mehr als nur verschwommene Formen. 

Ein Kranken Zimmer? Doch nicht die Hölle?

Neben ihrem Bett saß ein schlafender Jack auf einem Stuhl, den Kopf neben ihren Beinen, seine Hand neben ihrer. An der Wand ihr gegenüber standen drei weitere Stühle einer war leer, auf einem lag Nato in einem wirr war aus Armen und Beinen zu einer Kugel zusammen gerollt und schnarchte vor sich hin. Wie konnte man nur so schlafen? Besaß der Typ kein Rückgrat?

Auf dem dritten Stuhl saß Di mit verschränkten armen und sah ihr genau in die Augen. 

"Guten Morgen Schlafmütze."

"Arg, versuchst du gerade lustig zu sein? Wenn ja dann lass es lieber. Humor steht dir nicht."

Marys Stimme hörte sich an als hätte sie sie schon lange nicht mehr verwendet. Kaum mehr als ein Flüstern, doch Di hörte ihre Worte durch den Raum. Doch praktisch so einen Super Soldaten als besten Freund zu haben. 

"Es ist schön zu hören das du dein loses Mundwerk nicht verloren hast. Eine Schande daran zu denken wie viel Wissen der Welt abhanden gekommen wäre."

Obwohl seine Worte neckend gemeint waren und die Stimmung aufheitern sollten legte sich ein besorgter Schatten über sein Gesicht. Langsam stand er auf und trat neben ihr Bett. 

"Du hast uns einen ganz schönen schrecken ein gejagt junge Dame. Ich dachte die Zeiten in denen wir uns vor Kugeln ducken mussten sind längst vorbei. Wir werden nicht jünger."

"Wow, du hast mich gerade in einem Satz jung und alt genannt. Bin mir nicht sicher ob ich dir eine Runterhauen, oder dich umarmen soll. Aber du hast recht, dem nächsten Typen der auf mich schießen will dem sag ich einfach dass das nicht geht da ich keine 13 mehr bin. Klappt sicher." 

Di stand auf und trat an ihre Seite und sah ihr mit plötzlich beängstigender Ernsthaftigkeit in die Augen.

"Sogar Super Frauen wie du brauchen hin und wieder Schutz. Ich mache mir sorgen um dich, ich habe Barnes in Aktion gesehen. Dieser Mann ist gefährlich."

Mary rollte mit ihren Augen, manchmal übertrieb Di es mit seinem Beschützer Instinkt.

"Ach was du nicht sagts, aber nur zu deiner Information. Es war nicht Barnes der mich angeschossen hat."  



Eine Sache der PsycheWhere stories live. Discover now