14 | Letzte Hoffnung

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K A L I A

Wie versteinert stand ich da, mit meinem Kurzschwert in der einen und meinem Messer in der anderen Hand. Die Kreatur verlor die Geduld und hob ihr pechschwarzes Schwert, an dem Blut heruntertropfte. Rotes, frisches Blut. Mein Herz gefror und ich blickte zu dem Jungen rüber, der immer noch auf dem Boden lag. Eine kleine Blutlache hatte sich um ihn gebildet und mein Atem stockte.

Panisch wollte ich zu ihm eilen, aber ein Knurren hinter mir hielt mich davon ab. Kampflustig drehte ich mich um und entspannte mich sofort. Es war Alya, welche mich anscheinend gefunden hatte. Knurrend wollte sie sich auf die Kreatur stürzen, aber ich hielt sie davon ab. "Geh zum Jungen und versuch zu verhindern, dass er verblutet!", befahl ich und Alya folgte meiner Anweisung. Sofort wollte sich die Kreatur auf meine Wölfin stürzen, aber da sah ich schwarz.

Wütend hob ich mein Schwert und griff an. Verblüfft wehrte die Kreatur meinen Hieb ab und seine Augen funkelten ärgerlich. Mit einer Handbewegung wollte er mich von den Füssen werfen, aber ich bin darauf vorbereitet und wehrte seinen Angriff mit einer Schutzwand ab. Ein unmenschliches Knurren ertönte daraufhin und liess mich erschaudern. Ich drehte mein Kurzschwert und liess es wieder aufflammen.

Mit einem Schrei stürzte ich mich auf die Kreatur und griff an. Das Monster drehte sich und parierte meine Schläge, aber ich wurde immer aggressiver und schneller. Da ich kleiner als die Kreatur war, hatte ich einen grossen Vorteil in der Schnelligkeit.

Plötzlich hielt die Kreatur inne und drehte sich um, als ob sie etwas gehört hatte. Mit einem wütenden Aufschrei drehte sich die Kreatur von mir weg und lief auf Alya und den Jungen zu, welcher blass an einen Baum gestützt sass. Seine grün-braunen Augen sahen mich an und blickten bis tief in meine Seele. Wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen und die Welt schien stillzustehen.

Er sah mich? Verwirrt blickte ich zu Alya, welche mit weit aufgerissenen Augen in einer Kampfposition war. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst, dass die Kreatur immer noch hier war und geradewegs auf dem Weg zu Alya war.

Mit voller Kraft stiess ich mich vom Boden ab und flog durch die Luft, auf den Rücken der Kreatur. Diese schrie agressiv auf und versuchte, mich mit seinen Händen runterzuziehen, doch ich wehrte mich und stiess mein Schwert, so tief es ging, in seinen Nacken.

Die Kreatur brüllte und warf mich von seinem Rücken, sodass ich hart auf den Boden aufschlug. Taumelnd richtete ich mich auf und blickte zu Alya und dem Jungen, welcher schwankend auf seinen Beinen stand und versuchte, zu mir zulaufen.

Ich schüttelte den Kopf, doch er ignorierte mich und und änderte seine Richtung und lief nun auf die Kreatur zu. Wütend stellte ich mich zwischen ihn und das Monster und warf eine Schutzwand zwischen die beiden, sodass der Junge nicht mehr weiterlaufen konnte.

Erstaunt sah er mich an und ich schaute wütend zurück. "Bleib wo du bist!", rufte ich ihm aufgebracht zu und wendete mich wieder der Kreatur zu, welche mich aggressiv ansah.

Plötzlich fingen seine Zähne an, sich zu verformen und seine ganze Gestalt veränderte sich. Verunsichert trat ich ein paar Schritte zurück. Die Kreatur wuch und krümmte sich. Rauch umhüllte seine Gestalt und mir wurde ganz kalt. Meine schlimmsten Erinnerungen kamen wieder in mir hoch und ich fing an, zu zittern.

Ängstlich sah ich auf mein kleines Schwert. Mit diesem Schwert würde ich ihn sicher nie aufhalten können. Er besteht aus reiner Energie. Und Energie bekämpfte man nicht mit Waffen. Sondern mit Energie... Ein Hoffnungsfunke glomm in mir auf und ich verdrängte meine alte Erinnerungen.

Langsam entspannte ich meine verkrampfte Hand und warf mein Schwert auf den Boden. Der Junge hinter mir keuchte erschrocken auf. Er versuchte durch die Wand zu kommen, dass konnte ich deutlich spüren, aber sie bestand aus reiner Energie und konnte nur durch Energie wieder entfernt werden. Ich hob meine Arme, schloss meine Augen und konzentrierte mich ganz und gar auf meine Magie.

Ich liss sie von meinem Herzen aus durch meine Adern überall hinfliessen. Ein Kribbeln durchflutete mich und ich fing an zu leuchten. Behutsam hob ich vom Boden ab und flog geräuschlos empor. Ich öffnte wieder meine Augen und liess die Magie aus mir hinausfliessen. Wie Schlangen floss die golden schimmernde Magie um mich, umhüllte mich und sprühte Funken.

Die Kreatur hielt inne und sah mich aus gierigen Augen an. Ich lächelte leicht und bündelte alle Energie zu einem einzigen Strahl. Mit voller Wucht schleuderte ich meine Energie auf die Kreatur und in sie hinein. Die Gestalt lachte hämisch und breitete die Arme aus, sodass mein Herz einen Moment lang aufhörte zu schlagen.

Bis die Kreatur plötzlich anfing zu wachsen und sich seine Augen erschrocken weiteten. Seine ganze Haut fing an zu leuchten und sein Gesicht verzerrte sich. Er fiel auf die Knie und schrie so laut, dass ich schwören könnte, dass mein Trommelfell jeden Moment platzen würde.

Seine Haut verzog sich und er schrumpfte wieder. Seine ganze Gestalt zuckte und verdrehte sich. Seine Hände zerfielen und seine ganze Gestalt löste sich in Rauch auf. Das letzte was man noch von ihm sehen konnte, waren seine roten Augen, die meine hassvoll durchbohrten.

Dann schwebte nur noch Rauch über die Lichtung und wurde vom Wind davongetragen. Der Regen hörte auf und die Wolken verzogen sich. Alle Pflanzen richteten sich wieder auf und der Mond schien wieder auf uns hinab. Sachte liess ich mich wieder nach unten auf den Boden gleiten und knickte augenblicklich um.

Sofort war Alya neben mir und stützte mich, sodass ich mich langsam auf den Boden setzten konnte. "Puh.", sagte ich zu Alya und diese blies mir sanft ihren Atem in mein Gesicht. Ich lachte leicht auf und umarmte sie dankbar.

Plötzlich hörte ich ein leises Räuspern hinter mir und drehte mich um. Der Junge stand schwankend hinter mir und sah mich fragend an. Ich hielt meinen Atem an und hörte Alyas Knurren. "Schon gut.", flüsterte ich ihr leise zu und sie hörte sofort auf.

Zaghaft blickte ich in die Augen des Jungen und sofort wurde mir warm. Bitte, bitte, bitte sag, dass du mich wirklich sehen kannst, bat ich und holte zitternd Luft. Hoffnungsvoll blickte ich ihn an. "Kannst du mich sehen?"

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New Chapter!!!
Ich hoffe es gefällt euch(:

Ausserdem widme ich dieses Kapitel Diamantmaedchen <3 Vielen Dank für all deine Votes und den Support für diese Geschichte und Kalia, Alya und Arian<3 Wenn ihr irgendwelche Ideen habt, was Kalia und Arian noch so machen können dann schreibt es mir gerne in die Kommentare!<3 Es fällt mir momentan schwer, kreativ zu sein xD

Ich drücke euch und bis zum nächsten Kapitel(;

Eure AlhenaSt<3

Die Sonne der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt