16 | Magische Heilung

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A R I A N

Schnell nahm ich Kalias Kopf in meinen Schoss und schloss ängstlich meine Augen. "Verdammt Arian, wenn sie wegen dir stirbt bring ich dich um!", schrie Alya mich an und ich schluckte. Wenn Kalia wirklich starb, dann... Ich unterdrückte meine Panik und verdrängte den Gedanken so schnell wie möglich. Sachte legte ich meine Hände auf ihre Schläfen und beruhigte meinen Atem.

Mit jedem Atemzug wurde ich ruhiger und spürte meine Energie zusammen mit meinem Blut durch meine Adern fliessen. Jedes Mal wenn ich einatmete, spürte ich das Kribbeln stärker und liess die Energie in Kalia fliessen. Von meinen Händen in Kalias Kopf. Ich kniff meine Augen, so fest ich konnte, zusammen und gab Kalia alle Energie, die ich finden konnte.

Nach einer Weile, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam, spürte ich, wie sie sich leicht bewegte. Ich hörte jedoch nicht auf und liess weiterhin Energie in sie fliessen. Erst als Kalia meine Hände von ihren Schläfen nahm, wachte ich aus meiner Trance auf und öffnete die Augen. Mit rot leuchtenden Wangen lag Kalia in meinem Schoss und hielt meine Hände in ihre.

"Es tut mir so leid...", entschuldigte ich mich bei ihr und schon wieder lief mir eine Träner über die Wange. Verdammt, warum weinte ich schon wieder? Kalia würde noch denken, dass ich eine Heulsuse war. Langsam richtete Kalia sich auf und ich stützte sie leicht, bis sie rot wurde und ich bemerkte, dass ich meine Hand an ihrer Hüfte hatte. Sofort röteten sich meine Wangen ebenfalls und ich nahm meine Hand weg.

Kalia stand langsam auf und Alya stützte sie, so gut sie konnte. Ich stand ebenfalls auf und bemerkte, dass mein Pullover noch immer hochgekrempelt war. Amüsiert blickte ich zu Kalia, welche meinen Oberkörper mit offenem Mund anstarrte.

"Gefällt dir was du siehst?", fragte ich mit tiefer Stimme und Kalia schaute sofort auf den Boden und versteckte ihr rotes Gesicht hinter ihren Händen. Alya lachte laut auf und sag mich an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mich nicht so mochte...

Aber Alya zwinkerte mir zu und sah mich dankbar an. Dann wendete sie sich an Kalia, welche mich wieder ansah. "Ähh... Könntest du vielleicht...", fragte sie und machte eine ungeschickte Handbewegung zu meinem Oberkörper. Ich lächelte wissend und krempelte meinen Pullover wieder nach unten. Als ich wieder aufblickte, sahen sich Kalia und Alya wieder stumm an. Als ich mich räusperte, sahen sie beide auf.

"Kalia...", fing ich an, wurde aber von ihr unterbrochen. "Wo lebst du?", fragte sie mich und ich hielt verblüfft inne. "Ähh... Nicht weit von hier entfernt, aber ein Tagesmarsch ist es schon.", meinte ich und Kalia sah mich verwundert an. "Einen Tagesmarsch? Wo lebst du? Am anderen Ende der Welt?", fragte sie lachend und ich sah sie entgeistert an. "Nein..." Kalia verstand nichts mehr, dass sah ich ihr an.

"Läufst du... Läufst du in normaler Geschwindigkeit?", fragte sie mich und ich verdrehte lachend die Augen. "Na klar! Ich habe zwar Magie in mir, aber Superman bin ich trotzdem nicht!", witzelte ich lachend und plötzlich fing Kalia an, breit zu grinsen. "Was grinst du so?", fragte ich sie und sie prustete los. Verwirrt sah ich zu Alya, welche ebenfalls lachte. Was hatten die beiden bloss?

Ungeduldig wartete ich ab, bis Kalia sich wieder beruhigt hatte und mich immer noch grinsend ansah. "Wenn du die Magie in dir hast, welche auch ich habe, dann bist du fast so schnell wie Superman wenn du willst.", meinte sie und meine Augen weiteten sich erstaunt.

"Warte, was?", fragte ich und Kalia nickte. "Komm steh auf! Wir gehen zuerst zu mir nach Hause, sodass ich meine Sachen einpacken kann. Danach will ich dein Zuhause sehen.", befahl sie und ich nickte verblüfft.

Mit einem letzten Blick auf Alya, welche sich langsam wieder von ihrem Lachkrampf erholte, lief ich zu meiner provisorischen Unterkunft und nahm meinen Rucksack, meine Jacke und Decke heraus. Mit schnellen Handgriffen verräumte ich alles in meinem Rucksack und stand dann wieder auf.

Suchend blickte ich über die Lichtung, auf der Suche nach meinem Schwert und Messer, als Kalia mir beides hinstreckte. "Danke.", lächelte ich und steckte sie wieder in meinen Gurt. Mit einem letzten Blick vergewisserte ich mich, dass ich alles dabei hatte, als Kalia mich auf meine Schuhe aufmerksam machte. "Oh ja stimmt!", rief ich aus und setzte mich wieder auf den Boden, um meine Socken und Schuhe anzuziehen.

Nachdenklich betrachtete Kalia mich und seufzte leise. Neugierig musterte ich sie während ich meine Schuhe zuband und musste in mich hinein lächeln. Kalias Kleider sahen aus, als ob sie in ihnen geschlafen hatte. Ihr Haar war zerzaust und ihr ganzes Aussehen wirkte ziemlich zerknautscht.

"Fertig?", fragte Alya mich und riss mich und Kalia aus unseren Gedanken. Ich nickte und stand wieder auf. Meinen Rucksack schulterte ich und sah zu Kalia. "Haben wir irgendwas vergessen?", fragte ich sie und sie blickte auf die Lichtung. Dann nickt sie und lächelte. "Ich zeig dir mal wo ich wohne! Mal sehen ob du mir und Alya hinterher rennen kannst...", spottete sie und ich zog eine Augenbraue in die Höhe.

Bevor ich reagieren konnte, war sie schon auf und davon und mein Mund klappte auf. Wie zum Teufel war sie so schnell verschwunden? Suchend blickte ich mich um, als Kalia wieder neben mir stand. "Ach du scheisse! Kannst du mich nicht noch mehr erschrecken?", rief ich und musste mir eine Hand auf mein klopfendes Herz legen. Kalia schüttelte sich vor Lachen und Alya tauchte ebenfalls auf.

"Wo zum Teufel bleibt ihr? Die Sonne geht bald auf und ich hab Hunger!", quengelte sie ungeduldig und Kalia lächelte. "Schon unterwegs! Geh schon mal vor!", meinte sie und Alya zischte wieder ab. Dann drehte Kalia sich zu mir und sah mich aus ihren braunen Augen an.

"Also... Du rennst ganz normal los. Konzentrier dich einfach auf deine Füsse und jeden Schritt, den du machst. Konzentrier dich auf den Wind auf deiner Haut. Die Schwerelosigkeit bei jedem Sprung. Und dann lässt du einfach los...", erklärte sie mir und ich lächelte. Das hörte sich echt schön an. Kalia sah mich fragend an und hielt mir ihre Hand entgegen.

Mit Herzklopfen nahm ich sie und verschränkte meine Finger mit ihren. Ihre kleine Hand war weich und sanft. Sie zog an meiner Hand und deutete mir an, endlich loszulaufen. Gemeinsam mit ihr rannte ich los und passte mich ihrem Tempo an. Und wie sie mir erklärt hatte, liess ich einfach los und liess mich vom Wind tragen.

Lachend blickte ich in den roten Himmel und spürte Kalias Blick auf mir. Mit einem Lächeln drehte ich mich zu ihr und zwinkerte ihr zu, sodass sie wieder rot wurde. Gemeinsam liefen wir Richtung Sonnenaufgang, zu Kalias Zuhause. Aber auch dieses Mal bemerkten weder ich, noch Kalia, dass wir schon wieder beobachtet wurden.

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Und schon wieder ein neues Kapitel!

Dieses Kapitel habt ihr moonwriter179 zu verdanken<3 Wenn sie mir nicht die Ohren lang gezogen hätte, dass ich nicht so einen fiesen Cliffhanger machen soll und dann das nächste Kapitel nicht hochlade, hättet ihr alle warten müssen xD

Ich hoffe es gefällt euch<3
Jetzt sind die vier vorbereitete Kapitel auf zwei reduziert worden xD

Gute Nacht und schlaft gut<3

Eure AlhenaSt<3

Die Sonne der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt