Knarrende Dielen wecken mich. „Oh Sorry Isy! Ich wollte dich nicht wecken!“, entschuldigt sich Joanie, „Nicht der Rede wert. Ich hab sowie so nicht richtig geschlafen.“, murmel ich. Die ganze Zeit habe ich mir Gedanken gemacht, wie es jetzt mit mir weiter gehen soll. „Red Joanie?!“, „Was hast du mein Kind?“, antwortet Red Joanie. Ich richte mich auf und gehe zu ihm in die Küche: „Dürfte ich bei euer geheimen Mafia eventuell mitmischen?“, frage ich ihn nervös. Etwas erstaunt schaut er mich an und überlegt sichtlich. „Du bist erst 18. Ich weiß nicht ob der Boss das auf sich nimmt.“, sagt er zweifelnd. „Dann lass mich mit ihm reden!“, „Das wird schwierig. Du kannst es versuchen. Er will heute sowie so vorbei kommen und das Geld holen.“
Es dauert Stunden bis der Boss endlich ankommt. Ein alter Rover hält vor dem Eingang. Perfekt getarnt, so dass niemand groß auffällt. Red Joanie wirkt nervös. Als wir die Türe poltern hören zucken wir zusammen. Ein großer, dicklicher Mann steht vor uns. Anzug, schwarze Sonnenbrille und die schwarzen, langen Haare zu einem Zopf gebunden. „Red Joanie, was macht das Mädchen hier?“, fragt er ihn ohne eine Miene zu verziehen. Stotternd antwortet Joanie: „Ich habe sie vorerst aufgenommen. Ich weiß nicht ob der Herr schon gelesen hat, dass Offizier Joey von ihr getötet worden ist!“ Ich schlucke. Der Boss lässt nicht ein Murren verlauten. Er kommt auf mich zu und schaut mich an. „Und du willst jetzt zu uns gehören?“, als würde er das förmlich riechen, „Ja. Ich wäre bereit Aufträge zu erledigen, unter allen Umständen!“, antworte ich nervös. Seine Hand geht um meine Hüfte und ich merke wie er mir die Waffe aus der Hose zieht. Dann lässt er mich los. Der Boss schaut sich durch die schwarze Sonnenbrille kritisch die Waffe an. „Und du hast Offizier Joey umgelegt?“, fragt er als er die Waffe dreht und wendet. Mit einem zustimmenden Nicken antworte ich. Red Joanie dreht die Daumen nervös. Immer wieder schluckt er schwer und beobachte den Boss. „Wärst du bereit diese Waffe öfters einsetzen zu müssen?“, „Ja“ Es herrscht Stille für kurze Zeit. „Du bist dabei“, sagt der Boss, gibt mir den Revolver wieder und fordert durch Handzeichen auf, dass seine Begleiter und er wieder gehen. Als wir die Autotüren knallen hören, wird die gedrückte Stimmung etwas leichter. „Ich habe echt nicht gedacht, dass er dich aufnimmt!“, sagt Red Joanie erleichtert. Mir fällt ein Stein vom Herzen. „Jetzt müssen wir nur noch auf die Aufträge warten, dann stelle ich dir die Jungs vor und die zeigen dir wie das alles funktioniert.“, erklärt mir Joanie, „Doch zuerst wird es Zeit, dass du dir deine Haare färbst! Mit deinen roten Haaren finden sie dich schnell wieder!“ Ich seufze. Das wird eine Arbeit.
Einige Stunden der Verzweiflung vergehen. Jetzt muss nur noch die letzte Packung von 6 Haarfarben einwirken. Nach dem Auswaschen hat siech das Rumquälen gelohnt! Der Kopf ist blond und kein Gelbstich! Noch nie hat Haare färben so klasse geklappt wie jetzt! Vom Rotkäppchen zur Kalifornischen Schönheit. Ich weiß das war jetzt etwas eingebildet. Jetzt wirke ich auch nicht mehr so blass wie vorher. Dann treffen auch schon die Jungs ein. Anstatt, dass sie sich mit ihren eigentlichen Namen vorstellen sind es Mr.Z; Y; und W. „Dann bist du jetzt die neue Mrs.X!“, sagt Red Joanie erleichtert. Entgeistert frage ich nach meiner Vorgängerin. Tot. Sie hat Sachen von der Mafia breit getragen, war so zu sagen ein Spitzel. Größte Vorsicht ist geboten! Sonst passiert dasselbe mit mir auch. Ich schlucke schwer, als ich das gehört habe. Dann erklären mir Z, Y und W den nächsten Auftrag. Keine Einzelaufträge, dass ist schon ein größerer. Eine Razzia wird geplant. Rund um One Direction. Besonders um Harry Styles. Meine Nervosität steigt. Ich muss als Anfängerin gleich alles Richtig machen. Es beginnt alles mit den 7 Leuten in der anderen Wohnung hier im Block. Für mich heißt es mit einschmuggeln und einen auf Fan machen. Dann töten und eine Warnung hinterlassen. Z, Y und W werden das Töten auch übernehmen. Jeder von ihnen 2 und ich einen. Mit Schreckschusswaffen. Zur Sicherheit, dass keiner flüchtet, haben wir Messer dabei, um sie vorher zu verwunden in den Beinregionen. Aufregung ist jetzt kein Ausdruck mehr. Punkt 5 hören wir die Schritte in der Wohnung oben. Jetzt bin ich dran. Langsam gehe ich die knarrende Treppe hoch und klopfe an. Freundlich werde ich empfangen und aufgenommen. Alles läuft nach Plan. Fragen über Fragen: Wer mein Liebling ist, welchen Song ich am Besten finde und so weiter. Eine leichte Überforderung kommt auf, da ich ja nun so gut wie gar nichts weiß! Als wir ein falsches Zwitscher wahrnehmen geht es los.