Part 4

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Seit Tagen plagt mich immer ein und dieselbe Frage: Bringe ich das wirklich übers Herz Harry zu töten? Tausende Menschen werden das sehen. Familie, Freunde und Fans. Dieser eine Schuss mitten in seinen Kopf, würde den ganzen Fandom untergehen lassen und One Direction wird nicht mehr existieren. Oh Gott. Der Boss weiß wie er sowas machen muss. Er scheint einen guten Riecher für sowas zu haben. Es ist etwas beeindruckend, dass der Boss schnell gemerkt hat, dass ich mich für Harry interessiere. Eine interessante Menschenkenntnis. Aber wenn er ja schon lange genug in diesem Geschäft tätig ist, werden ich und meine Vorgängerin bestimmt nicht die Einzigen sein.

Es ist ein verregneter Montagmorgen, als mein Wecker mich aus dem Bett schmeißt. Ich hasse es immer noch! Daran wird sich bestimmt auch nicht viel ändern. Ich quäle mich aus dem Bett und gehe ins Bad. Meine roten langen Haare sind zerzaust und die Wellen sehen komisch aus, aber erstmal heißt es Duschen. Ich ziehe meine Schlafsachen aus und gehe unter die warme Dusche. Es dauert nicht lange bis ich diese wieder ausdrehe und nur mit dem Handtuch bedeckt wieder aussteige. Und rein in frische Klamotten! Ich nehme meine Bürste, kämme meine Haare durch und mache sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Den Pony stecke ich mir zur Seite. Zähne putzen, abschminken und wieder ein dezentes Make-up aufgetragen. Fertig. Als wäre es ein stinknormaler Tag, gehe ich lässig die Treppen herunter, in die Küche. Dort steht Jolie und macht Frühstück. Der Boss bestand darauf, dass ich bei denen unterkomme, bis wird rüber nach Amerika fliegen. Er behandelt mich wie seine eigene Tochter. Allerdings merkt er selber, dass er kein Vater sein kann, bemüht sich aber sehr. Mir wird nie wieder irgendjemand väterliche Liebe vermitteln können, wie es Joanie gemacht hat. Seit dem er Harry und mich in dem verlassenen Haus eingesperrt hatte, rede ich kaum noch mit ihm. Er weiß, dass er es sich bei mir verscherzt hat. Das kann Red Joanie auch nicht gut machen. Jolie lächelt zu mir und macht mir etwas vom typisch englischen Frühstück auf den Teller. Ei und Speck. Ich hasse Speck! Dennoch zwingt mich der morgendliche Hunger alles auf zu essen. „Du schaust so bedrückt was ist denn mit dir los, Isy?“, fragt mich Jolie besorgt. Es herrscht Stille und sie setzt fort: „Isy, es ist nur ein Schuss.“ Wie kaltherzig kann man nur sein? Okay, ich bin es auch, aber ich krieg das niemals gebacken, jemanden umzubringen, für den ich etwas empfinde! Wie kann man bei dem Gedanken nur so locker sein und sowas trocken raus hauen?! Mein Unterbewusstsein würde sie gerade verprügeln. Ich bin sichtlich geschockt. Jolie wartet immer noch auf eine weitere Reaktion von mir außer meinen Gesichtsausdruck. Mein hals ist trocken und ich nehme einen Schluck vom Orangensaft, der mir zu dem Teller Ei und Speck, gereicht worden ist. Jolie dreht sich wieder um und beginnt abzuwaschen. Als ich fertig bin mit essen, sage ich: „Ich geh mal raus an die frische Luft.“ Jolie grummelt irgendetwas, was ich zum Glück nicht verstanden habe. Ich schlüpfe in meine Converse rein, ziehe meine Jacke über und verlasse das Haus. Um nicht all zu nass zu werden, ziehe ich die Kapuze über meinen Kopf und laufe ziellos durch die Straßen. Mein Blick bleibt auf dem Boden. Immer wieder versuche ich Pfützen auszuweichen um nasse Füße zu verhindern. Als es immer mehr werden und ich beginne über sie zu springen, remple ich jemanden an. Diese Person hält mich, damit ich nicht doch noch in einer lande, als ich das Gleichgewicht verliere und fast nach hinten kippe. Ich kralle mich an den Oberarmen fest und zische ein ‚Danke‘ heraus. Mein Blick hebt sich und ich schaue in grüne Augen. Direkt in Harry’s Augen. Er hat einen verletzten Gesichtsausdruck und sagt nichts. Wir verharren kurz bis Harry mit ernster Miene sagt: „Was zur Hölle hast du im Madison Square Garden vor?“ Es steigen Tränen in seine Augen, genauso wie in meine. Ich stottere nur seinen Namen und fange an zu weinen. Harry schluchzt und fragt mich: „Was bringt dir das?“, „Sonst muss ich sterben…“, antworte ich im Flüsterton. Sein Mund bleibt offen stehen. „Warum?“, fragt Harry mich entsetzt. Er weiß alles. Der Regen wird stärker. Er presst seine Lippen zusammen und die Tränen fließen sein Gesicht entlang runter. Ich schluchze und meine Hand wischt die Tränen aus seinem Gesicht. Harry drückt seinen Kopf in meine Hand um mein Daumen streichelt weiter seine Wange. Dann schauen mich seine grünen Augen wieder an. Ich muss schon seit Wochen an Harry denken, hatte kein klares Bild von ihm im Kopf und jetzt steht er hier. Warum muss er sterben? Der Schmerz in mir verstärkt sich. Langsam kommen wir uns näher bis wir unsere Lippen aufeinander spüren. Der Kuss dauert lange. Dann reiße ich mich schnell von ihm weg, wische mir über den Mund und weine noch stärker. Harry schaut mich verwirrt an. „Es tut mir leid“, sage ich von mir selbst enttäuscht und renne weg. Immer weiter.

I kill him. I'm Mrs.X! - 1D StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt