Kapitel 4

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"𝕀𝕔𝕙 𝕤𝕒𝕙 𝕒𝕦𝕗 𝕦𝕟𝕕 𝕖𝕣𝕓𝕝𝕚𝕔𝕜𝕥𝕖 𝕕𝕖𝕦𝕥𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕕𝕒𝕤 𝕃ä𝕔𝕙𝕖𝕝𝕟 𝕒𝕦𝕗 𝕤𝕖𝕚𝕟𝕖𝕟 𝕃𝕚𝕡𝕡𝕖𝕟 𝕒𝕝𝕤 𝕖𝕣 𝕤𝕚𝕔𝕙 𝕦𝕞𝕕𝕣𝕖𝕙𝕥𝕖 𝕦𝕞 𝕤𝕚𝕔𝕙 𝕒𝕦𝕗 𝕤𝕖𝕚𝕟𝕖𝕟 𝕖𝕚𝕘𝕖𝕟𝕖𝕟 ℍ𝕖𝕚𝕞𝕨𝕖𝕘 𝕫𝕦 𝕞𝕒𝕔𝕙𝕖𝕟."

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Nishinoya POV:

Mit einem einem dumpfen Geräusch prallte der Ball von der Mauer, in der Nähe von meinem Zuhase ab, genau auf meine Unterarme. Dann wieder zielgerichtet gegen die Wand. Immer in dem selben Rythmus. Wand. Arme. Wand. Arme. Wand. Arme.

Mit ihrer letzten Frage hatte mich Takeda-san wieder auf die gleichen Gedanken gebracht, die mir schon seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf wollten. Das war nicht ihre Absicht und das weiß ich auch. Dennoch... Diese Zeit mit ihr war wie ein guter Traum aus dem man nicht aufwachen will, denn sobald das passiert erwartet einen die Realität. Die verdammte, graue und verregnete Realität ohne Volleyball und, was noch viel schlimmer ist, ohne Asahi im Club.
Wand. Arme. Wand. Arme. Wand. Arme. Wie konnte er nur aufgeben? Ich stand doch immer hinter ihm und habe mein Bestes gegeben, jeden Ball aufzusammeln. Und warum, warum nur wollte er gleich wieder die ganze verfluchte Schuld auf sich nehmen? Volleyball spielt man nicht alleine. Wir haben als Team verloren, werden als Team stärker werden und als Team das nächste Spiel gewinnen. Als ein Team ohne Asahi, ohne unser Ass? Niemals. Ich konnte nur hoffen, dass er selbst zur Vernunft gekommen und wieder zum Team zurückgekehrt ist. 

Wand. Arme. Wand. Arme. Wand. Ach verdammt, es bringt doch eh nichts weiter darüber nachzudenken. Und als ob sie nur darauf gewartet hätten, wanderten, nein sprinteten meine Gedanken wieder zu Takeda Lys. Ein ungewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Person. Mit jeder Sekunde, die ich weiter über sie nach dachte, hatte ich sie deutlicher vor Augen: ihre Haare, die bei jedem ihrer Schritte mitwippten; ihre Augen und wie sie den Blick senkte, als sie sich für meine Begleitung bedankte. Ich konnte nicht anders, als bei der Erinnerung zu lächeln.
Hätte ich ihr meine Nummer geben sollen? Oder sie lieber nach ihrer Nummer fragen sollen? Gar nichts davon ist jedenfalls die falsche Entscheidung gewesen, ich denke nämlich nicht, dass der Zufall so gnädig ist und mir eine erneute Gelegenheit geben wird, sie vor Schulbegin zu sehen. Also beschloss ich die Situation selbst in die Hand zu nehmen...

Lys POV:

,,Diese Nikuman machen echt süchtig", murmelte ich vor mich hin als ich den Sakanoshita Kaufladen verließ. Wenn ich so viel davon aß, dass ich am Schulbegin nicht mehr in meine Uniform passte, ist das Ittetsus Schuld. Immerhin hat er mir von dem Laden erzählt und damit ein Monster in mir geschaffen, was permanent etwas zu futtern braucht. Außerdem hat er mich heute sogar selbst hingeschickt und mir Geld gegeben, damit ich für uns beide etwas holen konnte.

,,Hey Takeda-san!" Ich blickte auf. Die Stimme erkannte ich sofort. ,,Hier drüben!", rief Nishinoya. Ich drehte mich nach rechts und sah, wie er mir zu winkte. ,,Hi, Noya-san", begrüßte ich ihn lächelnd, als ich zu ihm aufgeschlossen hatte. Auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte, dass wir uns gleich schon am übernächsten Tag wieder über den Weg laufen würden, freute ich mich ihn wiederzusehen. Heute trug er eine schwarze Trainingshose, eine offene Trainingsjacke in der selben Farbe und darunter ein weißes T-shirt. ,,Wo geht es denn hin?", fragte ich neugierig. ,,Zum Platz wo die Muttis trainieren", gab Noya als Antwort, ,,Magst du mich begleiten?" ,,Na klar", erwiderte ich sofort, geschmeichelt von der Frage. Plötzlich schoss mir meine Googlerecherche am Samstagabend wieder durch den Kopf. ,,Nishinoya-san?", versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erlangen. ,,Ich hab dir doch gesagt, dass du mich gerne Noya nennen kannst, Takeda-san", erinnerte er mich. ,,Dann nenn mich bitte Lys. Es wirkt so hochgestochen, wenn du mich mit meinem Nachnamen ansprichst. Das passt irgendwie nicht." ,,Oh, okay. Wenn du das möchtest." Hatte ich ihm zu früh meinen Vornamen angeboten? Ich wusste zwar, dass es in ostasiatischen Kulturen geläufig war sich auch als Kinder und Jugendliche mit dem Nachnamen anzusprechen, aber irgendwie fühlt sich das falsch an, so förmlich. Außerdem fühle ich mich dann immer viel älter als ich eigentlich bin, immerhin sind die einzigen, die so angesprochen werden für gewöhnlich meine Eltern.

,,Also Lys-san", begann Noya, ,,was wolltest du ebend fragen?" ,,Oh, ähm", erwiederte ich so eloquent wie eh und je. Schließlich brachte ich heraus: "Ich wollte nur wissen ob du ein Libero bist." Noya blieb stehen. "Wie kommst du darauf?", fragte er angespannt, "liegt es an meiner Körpergröße?" Das schien ein ernsteres Thema zu sein, als ich erwartet hatte, also gab ich ehrlich zu: ,,Naja, ich hatte dich am Samstag spielen sehen und mir ist aufgefallen, was für gute Reflexe du hast. Dann habe ich zu Hause, da ich wenig Ahnung von Volleyball habe, Google angeschmissen und herausgefunden, dass solche Reflexe vor allem für den Libero des Teams essentiell sind. Und auch das Abfangen geblockter Bälle, hätte ich einfach mal dem Libero zugeschrieben. Das war doch das was du mit den Nachbarschaftsmuttis trainiert hast, oder nicht?" Nishinoya nickte nur. ,,Also hat das überhaupt nichts mit deiner Größe zu tun", beendete ich meinen Monolog.

,,Du hast Recht, ich bin Karasunos Libero", sagte Noya stolz. "Eine echt coole Position", gab ich zurück. Immerhin hat nicht das Team gewonnen was am stärksten Angreift, sondern das was am wirkungsvollsten verteidigt.
"Findest du?", fragte Noya erstaunt. "Na klar. Eine gute Abwehr ist doch die Basis dafür, dass alles anderere auch funktionieren kann. Also ist deine Position absolut essentiell", entgegnete ich.
Daraufhin wurde Nishinoyas Lächeln noch deutlicher.

,,Hast du eigentlich dein Handy dabei?", fragte mich Noya als wir beim Volleyballfeld angekommen waren. ,,Na klar", antwortete ich verduzt. ,,Kann ich es kurz mal haben?" Ich entsperrte es und hielt es ihm hin. ,,Wofür eigentlich?", wollte ich wissen als er kurz darauf herumtippte. ,,Damit du mir schreiben kannst, wenn du sicher bei deinem Onkel angekommen bist", lächelte er mich an und gab mir das Smartphone zurück. Darin war ein neuer Kontakt eingespeichert, unter dem Namen Noya. Ich sah auf und lächelte ihn an: ,,Werde ich machen." ,,Das will ich doch hoffen", entgegnete er, ,,sonst mache ich mir noch Sorgen." Mit diesen Worten drehte er sich um und lief zum Volleyballplatz.

949 Wörter

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Das Beste kommt immer unerwartet《 Nishinoya Yuu x oc 》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt