Kapitel 39: Marion und Layla

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Schweigend stand Valtor an den Rahmen der Wohnzimmertür gelehnt und sah auf das Portal, welches sich in diesem Moment öffnete. Vor knapp zehn Minuten hatte seine Freundin Roxy eine Nachricht zukommen lassen, dass Marion und Layla hier her kommen würden und es scheinbar mit einer zweiten Chance versuchen wollten. Das die beiden in der Schule aufgetaucht waren, hatten sie alle gewusst, schließlich wurden sie von Nebula über den Besuch ebenfalls Informiert und waren alle vorsichtshalber schon mal nach Hause gereist, auch wenn der Blonde lieber seine Freundin unterstützt hätte. Zum Glück war der Unterricht zu ende gewesen und sie hatten auch so nur noch auf die Brünette gewartet. Vor allem weil sie alle im Moment die ruhige Zeit im Lehrerzimmer nutzten, denn so gerne er Luna auch hatte, sie war ein Baby. Ein Baby bis jetzt noch keine Nacht durchgeschlafen hatte und ab und zu vergaßen die Eltern der Kleinen dann doch mal, einen Stillezauber über ihr Zimmer zu legen. Was dann hieß, dass auch sie zwischen durch mitten in der Nacht geweckt wurden. Wobei Yasmin und er selbst es noch relativ gut unter dem Dach hatten, wo sie dann doch nicht so häufig etwas mitbekamen, wie der Rest welcher im selben Stockwerk schlief. Nun jedoch hatten sie Luna auch erst mal in ihrem Zimmer gelassen, zur Sicherheit, falls doch was passieren sollte. Auch wenn der Magier wirklich hoffte, dass ihre beiden Gäste ihr Anliegen ernst meinten und nicht nur die Winx hierher holen wollten, damit diese sie angreifen können. Nun jedoch richtete er seinen Blick auf die drei Frauen, welche durch das Portal kamen, genauso wie der Rest der Anwesenden, welche sich im Wohnzimmer versammelt hatten. Dies war an sich der neutralste Boden im Haus und der gemütlichste für die Anzahl der Personen. Leicht unsicher sahen sich die beiden Gäste um, während Yasmin meinte: „Willkommen in unserem zu Hause." Während dieser Worte trat sie auch schon zu ihm und lies sich in seine Arme ziehen.

Lächelnd lehnte sich Yasmin an ihren Freund, welcher fest die Arme um sie gelegt hatte und wachsam ihre Mutter und Layla beobachtet. Diese sahen sich leicht unsicher um, bevor Layla tief durchatmete und sich an ihren Cousin wandte. „Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit Tritannus und zum Kind." „Danke....Layla.", kam es nach einem kurzen Augenblick von dem Lilahaarigen. Woraufhin sich Layla nun auch an den Rest wandte und kurz alle einmal ansah. „Also gut...ich hab keine wirkliche Ahnung, wie ich anfangen soll. Aber ich glaube den Berichten und ich denke auch, dass eine zweite Chance keine so schlechte Idee für euch war. Ich weiß nicht, ob wir vielleicht irgendwann Freunde werden können, aber ich möchte das alte Kriegsbeil begraben.", erörterte die Dunkelhaarige ihr Anliegen. Kurz schwiegen alle Anwesenden, bevor Tritannus dann der erste war, welcher sich zu Wort meldete. „Ich denke mal, dass sich das Arrangieren lässt, Cousinnchen." Erleichtert lächelte die Wasserfee und auch die anderen zustimmend nickten, woraufhin auch Marion sich nun zu Wort meldete. „Ich muss ehrlich gestehen, bei vielen von euch wurde meine Meinung durch Bloom und die anderen Winx, so wie unseren Erfahrungen mit den Uhrhexen geprägt. Dafür will ich mich bei euch entschuldigen und hoffe, dass wir vielleicht von vorne Anfangen können?", kam es von der Königin, wobei sie jeden den sie meinte Ansah. Dabei fiel natürlich sofort auf, dass sie Valtor ausließ, woraufhin sich dessen Griffin um ihre Hüfte verstärkte. Kurz schwiegen alle Anwesenden, bevor sie auch der Königin zunickten, wie vorher schon Layla. Nun jedoch wandte sich Marion an den Magier, welcher noch immer hinter ihrer jüngsten Tochter stand und diese fest im Arm hielt. Leicht sah die Brünette im Augenwinkel zu ihrem Freund, welcher jedoch stoisch den Blick der Königin erwiderte, während seine Arme sich noch fester um sie schlang. Sanft legte die Brünette ihr Hände auf seine und lehnte sich noch ein wenig näher an den Älteren, um diesen zu beruhigen.

„Unsere Vergangenheit ist dagegen sehr viel geprägter. Es wird Zeit brauchen, bis ich die Vergangenheit komplett hinter mir lassen kann. Aber ich werde mich bemühen, allen voran weil ich sehe, wie gut du meiner Tochter tust und wie sehr diese dich liebt. So sehr, dass sie sogar auf alles verzichtet und riskiert hat, um dich zu retten.", meinte die Orangehaarige sachlich, woraufhin Yasmin deutlich spürte, wie sich ihr Freund hinter ihr wieder entspannte. Wobei sie wirklich erleichtert darüber war, dass ihre Mutter die Sache so ehrlich angesprochen hatte und nicht versuchen würde, auf Teufel komm heraus mit allen klar zu kommen oder so zu tun, als hätte sie Valtor schon vergeben. So was konnten niemand und es wäre auch nicht gut für alle beteiligten. Die Brünette war einfach nur froh darüber, dass ihr Mutter es wenigstens Versuchen wollte. Das war zumindest etwas und deutlich mehr, als was sie im Moment von Bloom oder den anderen drei Winx erwarten konnte. Sie war auch so schon überrascht genug, dass grade Layla sich überwunden hatte und es versuchen wollte. Grade von dieser hatte sie gedacht, dass sie eher nicht hier auftauchen würde. „Da dies nun geklärt ist, werde ich uns mal einen Tee kochen. Vielleicht solltet ihr beiden Luna runter holen.", kam es nun von Flora, welche eigentlich die meiste Zeit ebenfalls in diesem Haus verbrachte, seit der Gerichtsverhandlung und Yasmin fragte sich schon, wie lange es wohl noch dauern würde, bis die Naturfee ebenfalls auf die Erde ziehen würde und Morganas Jobangebot annahm. Vor allem weil Flora sicherlich noch andere Aspekte mit in den Unterricht einfließen lassen konnte, als die Erdenfeen. Leicht trat Yasmin mit Valtor zusammen zur Seite, als nicht nur Flora, sondern auch Icy den Raum verließ. „Wer ist Luna?", fragte Marion nun interessiert, woraufhin Yasmin doch leicht überrascht eine Augenbraue hoch zog. Hatte der Kontrolleur oder Königin Ligea etwa nichts über Luna in der magischen Dimension erzählt. „Icys und meine Tochter. Sie ist zwei Monate alt.", erklärte Tritannus stolz mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Überrascht sahen Marion und Layla ihn an, als auch schon Icy mit dem kleinen Baby auf dem Arm wieder ins Wohnzimmer kam und sich zu ihrem Mann setzte.

Staunend sah Layla auf die Kleine, welche neugierig zu ihr aufsah. „Niedlich.", murmelte die Wasserfee, während auch Marion lächelnd auf die Kleine sah. Es dauerte nicht wirklich lange, bis Layla dann fragte, ob sie die kleine auch mal auf dem Arm halten durfte, was Icy ihr sogar gestattet. Auch wenn die Eishexe die Fee wachsam beobachtete, als diese Luna auf den arm nahm und lächelnd auf sie runter sah. Kurz beobachtete Yasmin diese Szene noch, bevor sie sich dann von ihrem Freund löste und zu Flora in die Küche ging, welche ihr eindeutig zu lange für den Tee brauchte. Als sie in die Küche kam, bemerkte sie, dass Flora ihr Handy am Ohr hatte und leicht wütend aussah. „Nein. Wir haben die beiden nicht manipuliert. Es war ihre Entscheidung.", meinte die Naturfee leicht gereizt, was Yasmin eine Augenbraue hoch ziehen lies. Woraufhin die Fee den Lautsprecher einschaltete, als sie die Brünette bemerkte. #Wieso sollten sie aber sonst freiwillig zu euch reisen, um ihnen eine zweite Chance zu geben? Das würde meine Mutter sicherlich nicht so einfach tun.#, ertönten nach einander die Stimmen von Stella und Bloom, woraufhin die Drachenfeuerhexe nur leicht die Augen verdrehen konnte. „Weil sie vielleicht, im Gegensatz zu euch, erwachsen sein können und auch sehen, dass man nicht nur in der Vergangenheit leben sollte.", erwiderte Flora sachlich, aber mit deutlich unterdrückter Wut in der Stimme und noch bevor Stella oder Bloom dazu was erwidern konnten, ergänzte sie: „Und bevor ihr das nicht auch endlich lernt, möchte ich, dass ihr mich nicht mehr Anruft." Kaum hatte sie zu ende gesprochen, legte die Naturfee auch schon auf und steckte ihr Handy wieder in ihre Hosentasche. „Tut mir leid, dass es länger gedauert hat. Hast ja gehört, wer da gestört hat." Knapp nickte Yasmin und lächelte beruhigend. „Vielleicht lernen sie es irgendwann noch und sonst hast du noch immer uns alle hier, die dir weiterhin treue Freunde sein werden." Knapp nickte Flora auf diese Worte hin und lächelte die Brünette an, bevor sie sich dann wieder daran machte, den Tee für alle zu kochen. Dabei half Yasmin ihr dann auch und der restliche Nachmittag verlief dann doch überraschend entspannt, allen voran, weil ihre Mutter und Layla sich wirklich mühe gaben, nicht wieder die Vorurteile oder die Vergangenheit in den Vordergrund treten zu lassen.

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