Kapitel 2 ~ Die Stadt

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Wilkommen zurück! :)

Ich habe beschlossen die Kapitel fürs erste nicht aufzuteilen und das ich wahrscheinlich alle 1 bis 2 Wochen ein Kapitel hochzuladen. Das ist glaube ich ein fairer Zeitrahmen, da ich gerade eine Ausbildung mache und eher einen kleinen Teil meiner Freizeit für's Schreiben verwende.

Viel Spaß bei Kapitel 2!

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Die Landschaft, über die wir flogen, war wunderschön. Entweder der Krieg hatte sie verschont oder die zwanzig Jahre hatten ihr Übriges getan. Es war Sommeranfang und die Sonne erleuchtete Wiesen und Wälder. Sie spiegelte sich in Flüssen und Seen und bekräftigte alle Farben, die die Natur zu bieten hatte. So schön, dass alles war, für mich hieß es der Beginn meiner unbeliebtesten Jahreszeit und erinnerte mich daran, dass ich schon wieder einen Geburtstag und damit ein weiteres komplettes Lebensjahr verschlafen hatte. Warum ich den Sommer nicht mochte, ganz einfach ich bin ein warmes Wesen und dann noch in voller Hitze zu arbeiten oder irgendetwas tun, dass nicht verschanzen im Kühlen, mit Freunden etwas Kühles draußen zu sich nehmen oder Baden gehen beinhaltete, war schrecklich. Um fair zu sein die Abende und Nächte im Sommer sind herrlich, draußen am Feuer sitzen und mit Freunden quatschen, vielleicht auch mit etwas Alkohol - darauf freu ich mich wirklich.

Wir hatten beschlossen, dass Thea mich etwas abseits der Stadt, an einem auf der Karte aufgezeichneten kleinen Weg, der in die Berge führte, absetzte. Auch dort schien die Sonne, aber es lag der Duft von feuchter Erde in der Luft und als ich von Theas Rücken glitt, hinterließ das Gras feuchte Spuren auf meinen Schuhen. Ich schloss die Augen, atmete tief ein und ließ den herrlichen in meine Lungen strömen. Dieser wirkte wie ein heißes Bad, er entspannte meine Muskeln und vertrieb das nervöse Kribbeln in meinem Bauch. Einen Moment blieb ich so stehen, bis ich meine Augen wieder öffnete und drehte mich um zu meiner schuppigen Freundin.

„Es ist Zeit zu gehen, Kleines", meinte sie mit einem sorgenvollen Blick zu mir.

Ich streckte meine Hand aus, sodass sie ihren großen Kopf hineinlegen konnte und strich mit meiner anderen Hand langsam von ihrer Stirn bis zu ihren Nüstern und lehnte dann meine Stirn gegen ihren Nasenrücken. Ihre Schuppen fühlten sich warm an auf meiner Haut und wir fühlten uns so geborgen, wie als würde die Zeit stillstehen. Wir würden uns vermissen, das war eine stille Wahrheit zwischen uns und doch sprach sie diese aus. Zwanzig Jahre lang war sie mir nur selten von der Seite gewichen und ich war mir sicher, dass ich das während des Druidenschlafs spürte, obwohl die Erinnerung an diese Zeit nicht existiert. Wir trennten uns und sahen einander in die Augen.

„Danke, dass du für mich da warst."

Sie nickte mir zu und erhob sich in die Lüfte. Ich schaute ihr hinterher, bis sie nur noch ein kleiner schwarzer Punkt am Himmel war, da kam auch die kribbelnde Nervosität in voller Wucht zurück. Was wäre, wenn ich Yasmin nicht finden würde oder sie umgezogen war und vergessen hatte Thea Bescheid zu geben? Wann hatten die beiden denn überhaupt zuletzt Kontakt?

„Shit!", fluchte ich laut und ärgerte mich darüber, dass mir die guten und relevanten Fragen immer erst im Nachhinein einfielen. Seufzend kniete ich mich neben den Beutel, um die Stadtkarte herauszuziehen. Den Beutel schwang ich über meine Schultern und die Karte steckte ich in meine Hosentasche. Fürs erste benötigte ich die nämlich nicht, da ich nur dem Weg folgen musste. Ich begab mich auf den Kiesweg und fing an zu laufen.

Laurodon rückte immer näher. Einige Meter vor Ortseingang blieb ich stehen, zog die Stadtkarte aus meiner Hosentasche und faltete die Karte auf. Die Stadt war auf der einen Seite durch Berge begrenzt und auf der anderen Seite folgten Felder. Sonnenkieselweg 17 war die Adresse, ich brauchte einen Moment, um diese auf der Karte wieder zu finden. Sie befand sich, zu meinem Standort, so ziemlich genau auf der anderen Seite der Stadt, süd-westlich zum Stadtzentrum. Man könnte eventuell fragen warum Thea mich nicht auf der anderen Seite abgesetzt hatte, da das für mich ja einfacher gewesen wäre. Der Grund dafür ist ziemlich simpel, einen Drachen sieht man nicht so oft, heißt wir wollten kein Aufsehen erregen, außerdem kamen wir eh von Norden und wollten nicht direkt über die Stadt fliegen oder einen Umweg um die Stadt herum machen. Mein erstes Ziel wäre also das Stadtzentrum, meine Hoffnung war, dass dieses ausgeschildert war und ich nicht ständig mit der Karte herum latschen müsste.

Exception - Heilende FlammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt