Tagchen oder Nachtchen, wann auch immer du das grad liest. Diesmal wieder mit einem eigenen Bild, dass ich für eine meiner goßartigen Beschreibungen als Beispiel einbringen wollte.^^
So, nicht viel Getratsche! Viel Spaß beim Lesen! :)
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Laurodon ist circa eine Stunde von der Hauptstadt Bellsteah entfernt. Deshalb saß ich jetzt in einer Luftkutsche, die mich geradewegs in die große Stadt brachte.
Es war noch dunkel gewesen als ich aufgestanden war. Keine Angst ich bin ganz sicher kein übermotivierter Frühaufsteher. Nur der Schlaf in dieser Nacht war alles andere als schön gewesen. Ich hatte von den engelsberührten Passanten geträumt, mit dem Zusatz, dass sich ihre Stimmen verzerrt hatten und ihre Gestalten zu den Monstern aus Horrorfilmen und immer größer geworden waren. Sie hatten mit ihren langen Krallen nach mir gegriffen und eines hatte mich unter meiner Brust getroffen. Daraufhin hatte sich das Bild geändert und ich war blutspuckend in dem altbekannten zerstörten Zelt gelegen. Naja, kurzgesagt ich war schweißgetränkt aufgewacht. Da Schlaf demnach keine Option mehr für mich gewesen war und die gestrige Dusche überflüssig, hatte ich mich erneut unter die Wasserbrause begeben. Dann hatte es Bett abziehen und etwas zum Anziehen finden geheißen. Ich hatte nicht viel vor meinem 'kurzen' Schläfchen besessen, darum beschränkte sich mein Hab und Gut auf zwei Umzugskisten. In der einen befanden sich Klamotten und in der anderen die Überbleibsel meiner Erinnerungsstücke und sonstiger Besitztümer. Aus Kiste 1 hatte ich mir eine dunkelgraue ausgetragene Jogginghose, ein hellblaues Top mit Spitze an den oberen Ausschnitten und natürlich auch frische Unterwäsche herausgezogen. Als ich Kiste 2 geöffnet hatte, musste ich erstmal zwei Paar Schuhe und eine Abdeckung entfernen, um zum interessanten Inhalt zu gelangen. Das erste 'Interessante' waren einige Kuscheltiere, die ich teils schon seit meiner frühen Kindheit besaß, gewesen. Danach hatte sich ein eingerahmtes Bild von meinen Eltern, Großeltern und mir gezeigt.
Meine drei Großeltern - die zwei Omas und mein Großvater väterlicher Seite - hatten den Krieg nicht überlebt und waren an simplen Krankheiten und Erschöpfung gestorben. Ich hatte zwar getrauert, aber der Krieg überdeckte die Gefühle. Um meine Eltern hatte ich dagegen stark getrauert und auch heute wird mir mein Herz schwer, wenn ich daran denke.
In Kiste 2 befanden sich auch noch ein paar Heilkundebücher, Fotos und Fotobücher, alte Geburtstagskarten und Briefe, Kindheitserinnerungen - zum Beispiel ein Tonabdruck meiner Hand, als ich zwei Jahre alt war -, ein Ordner mit wichtigen Unterlagen und ein metallenes Schmuckkästchen, mit Prägungen von Vergissmeinnichten. Das Schmuckkästchen hatte ich mir herausgenommen und geöffnet. Es waren einige Ketten und Ohrringe darin gewesen, aber ich hatte nach einem bestimmten Paar gesucht.
Meine Hand strich nur um mich zu vergewissern noch einmal über die kleinen silbernen Diamanten besetzten Kreolen. Sie waren seit Jahrhunderten im Familienbesitz meiner Mutter. Eine meiner Vorfahren hatte Sie ihrer Tochter zum 16. Geburtstag geschenkt und diese Tradition wurde so immer weiter fortgesetzt. Jetzt in diesem Moment gaben sie mir ein Gefühl der Geborgenheit. Ein Stück meiner Mutter, dass ich bei mir hatte.
Jedenfalls hatte ich mich nach dem nostalgischen in Erinnerungen verlieren und Frühstück in ein angemesseneres Outfit für ein Treffen mit der Königsfamilie oder insgesamt für ein Treffen mit anderen Wesen geschmissen, denn in meinen Augen hatten sie ihre erhabene Stellung momentan nicht verdient. Mit etwas von Yassis Cremekorrekturpomade - ein schimmerndes hellrosa Zeug, das meine Augenringe etwas kaschierte -, Rouge und Wimperntusche hatte ich mich etwas wacher aussehen lassen. Als ich fertig war hatte mich Yasmin mich schon mit etwas Geld in das Taxi gesteckt.
Und hier saß ich nun in meiner schwarzen verwaschenen Jeans, schwarzen Stoffschuhen und in meinem dunkelgrünen kurzärmeligen Hemd in einem mit Windmagie betriebenen Fahrzeug, das eine eigenartige Mischung aus Kutsche, Schiff und Auto, dem Fahrzeug der Menschen darstellte. Ich kannte diese Gefährte zwar schon von früher, aber schon damals empfand ich sie als etwas suspekt. Das Fahrzeug bestand größtenteils aus Holz, hatte die Räder und auch etwas die Form einer Kutsche, doch der Kutschbock war ein zugeschlossener Teil wie bei einem Auto, oben auf dem Dach war ein Segel angebracht - der Schiffteil - und an der rechten Seite befanden sich zwei Türen, eine führte zum Fahrer- und die andere zum Passagierbereich. Innen gab es eine gepolsterte Sitzbank mit Gurten, auf der bis zu 3 Personen Platz hatten, und eine kleine Schiebetür zum Fahrerteil zur Kommunikation. Insgesamt sah es zwar sehr merkwürdig aus, brachte einen aber mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde sicher und relativ schnell ans Ziel. In der Fahrerkabine befindet sich links ein Lenkrad und eine Bremse, außerdem haben vorne nur zwei Personen Platz. Jeder Fahrer beherrscht Windmagie und lenkt diese auf das Segel, je mehr Wind desto schneller, deshalb werden auch keine Gänge benötigt.
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Exception - Heilende Flammen
FantasyEine junge Druidin hat ihr halbes Leben verschlafen. Was jetzt? Der Krieg ist vorrüber und ihre Welt lebt im Frieden, doch zu welchem Preis? Ava kennt nur Frieden und Harmonie, doch als sie nach 20 Jahren aufwacht ist der Krieg zwar vorrüber, es her...