Kap. 3 - Nebel zwischen den Bäumen, das Tötungsgame beginnt! ༒︎

3 0 0
                                    

Der Junge lässt sich auf dem Stein nieder und legt sein Messer aus der Hand.
Die Beine verschränkt und den Kopf zur Seite gelegt, schaut er mich schräg an.
Meine Gedanken rasen.
Plötzlich kommt mir alles so vertraut vor.
Der Junge, die Stille Aura des Friedhofs und der feuchte Nebel, welcher um meine Füsse streicht.
Ein rauschen ist zu hören.
Eine Krähe im Baum über uns breitet sachte ihre pechschwarzen Flügel aus und hebt majestätisch in den Himmel ab.
Ein helles, kratzendes Geräusch ist zu hören.
Das Messer fällt zu Boden.
Der Junge ist weg.
Meine Augen weiten sich und das rascheln der Bäume durchdringt die Stille.
Eine dunkelrote Flüssigkeit klatscht auf den Boden.
Ich fahre herum und fixiere mit meinem Blick den dürren Jungen, welcher vor mir steht.
An seinem Hals läuft Blut hinunter.
Seine Fangzähne graben sich in das feine Fleisch der grossen Krähe.
Ihre Flügel noch ausgespannt und ihre Augen ausgekratzt.
Ich taumle mit aufgerissenen Augen rückwärts, als der Junge verächtlich den Vogel vor mir auf den Boden ausspuckt.
Mit seinem Messer trennt er ein Stück rohes Fleisch vom zierlichen, schwarzen Körper ab und reicht es mir.
Meine Hände zittern.
Erschrocken werfe ich es in die bescheidene Blutlache auf den Boden.
Ich halte mir die Hand vor den Mund, um nicht gleich kotzen zu müssen, doch das hat genau den gegenteiligen Effekt:
Eine braune, abscheulich stinkende Flüssigkeit läuft über meine Hände.
Der Junge beugt sich vor.
Seine Haare streifen beinahe den Boden.
Er schnüffelt an den Überresten des Übergebenen und macht grosse Augen.
Ich starre ihn angewidert an.
Er macht kehrt und lässt mich mit einer toten Krähe mitten auf dem Friedhof stehen.
Seine Schritte verschwinden in Richtung Gebäude.
Soll ich ihm nacheilen?
Nein, besser nicht.
Ich setze mich auf einen der alten, mit Moos überwachsenen, Grabsteine.
Im nachhinein erscheint das alles überhaupt nicht mehr so gruselig.
Sobald die Schritte des Jungen ausser Reichweite meiner Ohren angekommen sind, verdichtet sich der Nebel um mich herum immer mehr. Die Bäume mit ihrer schwarzen Rinde ragen hoch in den weiten Himmel hinauf. Die Stille breitet sich umso stärker in meinem Kopf aus. Die Gedanken schwinden und ich beginne, auf meine Hände zu starren.
Wieso bin ich eigentlich hier?
Meine blutverklebte Kleidung hängt nass an meinem Körper hinunter. Ich wische das Moos von einem der Grabsteine. In der Dunkelheit wage ich kaum was zu erkennen.
Etwas huscht an meinen Schenkeln vorbei.
Ich wirble herum.
Eine eiskalte Hand legt sich auf meine Schulter.
Ich starre in sein erstauntes Gesicht.
Der Junge hält mir etwas hin, was wie gebratenes Steak aussieht.
Zögernd greife ich danach.
Ich probiere ein kleines Stück.
Kurz darauf stopfe ich mir das Fleisch in grossen Bissen in den Mund.
Es schmeckt gut!
Mit vollem Magen fühle ich mich gleich weniger unwohl.
Der Junge eilt in den Nebel hinein. Mit seiner linken Hand bedeutet er mir, ihm zu folgen. Ich tapse langsam, einen Fuss vor den anderen setzend in den Nebel hinein. Vor dem grossen Tor bleibt er stehen. Nach kurzer Zeit öffnet sich das Tor von selbst. Der Junge tritt hinaus und ich folge ihm.

---------------------------------------------------

Hai,Hai!
Hier meldet sich wieder euer Autor! ฅ^•ﻌ•^ฅ
Naja, das 3. Kapitel ist leider etwas kurz geworden, sryy
Danke fürs lesen

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 09, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Das Kreuz an deinem FensterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt