Kapitel 6 - Harrys Sicht

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Ich machte mir echt Sorgen um Draco. Ich meine wenn man Augen im Kopf hat sieht man eindeutig, dass er schon seit Wochen nichts mehr isst und wenn dann nur ganz wenig. Schlafen tut er auch wenig. Auch wenn es relativ abwegig ist, aber vielleicht könnte ich Draco ja dazu bringen etwas zu schlafen oder eine Kleinigkeit zu essen.

Aber jetzt ist erst mal das Hogsmeade - Treffen. Ich muss zugeben, dass ich mich wirklich freue, schließlich verbringe ich zurzeit echt gerne Zeit mit ihm. Ich packte noch ein paar Galleonen für den Notfall ein, auch wenn ich nicht denke, dass ich viel kaufen werde, als ich auch schon losmusste. Ich wollte ihn auf keinen Fall warten lassen, schließlich hat er dann direkt das Gefühl, dass ich versetze oder ähnliches.

Ich lief zügig die Gänge entlang, bis ich an der großen Eingangstür in der Eingangshalle ankam. Ich schaute mich kurz um und dann entdeckte ich ihn auch schon. Er stand ganz alleine in einer Ecke und schaute auf den Boden. Schnell eilte ich zu ihm herüber und sagte "Hey Draco". Da er leicht mit dem Rücken zu mir gewandt dastand, zuckte er kurz zusammen und drehte sich dann ruckartig um.

"Oh du bist es" sagte er und ich hätte meinen können etwas Erleichterung in seiner Stimme wahrnehmen zu können. "Wieso hast du dich so erschreckt?" fragte ich und hätte mich im Nachhinein dafür schlagen können. Ich meine er wurde schon sehr oft verprügelt und ich fragte ihn wieso er sich erschreckte, wenn ihn jemand von hinten ansprach. "Ich habe deine Stimme nicht erkannt, Entschuldigung" sagte er mit traurigem Unterton. "Du musst dich doch dafür nicht entschuldigen. Wollen wir los?" sagte ich um etwas abzulenken.

"Na klar" und schon hörte ich ein bisschen Aufregung in seiner Stimme. Ich freute mich ja auch auf den Tag, also wieso sollte er sich nicht auch freuen.

Wir liefen den ganzen Weg bis nach Hogsmeade und sprachen nicht viel. Ab und zu mal etwas. "Wo willst du denn eigentlich zuerst hin? fragte ich dann doch und brach damit die etwas unangenehme Stille. "Ist mir echt egal, entscheide du." sagte er ohne Betonung und ich wusste, dass es jetzt nichts bringen würde mit 'Aber entscheide du doch bitte' anzukommen. Schließlich würde das irgendw die Situation zerstören.

"Ok lass uns zu "die drei Besen" gehen erwiederte ich nur und lief schonmal vor wie ein kleines Kind. Er kam aber nach und sparte sich jegliche blöde Bemerkungen, bezüglich des kindischen Verhaltens.

Als wir dann an einem der vielen Tische in dem Café saßen kam Madam Rosmerta zu uns herüber und schaute mich erst etwas skeptisch an, bis sie dann aber ihr freundliches Lächeln wie immer aufsetzte. "Was darf ich den beiden Herren bringen?" fragte sie ganz höflich. "Zwei mal Butterbier bitte" sagte ich nach einer Weile als Draco keine Anzeichen machte auch nur ein Wort zu sagen. Ich wusste, dass er Butterbier mag, also habe ich es einfach bestellt.

Er schaute mich dann doch etwas seltsam an, also fragte ich schnell " Ist doch in Ordnung für dich oder?" "Ehhm.. ja ..ja klar." sagte er etwas abgehackt. Ich lächelte ihn n leicht an und wir warteten auf unser Butterbier. Schließlich brach ich wieder die Stille "magst du eigentlich Schokofrösche?" natürlich war diese Frage ziemlich unangebracht aber ich stellte sie trotzdem, weil ich einfach nicht wusste was ich sonst hätte sagen können und diese Stille war in meinen Augen einfach unangenehm.

"Ehhmm.. also eher nicht so. Also... ich habe es noch nie probiert.. Wenn dann mal als ich ein kleiner Junge war." "Oh, aber wieso denn nicht?" fragte ich etwas traurig über den Fakt, dass Draco noch nie Schokofrösche probiert hat und wenn er sich nicht mehr daran erinnern kann. "Naja also mein Vater möchte nicht, dass ich Süßes esse und ich halte nicht viel von Zuckerkram oder was auch immer das ist." Klar war es irgendwie schade, aber Harry aktzeptierte seine Meinung. Schließlich kann nicht jeder jedes mögen.

Madam Rosmerta kam und brachte das Butterbier. "Ich bezahle" sagte ich schnell und nickte Draco nur zu, welcher mich ungläubig anschaute. "Ok Mister Potter" sagte sie und ich bezahlte den Preis für die zwei Butterbiere.

Liebe und Schmerz - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt