Kapitel 2 - Harrys Sicht

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Ps: Ich weiß das Bild passt nicht, aber ich habe kein besseres gefunden.

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Ich lief die komplett leeren Gänge von Hogwarts entlang und war tief in Gedanken versunken. Ich musste über das Abendessen vorhin in der großen Halle nachdenken. Draco hatte so niedergeschlagen gewirkt, das tut es zwar immer, aber heute war es extremer. Ich weiß wieviele Fehler Draco gemacht hat, aber er hatte doch nie wirklich eine Wahl oder? Ich habe ihn oben auf dem Astronomieturm gesehen, als er Dumbledore umbringen sollte. Er hatte es nicht übers Herz gebracht.

Nach Sperrstunde laufe ich oft noch in den leeren Gängen umher, weil ich einfach mal alleine sein will. Aber das versteht ja keiner, nicht mal Ron. Hermione versucht mir so viel Ruhe wie möglich zu geben, aber auch auf den Gängen werde ich den ganzen Tag von irgendwelchen Schülern angestarrt, welche nur meine Taten bewundern. Was ich dafür durchmachen musste ist egal oder wie? Wie viele Freunde und wie viel Familie ich verloren habe, dabei wollte ich es noch nicht mal. Ich wurde in eine Rolle reingezerrt in welche ich nicht reingehören wollte. Ich wollte einfach normal sein, wie ein ganz normaler Junge, aber nein das ging nicht.

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich der einzige Mensch bin, welcher Draco nicht beleidigt. Sogar Ron und Hermione reden schlecht über ihn. Ist ja irgendwie verständlich, ich sollte auch schlecht von ihm denken oder reden, aber ich kann einfach nicht. Als ich dann langsam den stillen Gang entlang schlurfte mit meinem Tarnumhang, um nicht von einem Lehrer oder Filch entdeckt zu werden, hörte ich ein Schreien.

Ich scheine mich irgendwie verirrt zu haben, eigentlich gehe ich nicht so weit vom Gemeinschaftsraum weg, aber heute war ich erstaunlich nahe bei den Kerkern. Das Schreien, diese Stimme irgendwoher kannte ich sie, aber mir wollte nicht einfallen woher. Ich lief zügig den Gang entlang um dann an eine Treppe zu kommen, welche nun entgültig zu den Kerkern und somit auch zum Slytheringemeinschaftsraum führte. Eigentlich sollte ich sowas ja garnicht wissen, aber im zweiten Schuljahr war ich mit Ron schonmal bei den Slytherins um herauszufinden ob Draco Erbe Slytherins war.

Ich hörte nur noch lautes Gelächter. Dann sah ich es, eine anscheinend bewusstlose Person am Boden liegend und vier andere Personen über sie gebeugt. Ich rannte los. Als ich ankam waren die vier Schüler, jetzt wusste ich ja auch dass es Slytherins waren, im Slytheringemeinschaftsraum verschwunden. Ich lief vorsichtig aber auch besorgt zu der zusammen gekrümmten Person am Boden. Dann erschrak ich. Ich sah die schon fast weißblonden Haare, den abgemagerten Körper und die blasse Haut. Es ist Draco!

Wer tut ihm denn sowas an? Ich kniete mich zu ihm und sah dass er bewusstlos ist. Aber so langsam schien er wieder zu sich zu kommen, denn ich hörte ein leises Stöhnen und schließlich drehte er sich um. Nun schlug er die Augen auf und blickte mit etwas Angst in den Augen zu mir hoch. Beruhigend wollte ich meine Hand auf seine Schulter legen aber er schrak zurück. Naja kann man auch irgendwie verstehen. Leise und langsam fragte ich " Draco, was ist passiert, tut es sehr weh? Wer war das?" Jetzt hatte ich sogar etwas Wut in der Stimme, aber nicht Draco gegenüber sondern den Menschen die ihm das angetan haben. Leise wimmerte er so dass ich es kaum verstehen konnte "Ich weiß es nicht" Langsam schüttelte ich den Kopf, das kann doch nicht wahr sein.

Ich wusste zwar, dass Draco nicht gerade beliebt war und sich auch mal die ein oder andere Beleidigung anhören musste, aber dass sie so weit gehen würden, hätte ich nicht gedacht. Dass er in seinem eigenem Haus nicht mehr sicher war, musste schrecklich sein. Ich half ihm auf und hielt stützend meinen Arm hin. Erst schüttelte er seinen Kopf und sagte gespielt arrogant "Nein, Potter. Was soll das? Es ist doch nichts passiert, ich gehe jetzt zurück zum Slytheringemeinschaftsraum." Ich schüttelte nur den Kopf. Wie sollte ich ihn dazu bringen mit mir zum Krankenflügel zu gehen? Naja seine Stimme wurde leiser und schwächer, bis sie schließlich ganz abbrach. Er sackte in sich zusammen und lag nun wieder bewusstlos am Boden.

Ich hätte es nicht so weit kommen lassen sollen, er war zu schwach zum gehen. Ohne noch länger darüber nachzudenken, hob ich ihn hoch und legte ihn sanft in meine Arme. Zügig ging ich in Richtung Krankenflügel, nachdem ich uns noch schnell den Tarnumhang übergeworfen hatte. Erstaunlicherweise war es überhaupt nicht schwer Draco zu tragen, sonder eher leicht. Er wiegt ja fast Garnichts. Das ist seltsam, mir hätte schon früher auffallen sollen wie abgemagert Draco doch ist.

Als ich am Krankenflügel ankam, hatte ich Glück. Madame Pomfrey ist noch da und säubert die Regale vom heutigen Tag, bis ich anklopfte. Verwundert lief sie zur Tür und schüttelte nur ungläubig den Kopf als sie ja nichts sah. Schnell zog ich den Tarnumhang ab, und lief herein. Sie schaute zwar immer noch recht seltsam, aber als sie Draco auf meinen Armen gesehen hatte, sah man nun noch Sorge in ihrem Gesicht. Etwas hektisch nahm sie ihn mir aus dem Arm und fragte mich anschließend " Mister Potter, was ist denn passiert? Sie wissen es ist Sperrstunde oder?" Aber ich hörte aus ihrer Stimme, dass es ihr nicht wirklich um die Sperrstunde ging.

"Ich habe ihn so in den Kerkern gefunden, es waren vier andere Slytherins. Ich wollte ihn stützen aber er war zu schwach dafür. Schließlich habe ich ihn getragen." Auf die Sache mit der Sperrstunde ging ich lieber nicht ein. Ich machte mir unendlich Sorgen um Draco. Ja in meinem Kopf nenne ich ihn schon lange nicht mehr Malfoy.

Madame Pomfrey gab ihm ein paar Medikamente und drehte sich schließlich zu mir um. "Ohne Sie Mister Potter, hätte Mister Malfoy es womöglich nicht geschafft. Ich bin dir sehr dankbar Junge." "Wie schlimm ist es denn?" fragte ich besorgt. " Naja er hat zwei gebrochene Rippen eine leichte Platzwunde und viele Hämatome am ganzen Körper. Aber in ein paar Tagen müsste ich das wieder hingekriegt haben." sagte sie mir besorgt und gleichzeitig etwas erleichtert, dass es nicht schlimmer war.

Ich nickte mit etwas Besorgnis, was wäre wohl passiert wenn ich nicht da gewesen wäre. Hätte ihn jemand anderes gefunden? Und wäre es rechtzeitig gewesen? Madame Pomfrey war aber anscheinend in Eile weshalb sie mich in meinen Turm schickte. Naja es war ja schließlich Sperrstunde. Mit meinem Tarnumhang ging ich zurück in meinen Schlafsaal. An Schlaf war natürlich nicht zu denken. Ich machte mir viel zu viel Sorgen.

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Hey da bin ich wieder :) Das Kapitel hat relativ lange gebraucht. Ich hoffe es gefällt euch ;) Falls ihr Wünsche, Kritik oder Fragen habt zu der Story bitte ab dabit in die Kommentare. Ich beantworte alles. :)

Welches Haus seid ihr eigentlich? Ich bin Hufflepuff :) Bis zum nächsten mal.

Veröffentlicht am: 10.02.2021

Liebe und Schmerz - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt