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Heart on your sleeve like you've never been loved
Running in circles, now look what you've done-
Give you my word as you take it and run...

Wish you'd let me stay, I'm ready now.

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"Ich werde dein Herz herausreißen. Ich werde es in Stücke schneiden. Ich werde es in Brand setzen. Stück für Stück."

Ich starrte ihn fassungslos an. Er hatte den Verstand verloren. Plötzlich zog Hyunjin mit einer Schnellen Bewegung sein Klappmesser aus seiner Tasche und ließ es aufklicken. Er kam bedrohlich auf mich zu und ich kniff die Augen zusammen als er sich neben mich kniete und das kalte Metall meine Haut streifte.

Doch anstatt mich zu verletzen, schnitt er die Fesseln durch.

"Ich verlasse dich jetzt für eine Weile und du bleibst hier und rührst dich nicht vom Fleck. Im ganzen Haus sind meine Leute." Er klappte sein Messer ein und lächelte kalt.

"Eine falsche Bewegung und Minho stirbt."
Ich wollte ihn fragen warum er die Fesseln durchgeschnitten hatte, doch ich wusste es schon selbst.
Er genoss es, selbst dann Macht über mich zu haben wenn ich nicht gefesselt auf seinem Fußboden lag.

Ich sah ihm nach wie er zur Tür lief, und auf der Schwelle drehte er sich nochmal um und warf mir einen letzten Blick zu. "Ich habe dich gewarnt."

In dem Moment in dem die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, richtete ich mich auf und massierte meine aufgescheuerten Handgelenke. Die Abdrücke der Kabelbinder waren immernoch deutlich zu sehen. Schnell lief ich zur Tür und drückte ein Ohr dagegen.
Ich hörte sich entfernende Schritte, dann wurde es schlagartig leise.
Behutsam drückte ich die Klinke herunter und warf einen Blick in den Korridor vor mir. Ich musste schnell handeln.
Denn ich hatte nicht viel Zeit.

Es war nicht mehr lange bis Sonnenaufgang, und da mussten wir schon in den Regen zurück. In der Dämmerung öffneten sich die Zeittore ein letztes Mal, und danach würden sie geschlossen bleiben.

Das war was Hyunjin zu bezwecken versuchte. In dieser Schleife hatte er die Macht, er hatte die Kontrolle.
Und er wollte dass das so blieb.

Ich machte einen Schritt in den Gang und knickte fast um. Mit war immernoch schwindelig, und der Einfluss der Droge machte mir zu schaffen.
Ich stützte mich kurz am Türrahmen ab und blinzelte ein paar mal.
Dann lief ich los.

Ich rannte durch die Flure, auf der Suche nach Türen hinter denen Minho sein könnte. Manche Türen waren verschlossen und still, viele Räume waren leer.
Es kam mir so vor als wären die Flure endlos, mit vielen Verzweigungen und Kurven.
Ich fühlte mich als wäre ich in einem Labyrinth gefangen.

Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ich blieb stehen und lauschte. Ich hörte sogar auf zu atmen um es besser hören zu können.
Es war fast wie ein Flüstern, mehr wie ein Hauchen.
Ich hörte meinen Namen, immer und immer wieder, und als ich in die Richtung sah aus der das Flüstern kam, bemerkte ich den roten Faden.

Er ging von meinem kleinen Finger aus und spannte sich durch den Flur bis zur nächsten Ecke, an der er abgelenkt wurde und nach links führte. Ich lächelte leicht.
Der Faden zeigte mir wo Minho war.
Ohne weiter nachzudenken lief ich dem Faden nach, und gerade als ich um die nächste Ecke lief, erwartete mich eine böse Überraschung

Ich blieb schlitternd und schwer atmend stehen, mein Herz setzte für einen Moment aus.
In der Mitte des Ganges vor mir standen zwei große Männer in Anzügen, mit Verbänden an den Armen und Narben am gesamten Körper.
Ich erstarrte.

Sie bewachten eine Tür, und der rote Faden lief durch den Türschlitz hindurch.

In dem Moment, in dem ich rückwärts wieder um die Ecke schleichen wollte, bemerkte mich einer der beiden und im nächsten Moment sprintete ich durch den Flur aus dem ich gekommen war. Als ich an einer Abzweigung vorbeilief an die ich mich nicht erinnern konnte, setzte die Wirkung der Droge wieder ein und plötzlich fing sich alles wieder an zu drehen. Meine Beine gaben nach und ich fiel auf den glänzend polierten Marmorboden.

🅵🆁🅸🅴🅽🅳🆂 // A Minsung Fantasy ff 🗝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt