Alles begann mit diesem Traum. Obwohl, nein eigentlich nicht. Eigentlich begann alles viel viel früher. Ich denke den Zeitpunkt zu bestimmen, als das alles anfing, war als ich ihn das erste Mal sah. Als ich das erste Mal mit ihm sprach, zum ersten Mal in seine blauen Augen sah und dieses charmante, süße Lächeln mich mit Wärme umgab. Damals wusste ich noch nicht zu was das zwischen uns werden konnte, zu was weder er noch ich werden konnten und zu was sich diese ganze kranke Scheiße entwickeln würde.
Aber dazu komme ich später, denn dieser Teil ist im Moment eher irrelevant.Kommen wir also zu dem Part zurück, wo es um den besagten Traum geht. Spoilerwarnung! - Er wird noch häufiger in meinem Gedächtnis erscheinen und nicht nur dort.
Das Szenario befand sich in einer Art Traumwelt oder sagen wir eine Art süße American build-a-bear mall. Alles wirkte so süß und Illusionsartig, wie in einem Kawaii- Instagramfilter. Umgebend von Pastelfarben und Plüschfiguren kamen ein junger Mann und ich wild knutschend ins Bild. Wir bewegten uns eng umschlungen in Richtung vorderstes Ende des Szenarios (man könnte es wie in einem Theater als Bühnenrand betrachten). Seine Hände befanden sich mittlerweile an dem Saum meines Shirts, welches er mir mit einer schnellen Bewegung auszog. Dasselbe tat ich mit seinem Shirt, als ich allerdings meine Lippen wieder zu seinen führen wollte stoppte er mich, indem er mit seinem Kopf zurück wich und einen Finger kurz auf meinem Mund legte.
"Wir müssen aufhören Artemis! Du kannst hier nicht bleiben, du gehörst hier nicht hin! Du musst gehen! Bitte. " Flehte er mich leise an. Ich sah seine Verzweiflung in seinen Augen widerspiegeln, doch ich schüttelte leicht verwirrt den Kopf.
"Wieso? Nein, ich verstehe nicht. Ich gehöre zu dir! Wir haben uns doch gerade erst gefunden! Ich.. Ich...", stammelte ich traurig.
Seine Augen wurden trüb "Siehst du es denn nicht? Alles löst sich hier auf, weil du hier nicht hingehörst. Das ist das Jenseits Artemis, und du bist nicht tot. In dem Totenreich kannst du nicht bleiben, wenn du eine lebende Seele bist. Es wird dich sonst verschlingen! "
Und dann blickte ich zum ersten Mal hinter ihm und sah wie sich diese Traumwelt auf einmal auflöste, wie sie von einer Art schwarzem Loch verschlungen wurde. Ich bedauerte ihm, dass ich seinem Wunsch nicht nachkommen konnte und in einer Millisekunde switchte das Szenario in einem Haus um. Ich stand an dem Rand eines Treppengeländers und kletterte dieses rauf. Meine Augen waren weiß, wie besessen und im nächsten Moment wieder blau. Ein kurzer Markerschüttender Schrei und ich sprang. Im nächsten Augenblick war ich wieder bei ihm. Er fragte mich, ob es weh tat und ich verneinte. Endlich konnten wir für immer zusammen sein. Dachte ich zumindest. Ich wachte in einem anderen Traum auf und es fühlte sich alles ziemlich seltsam an. Im ersten Moment fragte ich mich wer der junge Mann überhaupt war, denn ich erkannte ihn am Anfang nicht und dann realisierte ich immer mehr, dass es ER war. Meine Mom rief mich in die Küche, weil ich kurz erwähnte, dass ich etwas geträumt hätte worüber ich gerne reden würde wollen. Allerdings blieb mein Blick an einem Behältnis, ähnlich einer Urne, welches sich auf meinem Nachtisch befand, hängen. Dieses beinhaltete Sand, welches ich durch die Finger gleiten ließ. Während meine Mom sich in der Küche eine Zigarette anmachte, überlegte ich woher mir dieses Behältnis bekannt vor kam und erinnerte mich dunkel eines in meinem Traum gesehen zu haben. Einmal im Jenseits und dann noch einmal in dem Haus, wo ich starb. Komisch.
"Artemis!" rief sie.
"Ja Mom, ich komme."
In der Küche setzte ich mich ihr gegenüber. Meine Gefühle waren ein reines Chaos: ich fühlte mich nicht lebendig, aber auch nicht tot. Es überforderte mich und ich fing an zu weinen. Ich entschuldigte mich dafür, weil ich es kindisch und etwas peinlich empfand. Meine Ma fragte, ob alles in Ordnung sei und ich erzählte ihr von dem Traum (natürlich nicht, wer der Typ war). Mein damaliger Freund war auch in der Küche. Und beide reagierten, wie sie sollten.
Sie wirkte leicht besorgt aber sagte in einem anderen Moment: " Es ist nur ein Traum, mein Schatz. Mach dir nicht so einen Kopf."
Sie zog an ihrer Zigarette und fuhr fort: "Weißt du, mir ist sowas ähnliches auch schonmal passiert."
Und er... er streichelte kurz meinen Rücken und sagte, ich solle das alles nicht so überdramatisieren.
Sie verstanden beide nicht. Ich fühlte mich nirgends zuzuordnen. War ich tot? War ich lebendig? Ich fühlte nichts mehr und sie wollten es nicht verstehen. Bevor ich darüber weiter nachdenken konnte, wachte ich auch schon im richtigen Leben auf. Ab da an war ich so richtig verwirrt. War das gerade ein Inception Traum, ein Traum im Traum? Und dann kamen Fragen über Fragen, die ich mir stellte: Was hat das mit ihm zu tun? Spiegelt es das wieder, was ich will? Und warum fühle ich mich so seltsam? Welche scheiß Bedeutung hatte das alles?In den folgenden Monaten und Jahren kam dieser Traum oft in meinen Nächten vor. Und jedes Mal stand ich neben mir, wusste nicht was real und was fake war. Damals wusste ich nicht warum sich der ein und derselbe Traum sich ständig wiederholte bis zu einem bestimmten Tag. Dieser Tag sollte das I Tüpfelchen dieser abgefuckten Scheiße sein.
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Something between Coincidence and Destiny
Mystery / Thriller"Wenn wir alle wahnsinnig sind, dann wird aller Wahnsinn eine Frage des Ausmaßes." - Stephen King "Wir sind alle ein bisschen verrückt und das Leben ist ein bisschen verrückt, und wenn wir jemanden finden, dessen Verrücktheit mit unserer kompatibel...