Kapitel 13

528 83 34
                                    

♠Thomas♠

Bernard scheint es nicht gut zu gehen. Auch wenn er lächelt, es erreicht einfach nicht seine Augen. Was geschehen ist tut mir so leid und ich hoffe, dass die Konsequenzen nicht so weitreichend sind.

"Hey, ich muss gehen, Jam wartet draußen auf mich. Schaffst du den Rest alleine?", fragt mich Aaron und ist schon halb aus der Türe raus, als ich nicke und ihm eine gute Nacht wünsche.

"Pa? Sicher das alles in Ordnung ist?", fragt Cameron seinen Vater. Dieser legt ihm den Arm um die Schultern und nickt.

"Ja. Wir sprechen morgen darüber ja? Es kann sein, dass Theodore in eurem Zimmer schläft. Wenn dem so ist dann kannst du rüber in die Suite kommen und in meinem Bett schlafen, ich leg mich dann auf das Sofa, okay? Und morgen beim Frühstück können wir dann reden", erklärt er seinem Sohn, der daraufhin von der Arbeitsplatte runter rutscht.

"Alles klar Pa, aber du weißt ja, egal was passiert ich steh immer voll und ganz hinter dir."

"Ich weiß. Danke dir dafür."

Cameron dreht sich weg und verlässt die Küche durch die Hintertüre durch die eben auch Bernard rein gekommen ist, dann ist es plötzlich wieder still.

Ich spüre Bernards Blicke auf mir während ich den Rest des Geschirrs wegräume und zum Ofen gehe. Mit Topfhandschuhen bewaffnet öffne ich die Klappe und hole die Schale mit dem Fleisch heraus, welches ich vorhin auf die Seite gelegt habe. Nachdem ich sie neben Bernard gestellt habe, drehe ich mich um und hole die restlichen Salate aus dem Kühlschrank, schneide noch was von meinem Brot auf, stelle alles dorthin wo auch die Schale mit dem Fleisch steht und nehme aus einer Schublade noch zwei Gabeln heraus.

"Du hast sicher Hunger", sage ich dann und zucke kurz zusammen als ich merke dass ich Bernard einfach geduzt habe. Doch ihm scheint das egal zu sein, denn er lacht nur. "Es ist okay, bitte duze mich weiterhin. Dieses Bernard und sie passt eh nicht zusammen und ja, ich habe sehr großen Hunger nach der ganzen Unruhe."

Ich gebe ihm eine von beiden Gabeln und lege meine erst einmal neben die Schachtel. Mit einem Messer teile ich die Rippe in zwei Teile und schiebe eine Bernard hin während ich die andere in meine Finger nehmen und anfange das Fleisch vom Knochen zu ziehen.

Leise Geräusche entweichen mir, was Bernard grinsen lässt.

"Du scheinst auch Hunger zu haben."

"Mhm. Iff ha heue no nis geessen", nuschle ich mit dem leckeren Fleisch im Mund.

"He, schon kleinen Kindern bringt man bei nicht mit vollem Mund zu sprechen", lacht er als Erwiderung. Ich halte inne und meine Wangen erröten vor Verlegenheit. Mit gerümpfter Nase kichere ich und halt mir meine Hand vor meinen Mund während ich mein Fleisch kaue und herunter schlucke.

"Entschuldige bitte."

"Schon gut. Ich sollte mich eher bei dir entschuldigen für Theodores Verhalten, das war unterste Schublade."

"Weißt du, es war beleidigend und demütigend aber es beeinflusst nicht den Rest meines Lebens. Er scheint unter Minderwertigkeitskomplexen zu leiden, deswegen geht er so auf andere los und versteckt sein selbst hinter dieser Fassade. Ich denke, selbst wenn du anderen nichts mehr geben würdest und er all dein Geld hätte, würde es nicht besser werden. Er wird älter und damit kommt er nicht klar", erkläre ich ihm meine Erkenntnis in dieser Sache und er nickt.

"Ich denke du hast recht. Aber ich möchte das einfach nicht mehr mitmachen. Wir hatten die letzten Jahre schon oft diese Diskussion und es änderte nichts, zumindest nicht zum Besseren. Mich wundert es aber trotzdem dass er noch verhältnismäßig harmlos darauf reagiert hat, dass ich mich jetzt von ihm getrennt habe. Aber, lassen wir das. Dein Fleisch schmeckt so köstlich und die Salate erst. Möchtest du morgen vielleicht für meine Kinder meinen Bruder und mich kochen?"

Resort de la Pheya 2 - BernardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt