Die Begegnung

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Ich schaute auf und da waren sie wieder, die haselnuss braunen Augen. Markus! Brach es aus mir heraus.
Ja so heiße ich antwortete er und reichte mir seine Hand. Ne danke ich schaffe es auch alleine aufzustehen Ich drückte mich vom Boden hoch. Bist du nicht Hope? Ja so sieht's aus ich klopfte den Sand aus meinen Händen. Warum bist du hier? Fragte er. Naja ich musste einfach mal meinen Kopf frei kriegen bei mir ist gerade ziemlich viel passiert und du? Ja ich auch bei mir ist zu  Hause gerade die Hölle los und deswegen musste ich auch einfach mal, raus einfach Mal weg. Mh antwortete ich, darf man fragen worum es geht? Naja also mein Bruder er hat also er ist also er hat sich umgebracht vor ungefähr einem Monat meine Eltern haben deswegen viel gestritten und jetzt wollen sie sich trennen und alles steht Kopf und wer achtet dabei auf mich? Es ist alles so kompliziert verstehst du? Ich nickte. Plötzlich fing es aus heiterem Himmel an zu regnen. Gibt es hier einen Unterschlupf fragte ich während ich spürte wie ein paar Regentropfen mein Nacken herunter rollten. Folgt mir einfach. Ich rannte ihm hinterher zu einem kleinen Haus wo wir uns unterstellten. Der Regen prasselte gegen das Dach und der Wind pfiff an uns vorbei. Den ganzen Sturm über unterhielten wir uns und zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich wohl und geborgen. Mir war die ganze Zeit über sehr kalt und ich begann leicht zu zittern. Hope alles gut? Du zitterst so willst du vielleicht meine Jacke haben? Ja dan-
doch dann fielen mir Fabis Worte wieder ein. Was hatte dich überhaupt gemacht? Er gehört zu den anderen, zu Ihnen, zu den Verrätern.
Ähmmm nee danke das passt schon Schau der Regen hat nachgelassen. Danke aber ich glaube ich gehe jetzt zurück ins Heim Fabi macht sich bestimmt schon Sorgen. Fabi? Fragte er verwundert doch ich gab ihm keine Antwort und ging so schnell wie ich konnte zurück.

Als ich am Heim ankamen rannte ich direkt in die Arme von Fabi der mich schon sehnsüchtig erwartet hatte. Schwesterlein, da bist du ja endlich ich bin sooo froh das es dir gut geht? Sagte er während er seine Arme fester um meine Schultern schloss.
Ja mir geht's gut nichts passiert aber du Fabi ich hab echt viel Regen ab bekommen, ich glaube ich werde mal unter die Dusche springen. Ich machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Dort angekommen befreite ich mich aus den klitschnassen Klamotten und setzte mich unter die angenehm warme Dusche. Das Wasser prasselte auf meinen Kopf und ich schloss meine Augen, lehnte mich zurück und dachte nach. Warum war Fabi mit diesen Wilden Kerlen verfeindet?
Was hatten sie ihm angetan, dass er sie so sehr verabscheute?
Viele Fragen gingen mir durch den Kopf und ich saß noch eine längere  Zeit dort und dachte nach.
Am Abend wollte ich zu Fabi um ihn einfach einmal darauf an zu sprechen was zwischen ihm und den Wilden Kerlen vorgefallen war. Ich wollte gerade an seiner Tür klopfen doch dann hörte ich wie er mit jemandem telefonierte.
-Sehr gut dann treffen wir uns morgen um 16:30 am alten Steinbruch. Die werden sich wundern. Er lachte und legte dann auf. Ich klopfte an seine Tür. -Herein! Hey Fabi ich bin's.
Hallo Schwesterherz was gibt's. Ich atmete ein und sagte dann:
Du hast mir ja schon ein bisschen über diese Wilden Kerle erzählt aber eine Sache hast du aus gelassen, wieso magst sie nicht?
Was haben sie dir getan? Er schaute mich an und ich setzte mich zu ihm auf sein Bett. Er fing an zu erzählen: Schau mal, ich glaube daran kannst du dich nicht mehr erinnern weil du damals noch sehr klein warst aber wir haben früher schonmal hier gewohnt und da war ich sehr gut mit Leon befreundet er war wie ein Bruder für mich und eigentlich machte ich alles für ihn. Er war oder ist heute immernoch der Anführer dieser Fußballgruppe in der ich damals auch Mitglied war. Doch irgendwann wurde er ziehmlich egoistisch, er hat nur noch auf sich geachtet und wollte immer der Beste sein und er war nur mit mir befreundet damit ich ihm diesen Wunsch ermöglichen konnte. Später wurde ich aus der Manschaft verstoßen und hatte keine Freunde mehr weil alle hinter Leon standen und keiner zu mir gehalten hatte. Mir ging es damals wirklich nicht gut und ich wurde von allen gemobbt. Doch dann hatten Mama und Papa ihren neuen Job in Bayern angenommen und wir sind weg gezogen. Tja ich dachte ich sehe sie nie wieder doch dann kam das Unglück letztes Jahr und wir wurden ausgerechnet in dieses Heim hier eingeteilt. Jetzt muss ich sie wieder sehen und ich will einfach nicht das sie dir auch soetwas Grausames antun weil du meine Schwester bist und außerdem, hast du das gar nicht verdient. Er nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Man Fabi ich wusste das gar nicht aber ja jetzt kann ich verstehen warum du möchtest, dass ich mich von ihnen fern halte. Aber ich hab noch eine Frage mit wem hast du kurz bevor ich rein gekommen bin telefoniert?
- Ähmm achso ja also das war nur ein alter Freund...
Okay? Antwortete ich ihm misstrauisch. Und was wollte dieser
"Alte Freund" von dir? Nichts besonderes! Frag nicht so viel sagte er etwas wütend. Man Fabi wir hatten uns nachdem sie gestorben waren versprochen, dass wir keine Geheimnisse vor einander haben und uns nicht anlügen. Ich runzelte die Stirn. Hope, du kannst manchmal echt nerven aber gut, wenn du es so sehr wissen willst ich wollte mich nur mit ihm treffen, weil wir uns uns schon über 10 Jahre nicht mehr gesehen haben und sehr viel nach zu holen müssen okay? -Ich dachte du hättest keine Freunde? Das ist jemand Anderes hör jetzt auf zu fragen das nervt.
Ich schaute ihn böse an, Na gut wie du meinst tut mir Leid darf ich heute Nacht wenigstens bei dir schlafen bitte? Ich möchte nicht schon wieder einen Albtraum haben. Natürlich, antwortete er mir und ich legte mich auf die wandzugewennte Seite.
Fabi machte das Licht aus und legte einen Arm um mich.
Gute Nacht Schwesterlein ich hab ich lieb, sagte er und gab mir noch einen Kuss auf die Stirn.
-Ich dich auch Bruderherz antwortete ich und schloss meine Augen.

Bis meine letzte Träne gefallen ist...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt