Kapitel 3

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Die laute Mitteilung, dass wir Kassel erreicht haben, reißt mich auf einmal aus dem Schlaf. Ich reibe mir die Augen und schaue nach draußen. Ein ganz normaler Bahnhof wie jeder andere auch. Rasch packe ich meine Sachen zusammen und verlasse den Zug. Nun stehe ich erstmal ratlos auf dem Bahnhof. Ich krame meine Liste heraus, auf der ich ganz genau notiert habe, was ich wann mache, und da fällt es mir wieder ein. Ich würde mir einen Platz zum schlafen suchen. Garantiert kein Hotel oder so etwas in der Art, denn Papa wird bestimmt die Polizei informieren und so kann ich schnell ausfindig gemacht werden. Also laufe ich durch die relativ leeren Gassen von Kassel. Erfurt ist viel schöner. Immer wieder laufe ich betrunkenen Menschen über den Weg, es gibt nicht wirklich schöne Gebäude hier und es ist grau und kalt. Ich eiere jetzt bestimmt schon eine halbe Stunde durch Kassel, es wird langsam schon dunkel und ich habe immer noch keinen Schlafplatz. Ich seufze. Doch da kommt die perfekte Unterkunft um die Ecke: ein Park in dem eine große Tanne steht. Perfekt. Ich laufe dorthin und breite meine Schlafsachen aus. Auch, wenn es nicht wirklich bequem ist, schlafe ich schnell ein. Wahrscheinlich, weil der Tag so kräftezehrend war.

Das Leben von Nike Ahrend 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt