Kapitel 4

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Am nächsten Morgen werde ich von den Sonnenstrahlen geweckt. Ich schaue auf meine Handy Uhr. 08:47 Uhr. Was mich etwas wundert, ist, dass ich noch keine Nachrichten oder Anrufe von Papa habe. Er wird wohl sehr beschäftigt mit der Fortbildung sein, denn normalerweise hätte er bestimmt gefragt, ob es mir gut geht und ich alles hinbekomme. Ich frühstücke das, was ich mir eingepackt habe, stehe dann auf, packe meine Sachen zusammen und beschließe, die Stadt zu erkunden. Kassel ist tatsächlich meiner Meinung nach nicht wirklich schön und ich gehe wieder etwas weg von der Stadt. Ich überlege mir, wo ich mein Handy entsorgen könnte. Erstmal werfe ich es auf den Boden vor mich und trete drauf. Kurze Zeit später finde ich einen Gulli, in den ich es rein schmeiße. Da sind die Zweifel wieder da. Doch ich schaffe es, sie wieder zu entfernen. Belastende Gedanken sind nämlich gerade das letzte, was ich gebrauchen kann.
Nun nähert sich auch dieser Tag dem Ende zu und ich überlege mir, heute nochmal in dem Park zu schlafen. Morgen würde ich weiter ziehen. Während ich so dabei bin, alles wieder zum schlafen bereit zu machen, denke ich darüber nach, was gerade in Erfurt passiert. Papa müsste mittlerweile von der Fortbildung zurück sein und schon längst gemerkt haben, dass ich nicht mehr da bin. Vielleicht ist er sogar schon zur Polizei gegangen. Obwohl die ihm wahrscheinlich nicht weiter helfen werden, da - zumindest soweit ich weiß - vermisste Personen erst nachdem sie 48h verschwunden sind als vermisst gelten. Ich kehre gedanklich wieder nach Kassel zurück und schlafe ein.

Das Leben von Nike Ahrend 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt