Die Last schwindet

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Wir sind eins. Wir sind nicht getrennt. Wir sind eins, dachte ich. Es war, als ob es meine eigenen Gedanken wären aber dann wieder auch nicht. War ich denn verrückt geworden?

Meine Haut brannte und bei jedem weiterem Schwung Wasser wurde ich zorniger. Ich ließ die Gürtel, an denen sie mich festhielten, brennen.

"Hört auf! Hört auf! Hört auf!", schrie ich und setzte den Raum in Brand. Die Frauen rannten raus und verschlossen die Tür. Ich war alleine. Alleine mit mir selbst.

Das Wasser, in dem ich saß, war schwarz. Wurde ich in meinem vorherigen Leben denn so verflucht? Erinnerungen kamen hoch, schöne so wie auch furchtbare. Man jagte mich und Sukuna wollte mich schützen. Er wollte sich tatsächlich von mir reinigen lassen.

Aber die Menschen verfluchten uns weiter und verloren den Glauben an mich. Und so wurde ich selbst zum Fluch. Kann ich mich denn selbst noch retten? Und was, wenn ich es nicht schaffe? Wird man mich wegsperren oder gar umbringen?

Doch die Menscheit ist schon lange nicht mehr so, wie sie damals war. Sie wirken verständnisvoller.

"Ōkami!", hörte ich und sah auf. Es war Mein Onkel, welcher mich bei meinem menschlichen Namen nannte, mit den Gefäß Sukunas. Ich spürte, dass seine Kraft schon fast vollkommen war.

"Was haben sie mit dir gemacht?", fragte Gojo und sah zu mir ins Wasser.
"Es brennt. Ich traue mich nicht, mich zu bewegen.", sagte ich nur.
Gojo erklärte uns, dass Yuji Sukunas letzten Finger hier schlucken sollte. Die Türen dieses Raumes seien die stabilsten gegen Flüche. Doch es gab ein kleines Problem.

"Der letzte Finger.. Steckt in dir."

Ich lachte freudlos auf und schüttelte ungläubig meinen Kopf. Doch Onkel Gojos Blick blieb ernst.
"Du hast doch gesagt ich muss mich hier nur reinigen und dann wäre alles gut..", sagte ich leise.

Musste ich jetzt sterben? Musste Sukuna jetzt auch sterben? Und was passiert dann mit Yuji?

"Ich werde versuchen euch zu helfen. Aber es wird schmerzhaft für dich.", Gojos Stimme klang so zerbrechlich, dass ich mich nicht ein Mal traute etwas zu erwidern. Ich nickte nur und sah rüber zu Yuji, welcher bereits mit Sukuna getauscht hat.

"Du kannst dich genauso regenerieren wie ich. Du wirst dich allerdings kaum selbst in Stücke reißen; da muss ich wohl herhalten.", meinte Sukuna monoton, mit einem so friedlichen Gesichtsausdruck, welchen ich noch nie gesehen habe. Ob er mich damit beruhigen wollte?

Kaum ist dieser so schöne Moment vergangen, folgte der unschöne Moment. Ich blickte herunter und sah, dass meine Gliedmaßen abgetrennt waren. Gojo konnte nicht hinsehen und Sukuna suchte anscheinend nach dem Finger.

Etwas begann sich in mir zu wenden, da war wieder diese Stimme. Wie ein Dämon. Wie ein Fluch! Mein Körper wehrte sich!

Niemand stiehlt mir meine Macht

"Euer Versuch mich zu bekehren ist lächerlich. Ich wusste von Anfang an, dass ihr mich wieder hintergehen wollt!", schrie ich und wollte meine Flammen gezielt auf Gojo loslassen. Doch kaum blinzelte ich war er schon weg und gab mir einen Stoß in den Rücken. Dieser Mann war einfach zu schnell und dass Sukuna mit ihm gegen mich kämpfte wunderte mich. Ob da noch etwas Anderes hinter steckte? Wollte er sich wirklich mit mir bekehren lassen? Oder war das Tarnung bis er den letzten Finger bekäme?

Bevor ich übehaupt den nächsten Schritt machen konnte, feuerte Sukuna seinen Arm in mich um zog etwas raus. Gojo schubste mich direkt zurück ins Becken. Es verlief alles so schnell, dass ich gar nicht realisierte wie sehr das Wasser auf der Haut brannte. Doch ich fühlte mich immer leichter, als ob eine Last von mir schwinden würde. Ein Mädchen erschien neben mir.  Es sah aus wie ich, doch hatte sie weißes Haar anstelle von schwarzem wie ich.  Ich zog sie mit aus dem Wasser. Und vor mir erschien das reinste Chaos.

Blessed with a curseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt