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Der Rest des Tages, bis zur Mittagspause, verflog wie im Fluge. Ich konnte es immer noch nicht fassen das sich Simon echt für mich entschieden hatte, normaler weise sind die Leute froh wenn sie von mir wegkommen. Es tat wirklich gut das sich jemand mal gegen Lexa gewendet hat und sich jemand lieber mit mir abgeben wollte. Obwohl ich es mir überhaupt nicht erklären konnte wieso. Im Unterricht konnte ich mich auch nicht wirklich konzentrieren, meine Gedanken waren die ganze Zeit bei ihm. Simon hatte zu mir nach der ersten Stunde gesagt das ich ihm am Bio- Raum abholen soll damit wir zusammen zu Mittag essen können. Das ich mich so sehr da drauf freute, machte mich aber auch ein bisschen wütend auf mich selbst. Ich möchte nicht einer dieser Mädchen sein die ihr Glück von einem jungen abhängig machen, auf der anderen jetzt bin ich auch nicht wirklich glücklich... Kein bisschen. Verwundert muss ich feststellen das ich heute noch nicht einmal das Gefühl hatte das ich weinen muss (was ich sonst mindestens einmal am Tag habe), meine Mutter meint immer zu mir das dieses verhalten nicht „Normal" wäre. Aber was ist denn bitte schon ein „normales" verhalten? Kann es sein das Simon mich echt glücklich machen kann? Diesen Gedanken verwerfe ich aber wieder schnell, denn ich kenne ihn erst seit einem Tag, der noch nicht einmal vorbei ist, ich kenne ihn doch überhaupt nicht richtig.

Als es zur Mittagspause klingelt laufe ich so schnell wie möglich zum Bio- Raum, der leider am anderen Ende der Schule ist und zu meinem Pech hatte ich grade Geschichte und dieser Raum ist gefühlte hundert Kilometer entfernt vom Bio- Raum. Ohne Rücksicht auf meine Mitschüler renne ich durch die Flure. Nicht das Simon denkt das ich nicht komme und dann weg geht und sich dann doch Lexa anschließt? Oh Gott, ich muss mich echt beeilen.

Von weitem sehe ich seine schwarzen Haare, er lehnt ganz lässig an der wand und schreibt etwas auf seinem Handy. Erst jetzt bemerke ich das ich nach Atem ringe, ich hätte nicht rennen sollen jetzt habe ich bestimmt einen ganz roten Kopf. Kurz bleibe ich stehen um ein bisschen runterzukommen, doch Simon hatte mich schon gesehen und kam auf mich zu.

„Hey.", er mustert mich und musste lachen, „Bist du etwa hier hin gerannt?"

„Ja, hatte am anderen ende der Schule Unterricht. Ich wollte dich nicht zulange warten lassen.", sagte ich Atemlos. Er Lächelte mich an.

„Hattest du etwa angst das ich einfach weggehen würde?", fragte er mich amüsiert, doch als er merkte das ich nicht mit lachte sondern nur verlegen wegschaute hörte er sofort auf zu lachen.

„Denkst du wirklich ich würde so was tun? June, ich würde so etwas niemals machen. Das meine ich ernst.", ernst schaute er mir in die Augen. Verlegen schaute ich weg.

„Ich dachte nur... Na ja, du hast bestimmt schon mitbekommen das ich hier auf dieser Schule nicht wirklich beliebt bin, was irgendwie auch meine Schuld ist, ich wollte einfach nicht riskieren das dich jemand hier anspricht und dir irgendwas über mich erzählt und du dann auch nichts mehr mit mir zu tun haben willst -", ich konnte nicht weiter reden da Simon mich unterbrach,
„June, jetzt hör mir mal zu. Es ist mir egal ob du beliebt oder unbeliebt bist mich interessiert nur der Mensch selbst, und du brauchst dir keine sorgen mach so schnell wirst du mich nicht mehr los.", ich konnte ihm ansehen das er es ehrlich meinte also beschloss ich ihn anzulächeln weil ich nicht wusste was ich dazu sagen sollte.

„Oh man, was haben die nur mit dir gemacht, das du dir so unsicher bist... Komm lass uns was essen." Bevor ich antworten konnte war er auch schon los gegangen und ich musste mich beeilen ihm hinterher zukommen da er sehr große schritte machte und ich mit meinen ein Meter sechzig schwer mithalten konnte. Von weitem hörte ich schon das laute Gerede und Gelächter aus der Mensa, normalerweise halte ich mich immer fern von solchen Menschenmengen. Simon bemerkte dies und legte mir einen arm um meine schultern und lächelte mich aufmuntern an. Da wo sein arm liegt explodiert meine haut. Nun war ich nicht mehr nervös wegen den ganzen Schülern in der Mensa, nein aber jetzt war ich nervös weil Simon mir den arm um die Schultern gelegt hatte. Was macht dieser junge nur mit mir? Bevor wir in die Mensa gingen holte ich noch einmal tief Luft. Kaum hatten wir die Mensa betreten blickten alle in unsere Richtung und fingen an zu tuscheln. Man ich wusste nicht das sich so viele für mich interessieren das sie aufhören zu reden wenn ich einen gefüllten Raum betrete, und das meine ich nicht positiv, oder liegt es Simon? Bei ihm würde ich es verstehen. Auf den weg zur Kasse, bei uns bestellt man direkt dort damit es angeblich schneller geht was ich bezweifle, höre ich jemanden sagen „Oh mein Gott! Was will dieser heiße Typ denn mit der da? Mit diesem Fußfolk was für eine Verschwendung." Auch Simon hatte diese Bemerkung gehört und drückte mich näher an sich ran und flüsterte mir zu das ich nicht auf die hören soll die wären alle Idioten. An der Kasse angekommen bestelle Simon uns jeweils eine Pizza ohne mich auch zu fragen ob ich überhaupt etwas wollte. Was ich eigentlich süß fand. Wir gingen raus aus der Mensa und setzten uns raus auf die Wiese im Schatten eines Baumes. Heute war ein richtig schöner Tag so als wäre er dafür bestimmt das sich heute mein Leben ins positive verändern würde. Als ich ihm das Geld geben wollte sagte er ich brauche ihn nichts zugeben er gäbe seinen Freunden immer gerne was aus. Nachdem er das Wort Freunde ausgesprochen hatte könnte ich mir einfach kein grinsen verkneifen. June Morgan war nun offiziell nicht mehr ohne einen richtigen Freund unterwegs. Vielleicht machte ich einen zu großen Deal da draus aber das war mir jetzt egal das einzige was mich jetzt interessierte war das ich glücklich war und das ganz allein nur wegen Simon. Simon riss mich aus meinen Gedanken „Hörst du mir eigentlich zu?" fragte er mich belustigt.

„Hm? Oh, nein sorry ich war in Gedanken. Was hattest du gesagt?"

„Ich habe gesagt das ich froh bin das ich dich heute morgen kennengelernt habe ich kann mir nicht ausmalen wie ich ohne dich hier den Schultag überleben würde. So wie die hier drauf sind.", wenn du wüsstest wie froh ich bin das ich dich heute kennengelernt habe, Simon. Ich lächelte ihn an. Er holte sein Handy raus.

„Gib mir mal deine Handynummer, dann kann ich dich auch nerven wenn ich zuhause bin.", Simon gab mir sein Handy und ich tippte meine Nummer ein.

„Ich überlasse es dir wie du mich einspeichern willst."

„Okay, auch wenn ich dich „Sonnenscheinbärchen" nenne?", sagte er und fing dabei an zulachen, was ich auch tat, wie kam er jetzt nur auf diesen lächerlichen Namen?

„Wenn du dich vor deinen Freunden lächerlich machen willst, gern.", konterte ich.

„Nein, ich Speicher dich lieber so ein." Er zeigte mir sein Handy und auf dem Display Stand June und ein Herzchen dahinter.

„Wieso das Herzchen dahinter?", fragte ich ihn verwundert.

„Wieso denn nicht? Du bist doch mein Herzchen.", neckte er mich. Ich lachte und gab ihm einen leichten stoß in die Seite.

„Das lächeln steht dir, June. Das solltest du öfters tun.", sagte er zu mir und schaute mir tief in die Augen. Also grinste ich ihn mit meinen Zähnen an und schloss meine Augen und fragte ihn: „So?", und fing an zu lachen.

„Du bist verrückt. Aber das gefällt mir so an dir."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 20, 2015 ⏰

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