3. Die große Halle

31 6 0
                                    


James POV:

Nachdem ich meine Freunde am Ende des Gryffindortischs gefunden hatte, setzte ich mich neben Leo, welcher nur still da saß und dem Gespräch von Tony und Sophie lauschte. ,, Und worum gehts?", natürlich musste ich irgendwie meinen Senf dazu geben, sonst machte es ja gar keinen Spaß. ,, Wir unterhalten uns über das Trimagische Turnier. ", klärte Tony mich kurz auf. ,, Also hättest du dich jetzt getraut oder nicht?", Sophie trug ihre Nase ja schon gaz schön weit oben, aber Tony fraß ihr quasi aus der Hand. ,, Ja klar! was denkst du  für ein Waschlappen ich bin ?" rief Tony entsetzt. Ich konnte mir ein ironisches Räuspern leider nicht verkneifen, und fing mir prompt einen  genervten Blick Tonys ein. Genau in diesem Moment ließ sich eine Gestalt auf der Bank mir gegenüber, neben Sophie nieder. Klar war es Marie. Sie musterte mich nochmal kurz, bis sie sich aufmerksam McGonnagal zuwandte, welche gerade den Stuhl, samt Hut, in  die Mitte stellte, dass Jeder den perfekten Blick auf das Geschehen hatte. Nach einander rief sie die neuen Erstklässler auf, welche sich dann auf den Hocker setzten, den Hut überstülpten, und auf ihr neues Zuhause warteten. Jeder Tisch applaudierte für Verstärkung. Dann kamen natürlich auch noch die Hausgeister dazu und stellten sich vor. Das war immer genau das gleiche Trara. Inzwischen kannten die ihre Floskel bestimmt schon auswendig. Ich schaute verzweifelt auf die leeren Teller und Schüsseln. Wenn die sich nicht bald füllen würden, würde ich sterben, und zwar sehr qualvoll! ,, Ich gratuliere ihnen allen zu ihren Häusern. Jedes für sich ist etwas Besonderes, und hat seine eigenen Stärken. Aber zunächst guten Appetit! Nach dem Essen werde ich meine Rede fortsetzen, aber ich glaube wenn ich das jetzt machen würde, hätte ich kaum  aufmerksame Ohren. " , sie drehte sich galant und langsam um, und ging auf ihren Platz am Lehrertisch zu. Zur gleichen Zeit zog mir ein verdammt lecker riechender Geruch in die Nase. Einige Platten waren mit Hähnchenschenkeln gefüllt, andere mit Salaten, und wieder andere mit Kartoffeln, Nudeln und allem Möglichen. Ich schaufelte mir so viel es ging auf den Teller, und fing an zu mampfen. Im Gegensatz zu manch anderen, die langsam und sauber mit Gabel und Messer aßen, war ich einer Derjenigen, die sich mit den Händen bedienten. Marie, die zur anderen Sorte gehörte schaute mich zweifelnd an und aß dann still weiter. In der Halle waren kaum noch Stimmen zu hören. Die Meisten waren viel zu beschäftigt damit, sich rechtzeitig den Bauch voll zuschlagen, obwohl es immer wieder Nachschub gab. Nach einer Ewigkeit war das volle Programm zu Ende, und ich gab den Vertrauensschülern per Zeichen die Anweisungen, wer wen wohin bringen sollte.  Marie schaute mich verblüfft an, anscheinend dachte sie, ich wäre zu so etwas nicht im Stande. Irgendwie verletzte es mich etwas, das sie so über mich dachte, dass überhaupt Jemand so dachte. Marie und Sophie erhoben sich zuerst und liefen dicht von uns gefolgt Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ich war nach diesem Festmahl einfach nur noch K.O und so müde, dass ich auf der Stelle hätte einschlafen können, aber das tat ich natürlich nicht, immerhin liefen vor uns gerade zwei Mädels, und  wie würde das denn bitte rüber kommen, wenn ich wie ein nasser Sack einfach umkippen würde. Marie und Sophie verabschiedeten sich von uns dreien, und liefen die Treppe hinauf, die zu ihrem Schlafsaal führte. Da der Kamin noch brannte, und ich es wach gerade noch aushielt, setzten wir uns zusammen aufs Sofa. Am Anfang sagte Keiner etwas, und wir schauten alle nur ins Feuer, welches langsam vor sich hin tänzelte.,, Was haltet ihr eigentlich von Marie?", eigentlich hatte ich es nicht vor, aber es ist mir spontan rausgerutscht. Mist,  das konnte peinlich werden. ,, sie ist ganz hübsch, aber mir gefällt ihre Freundin besser!" -Okay, Tonys Meinung stand ja aber auch schon fest, so wie er vorhin mit ihr geflirtet hatte. ,, Sie hat einen Freund James, du solltest dir vielleicht keine so großen Hoffnungen machen." das war Leo, der Vernünftigste von uns Dreien, er beruhigte uns immer wenn wir uns aufregten, half uns in der Schule, oder verteidigte uns, ein echter Kumpel eben. Man war ich froh, dass ich ihn kannte! ,, Mmmmh ja aber ihre Augen sind total schön, so richtig dunkelblau!", ,, James kann es sein, dass du dich in sie verliebt hast?"

Diese Frage erschreckte mich. Ich fand sie hübsch, aber konnte man da gleich von Liebe reden? Nein bestimmt nicht. Und sie hatte ja schon einen Freund, man wann checkte ich das denn bitte ? Sie war vergeben, aus, Ende, finito! Und ich könnte es niemals übers Herz bringen eine Beziehung absichtlich zu zerstören. Das dachte man von mir vielleicht nicht auf den ersten oder zweiten Blick, aber ich hatte eine sehr große emphatische Seite. 

Maries POV: 

,, Bum!", ich klatschte das Buch, das ich eben noch gelesen hatte zu und legte es auf meinen Nachttisch. Alle im Raum schliefen schon, und es war nur ein regelmäßiges Atmen und ab und zu ein Schnarchen zu hören. Von der Ruhe wurde ich auch nur immer  müder, also wozu noch wach sein? Morgen war mein erster richtiger Tag als Schulsprecherin und im siebten Jahr. Ich war so gespannt, was wir alles machen und erforschen würden. Hoffentlich kam ich dieses Jahr in Wahrsagen wieder mit! Mme Trelawney  konnte mich überhaupt nicht ausstehen, weshalb sie logischerweise meine Wahrsagungen auch immer als komplett falsch quittierte. Ich hatte gar keine Ahnung, warum ich mir das antat, und nicht längst mit sowas wie Muggelkunde gestartet hatte. Obwohl, Zag hatte es ja und er war alles andere als begeistert davon. Mal sehen was der Tag morgen denn so bringen würde... 

Mit diesem Gedanken fiel ich in einen fast traumlosen Schlaf. 

Aber nur fast traumlos, denn ich musste irgendwie immer wieder an James und sein Verhalten vorhin zuerst im Zug, und dann in der großen Halle denken. Vielleicht hatte ich mich ja auch komplett geirrt und er war doch ein guter Kandidat als Schulsprecher. 

Love is multifaceted and unpredictableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt