4. Warum ausgerechnet ein Donut?

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Maries POV:

Der Tag fing schon total scheiße an! Angefangen hatte  alles damit, dass ich verschlief. Das war mir noch nie passiert, und ich fühlte mich total doof deswegen. Wenigstens hatten wir in den ersten Stunden Wahrsagen, was bedeutete, dass ich nichts Wichtiges verpasste. Aber natürlich fing ich mir direkt einen tödlichen Blick von Trelawney ein. ich hatte keine Ahnung, warum mich diese Frau so sehr hasste, aber so war es nun mal. Einen guten Start hatte ich so aber weniger. Gleich eine Zusatzaufgabe. Ich sollte heute Nachmittag zwei Stunden nachsitzen. Na toll! Ich ließ mich auf einen freien Platz in der letzten Reihe nieder, warf meine Tasche neben die Bank und stützte meine Arme gelangweilt auf dem Tisch ab. ,, Einen guten Eindruck hast du bei der ja nicht gerade gemacht.", es war Potter. Aber da ich es überhaupt nicht erwartet hatte, zuckte ich leicht zusammen. Gleichgültig hob ich kurz meine Schultern und senkte sie wieder. ,, Auch etwas schreckhaft heute, was? ", ich hatte gar keine Ahnung, warum James plötzlich so in Plauderstimmung war, aber ich ging drauf ein. Ich meine es war ja nichts dabei, sich kurz mit Jemandem zu Unterhalten, oder? Auf jeden Fall hatte es für MICH nichts zu bedeuten, ich liebte ja schließlich Jacob! ,, Und was hast du so in den Ferien gemacht?" harmloser ging ein Smalltalk ja wohl gar nicht. ,, Ich war mit meiner Familie am Meer, es war super schön, und du? ". ,, Naja nicht so Viel wie du, ich habe meinen großen Bruder besucht, er wohnt in Paris. Aber leider auch nur zwei Tage, denn er musste wieder arbeiten." ,, Paris ist toll! Ich war dort auch schon mal", er lächelte mir nett zu und ich erwiderte. Unser Gespräch über Paris war sehr interessant, aber es dauerte nicht lange an, denn Mme Trelawney stützte ihre Hände an die Hüfte und  setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf:,, Miss Laurent, könnten sie mir eventuell verraten, warum sie die ganze Zeit den Unterricht stören?", ich wusste nicht, was ich darauf hätte sagen sollen. Aber total unerwartet verteidigte James mich:,, Miss, es war meine Schuld, ich habe sie abgelenkt." Sie schien ebenso überrascht über James Aussage zu sein wie ich, aber sie glaubte ihm. ,, Okay, dann werden sie Miss Laurent heute Mittag Gesellschaft leisten!" Sie drehte sich wieder um und setzte ihren Unterricht fort, als sei nichts gewesen. Ich blickte zu James, und formte ein ,,Danke" mit meinen Lippen. James tat es mir gleich, nur mit einem ,, Gern Geschehen". Vielleicht hatte ich mich wirklich  in James getäuscht, und er war eigentlich gar nicht so hochnäsig, arrogant und eingebildet, wie ich immer dachte. Aber das würde sich schon noch Beweisen, wenn ich ab jetzt wegen des Schülersprecherkrams mehr mit ihm zu tun hatte. 

Als es endlich klingelte, schnappte ich mir schnell meine Tasche und rannte aus dem mit Räucher und Duftstäbchen überflutetem Raum. Die neutrale Luft des Korridors tat mir gut, und ich konnte endlich wieder klare Gedanken fassen. Das vorhin war ja wirklich komisch gewesen, warum hatte James das nur getan? Egal ich würde ihn dann einfach später bei Nachsitzen fragen. ,, Marieeee, warte!", ich drehte mich um und Sophie fiel mir laut ausatmend um den Hals. ,, Boa, warum hast du nicht auf mich gewartet, ich habe dich überall gesucht, und als ich dich endlich gefunden hatte, hast du mich total ignoriert!" ,, Oh echt?  Ich hatte  dich gar nicht gehört!Sorry!"  ich setzte mein entschuldigendes Welpengesicht auf und sie redete einfach weiter. Anscheinend nahm sie es mir überhaupt nicht übel.,, Jaja, schon gut, auf jeden Fall war ich ja eben in Muggelkunde, und Tony hatte die ganze Zeit mit mir geredet, und  geflirtet. " Dabei ging ihre Stimme so weit hoch, dass es fast zu einem Quietschen wurde. Ich konnte es überhaupt nicht nachvollziehen, aber Sophie hatte sich irgendwie einen Narren an ihm gefressen. ,, Woher willst du überhaupt wissen, ob er dich wirklich mag, oder dir nur das Herz brechen will?" ,, Ich weiß es natürlich nicht mit 100 prozentiger Sicherheit, aber er mag mich bestimmt!" , so zuversichtlich wie sie wäre ich auch gerne gewesen, aber ich schenkte Tony aka Playboy kein Vertrauen. ,, Hoffentlich hast du recht, sonst müsste ich ihn leider umbringen, denn Niemand verletzt einfach so meine beste Freundin." ,, Wie süß von dir, aber ich glaube du sorgst dich umsonst." Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich mit Sophie an meiner Seite wieder in Bewegung. Wir schlenderten durch die Flure Richtung Kräuterkunde. Zum Glück hatten wir in diesem Fach Mr Longbottom, welcher mich zum Glück  leiden konnte. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht betrat ich das Gewächshaus, welches etwas abseits von den anderen stand. Für unsere UTZs sollten wir nochmal alles wichtige wiederholen, was wir die ganzen Jahre über gelernt hatten. Und so kam es, dass jeder Schüler einen Ohrenschutz bekam, und wir die frischen Alraunen umtopfen sollten. Meine schien ganz besonders hartnäckig. Sie klammerte sich mit den Wurzeln am Topf fest, und gab mir keine Chance sie irgendwie weg zu zerren. Sophie, die neben mir stand, verzog angewidert das Gesicht, verschenkte ihre Arme und schüttelte den Kopf:,, Nein; die werde ich ganz bestimmt nicht anfassen! Das ist ja widerlich! Bähh !" Mr Longbottom lief gerade durch die Reihen, um zu Schauen, ob es bei uns allen klappte. Er blieb bei uns stehen:,, Laurent, du kannst sie versuchen abzulenken, dann wird sie schwächer.", natürlich versuchte ich es gleich, und wie durch Zauberei funktionierte es augenblicklich. ,, Danke Sir!", er nickte und drehte sich nun zu Sophie um:,, Miss Taylor, darf ich fragen, warum sie sich weigern ihre Aufgabe zu erledigen?" Mister Longbottom schaute sie fragen an und wartete auf eine Antwort. Sophie druxte erst ein bisschen rum, bis sie endlich mit der Sprache rausrückte:,, Ich finde es ekelig diese Pflanzen anzufassen,  so schrumpelig wie ihre Haut ist." ,, Ah da ist also das Problem, denken sie einfach an etwas, das sie mögen, einen Menschen, den sie gerne haben, etwas zu Essen, was sie mögen,  ein Haustier und so weiter ..." Sobald Mister Longbottom verschwunden war prusteten wir los. ,, Als würde es etwas ändern wenn du an Donuts denkst!" wir lachten gleich noch lauter. Aber wir musste darauf achten, dass wir keine  Aufmerksamkeit erregten, denn mir reichte es schon in Wahrsagen unten durch zu sein. 

,, Die Stunde ist hiermit beendet!", rief Mister Longbottom nachdem wir alle unsere Alraunen umgetopft hatten. ,, Yeah ." war ja klar dass Soph sich so darüber freute Pause zu haben, denn sie verabscheute Kräuterkunde zutiefst. 


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