Ich renne und renne. Ich bin im Wald. Ich bin alleine. Diesen Wald kenne ich nicht und trotzdem renne ich weiter, ohne einen Plan, wo ich hin will. Es ist Nacht und über mir sehe ich den wunderschönen Sternenhimmel. Ein Geräusch. Es kommt von rechts. Im Wald sehe ich eine Gestalt in den Bäumen sitzen. Das ist mir egal, ich renne weiter. Was mache ich hier überhaupt? Wieso renne ich? Ich drehe mich um. Gelbe Augen ...
Ich wache auf. Es ist 8 Uhr morgens und wache Mitten in meinem Zimmer, stehend, auf. Was ist passiert? Was passiert hier? Es war nur ein Traum, doch was hat es zu bedeuten. Ich bin noch immer in meinen Fragen gefangen, bis Marie rein kommt und mich anspricht. Ich drehe mich zu ihr um. Ihrem Blick nach zu urteilen versucht sie schon eine Weile, mich anzusprechen.
,,Hey Marie, was machst du denn hier?", versuche ich möglichst ruhig und mit gefasster Stimme zu sagen.
,,Also erstens, ich bin an deinem Zimmer vorbeigelaufen und habe einen Schrei gehört. Und jetzt sind wir hier. Zweitens, es ist Krönungstag meine Liebe. Sag nicht, du hast den Krönungstag deines Brudrrs vergessen!" Oh mist, sie hat Recht, heute wird Pete gekrönt. Ich meine, das ist noch das gute heute, ich muss einen genaueren Plan erarbeiten, um den beiden Prinzen Dumm und Dümmer zu entkommen. Respekt Leben, es ist acht Uhr morgens und meine Laune ist schon unten im Kerker.
,,Ich hatte einen Albtraum und bin schreckhaft aufgewacht", bitte lass sie es glauben ,, und natürlich habe ich die Krönung nicht vergessen. Na komm, wir suchen mir ein Kleid."
,, Ich habe schon eine Idee welches, wie wäre es mit dem kurzen Bernstein farbenen Kleid?"
,,Ja, das klingt gut. Das nehme ich. Und welches für heute Mittag zur Krönung?" Frage ich sie. Am Besten eines, mit dem ich auch reiten kann. Chico wird schließlich mein Fluchtplan sein.
,,Also ich würde an deiner Stelle das elegante blaue Kleid mit golden Details nehmen." Ich nicke nur noch. Das ist das perfekte Kleid für mein Vorhaben. Manchmal habe ich doch wirklich das Gefühl, dass Marie meine Gedankenlesen kann.Fertig gekleidet gehe ich nach unten in den Speißesaal. Wie erwartet ist er leer. Meine Eltern werden vermutlich mit irgendwelchen Organisatorischen Dingen beschäftigt sein. Also gehe ich in die Küche, wo ich von allen herzlichst begrüßt werde. Ich schnappe einen Apfel, und einen Kaffe und gehe damit in Richtung meines Zimmers. Aber ich beschließe kurzfristig einen Geheimtunnel, welcher sich kurz vor meinem Zimmer befindet, zu nehmen. Durch ihn gelange ich über eine Wendeltreppe auf die Spitze eines Turms. Ich liebe es hier oben. Ich spüre den leichten Wind in meinem Gesicht und habe das gesamte Königreich im Blick. Dies ist einer meiner Lieblingsorte. Es ist so entspannend und nicht so stressig.
,,Hey", ertönt eine Stimme hinter mir. Ich dachte nur ich kenne diesen Ort. Ich drehe mich um sehe meinen Bruder, der auf mich zu kommt und sich neben mich setzt.
,,Was machst du denn hier? Müsstest du nicht irgendwelche Reden oder sonst irgendetwas 'wichtiges und königliches' tun?" Frage ich ihn.
,,Eigentlich schon, aber ich brauchte mal eine kurze Pause. Leider habe ich nicht so viel Freizeit wie du."
,,Ich weiß. Aber das hier ist mein Platz such dir einen eigenen", sage ich mit einem Grinsen im Gesicht. Pete verdreht nur die Augen.
,,Ich kann dich ja hier vom Dach schmeißen, dann würde mir der Platz gehören", droht er mir.
,,Nun ja, dann hättest du aber mich und das König dasein an der Backe", gebe ich zurück. Daraufhin lachen wir. Die Zeit vergeht und hätte ich ihn nicht daran erinnert, nach Julie zu sehen, dann hätte er sich noch länger hier oben versteckt. Ich mache mich auch auf den Weg wieder nach drinnen.Auf dem Weg zu Chico bin ich meinen Eltern entgegengekommen. Sie waren so gestresst mit den Vorbereitungen, dass sie mich noch nicht ein Mal begrüßt haben. Leider ist das hier normal.
,,Na Chico, alles klar bei dir", begrüße ich ihn und gebe ihm eine Karotte. Ich fange an ihn zu putzen und überlege, wie ich den Prinzen von Karop entfliehen kann. Sie mögen vielleicht nett sein, aber wenn ich heirate, dann nur aus Liebe.
Damit später Chico und ich schnell weg können, bringe ich ihn nach draußen. Er läuft dann auf den Wiesen und so hier um das Schloss. Es gibt für ihn keine eingezäunten Bereiche, da er sowieso nicht ohne nich weg geht. Na ja, es sei denn, da ist ein riesen Wolf. Aber das lasse ich mal weg.Ich gehe wieder in das Schloss und dieses Mal auch wirklich in mein Zimmer. Ich habe noch zwei Stunden Zeit, bis die Krönung beginnt, also gehe ich zu meinem Bücherregal und ziehe wieder an ,,The Secret Of The Night". Daraufhin gehe ich in meine Bibliothek und lese ein Buch. Während dem Lesen vergeht die Zeit am schnellsten. Circa eine Stunde später beschließe ich, wieder in mein Zimmer zu gehen und das blaue Kleid an. Den vorderen Teil des Rocks von diesem Kleid kann ich abmachen und darunter trage ich eine dunkle Jogginghose. Perfekt für meinen Plan. Oh mist, ich habe meinen Pfeil und Bogen unten vergessen. Ich gehe also nochmal in meinen Gehimraum und nehme Pfeil und Bogen mit nach oben. Gerade als ich die Tür hinter mir geschlossen habe, steht vor mir Marie mit einem fragenden und geschickten Gesichsausdruck vor mir.
,,Oh mist. Marie, ich kann es dir erklären."
,,Na das Hoffe ich doch. Ich meine, wieso hast du mir davon nichts erzählt, das du hier einen Geheimraum hast?" sagt sie auferegt.
,, Na ja, dann wäre er ja nicht mehr geheim gewesen. Und bevor du fragst, ich brauchen den Bogen nur, um nach der Krönung zu verschwinden und als Schutz."
,,Ja, das habe ich mir schon gedacht."
,,Du bist nicht wütend, dass ich dir nichts erzählt habe?" Frage ich Marie vorsichtig.
,,Ach Lyra, natürlich nicht. Du bist nicht die einzige mit Geheimniss... jedenfalls bin ich nicht wütend. Na komm, du musst jetzt runter gehen. Dein Vater hat mich geschickt um sich zu holen."
,,Ja ja, ich komme ja schon", sage ich. Ich tue einfach mal so, als hätte ich ni ha rausgehört, dass sie irgendetwas interessantes vor mir versteckt.Marie und ich sind auf dem Weg nach unten. Bevor wir den großen Ballsaal betreten bekomme ich so ein komisches Gefühl in meinem Bauch. Irgendetwas stimmt hier nicht. Wie immer wartet Marie vor dem Saal und ich trete ein. In der Mitte des Raumes stehen meine Eltern und zwei Jungen, die wahrscheinlich so etwa in meinem Alter sind. Oh nein. Nein. Nein. Nein. Ich glaube ich weiß wer die sind. Die Prinzen von Karop.
,,Ah, Lyra, komm doch zu uns." Mein Vater klingt so fröhlich. Kein gutes Zeichen.
,,Darf ich vorstellen, Prinz Taran und Valerius von Karop. Prinzen, meine Tochter Lyra." erklärt mein Vater. Die beiden Jungen begrüßen mich, doch ich bin zu geschockt, um etwas zu sagen. Ich dachte, ich muss mich den beiden erst gar nicht vorstellen, aber jetzt. Ich muss hier weg. Und zwar möglichst schnell. Na los Lyra, denk dir etwas aus. Bevor es noch unangenehmer wird, weil ich ganz bestimmt keinen von beiden heiraten werde, nur weil das meine Eltern möchten. Also schnell weg. Aber wie?

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Schicksal
FantasyLyra Star ist ein 18 jähriges Mädchen des schönen Planeten Teuresis. Ihr Leben als Prinzessin wird um 180Grad gewendet als sich herausstellt, dass sie plötzlich Heiraten muss. Sie versucht mit all ihren Mitteln eine Heirat zu verhindern und gerät in...