4.Kapitel

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Ich setzte mich auf einen Barhocker bis dann endlich jemand kam um meine Bestellung aufzunehmen.

Der Junge war nicht grad älter als ich und hatte blondes, kurzgeschnittenes Haar. Er lächelte mich an und fragte mich ob ich neu in der Sadt wäre.

"Joa, könnte man so sagen, aber eigentlich bin ich hier aufgewachsen. "

"Achso. Na dann, willkommen zurück. Ich bin Matt."

"Hi Matt. Ich bin Lauren."

"Schön dich kennenzulernen. Was möchtest du trinken?"

"Einen Burbon bitte.",ich brauchte was um meinen Durst zu stillen und da half Alkohol am besten.  

Ich wollte gerade bezahlen, als er gemeint hat, dass das aufs Haus geht.

Schnell reichte er mir ein Glas mit Burbon und wir unterhielten uns noch eine Weile bis sich dann ein Vollidiot zwei Stühle weiter setzte und bestellen wollte.

"Hey Matt, wie wärs wenn du mir ein Bier spendierst anstatt bei der Arbeit mit wunderschönen Frauen zu flirten."

O nein. Ich wusste ganz genau wer dieser Vollidiot war. Es war mein ach so lieber Bruder Damon. Ich versuchte mein Gesicht unter meinen Haaren zu verstecken. Ich wollte noch nicht, dass er mich erkennt. Andererseits würd ich gern sein Gesicht sehen. Würde er auch so wie Stefan reagieren?

Bevor Matt etwas sagen konnte, kam ich ihm zu Wort. Er durfte nicht so mit Matt reden- nicht nachdem er so nett zu mir war.

"Wie wärs mal, wenn du etwas netter fragen würdest, Vollidiot."

Er lachte und sagte:" Ich würde aufpassen was aus deinem schönen Mund kommt, meine Süße."Er verdrehte seine Augen und trank dann aus seinem schon dastehenden Bier.

Dann schaute ich ihn direkt an und sagte: " Wie wärs, wenn du mal deine eigene Klappe hälst, Bruder."

Bei dem Wort Bruder wendete er schnell seine blauen Augen auf mich und konnte nicht glauben, wer vor ihm stand. Ich hatte auch die Augen meiner Mutter geerbt, wie Damon.

Matt sah verblüfft zwischen uns und verfolgte das Gespräch leise mit.

"Lauren?! Bist du das?"

"Die einzig wahre.", ich schaute auf sein schockiertes Gesicht und lächelte ihn dabei frech an, so wie ich es bei Stefan getan hatte.

"Du bist es wirklich", sagte er erleichtert und wollte mich gerade umarmen, doch ich nahm seinen Arm und brach ihn, so dass man das Brechen des Knochens im ganzen Raum hörte. Doch keiner beachtete das schmerzliche Knacken und jeder war mit sich selbst beschäftigt.

"Fass mich nicht an!"

Ich sah zu Matt, der schockiert aber auch belustigt aufschaute und verabschiedete mich. Ich trank mein Glas schnell leer und verließ die Bar.

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Ich überdachte nochmal den Plan meine Brüder auszuradieren und merkte, dass ich eigentlich keinen gescheiten Plan hatte. Ich würde sie selbst umbringen und dabei in ihre Gesichter sehen, doch vorerst würde ich ihr Leben zur Hölle machen.

Ich erkundigte mich ein wenig und ich habe herausgestellt, dass meine Brüder eine eigene Pension hatten ganz in der Nähe.Onkel Zach war schon lange tot. Bestimmt hatte ihn Damon umgebracht.

Also machte ich mich auf dem Weg dorthin.

Die Pension war recht groß und schön. Es erinnerte mich ein wenig an unser altes Zuhause. Apropos altes Zuhause. Ich fragte mich, ob es noch stand. Eher nicht. Sonst wären ja meine Brüder dort gezogen und nicht hier.

Trotzdem entschied ich mich mein altes Zuhause zu besuchen. Auf dem Weg konnte ich mir vorstellen wie sich meine Brüder jetzt trafen und sich erzählen würden,dass sie mich gesehen haben. Um ehrlich zu sein hatte ich sie vermisst und das verabscheute ich. Ich redete mir ein,dass dies eine Hassliebe war. Damit konnte ich leben. All die Jahre habe ich mich verändert durch den Schmerz,dem mir andere Leute zugefügt haben. Nun würden sie Schuldgefühle haben, dass ich so geworden bin wie ich jetzt bin. Und ich hab nicht mal meine Gefühle abgestellt. Ich bin von Natur aus kalt und boshaft geworden. Scherz und Leiden verändert Menschen- oder auch Vampire,je nachdem wie mans sieht. Matürlich hatte ich schon oft überlegt meinen Brüdern zu verzeihen und mit ihnen ein neues Leben zu beginnen um die Vergangenheit zu vergessen, doch ich hatte Angst. Angst davor verletzt zu werden, denn dieses Gefühl kenne ich zu gut. Es wiederholt sich jedes Mal. Ich mache mir Hoffnungen und dann wird der Berg mit meinen Hoffnungen und Gefühlen zerstört von Personen, die mir wichtig sind oder waren.

Als ich genau an der Stelle ankam, an der unser Haus mal stand, konnte ich nichts mehr wiedererkennen. Es waren nur noch einzelne Bruchsteine zu sehen,die aus der Erde hervorragen. Zerstörte Möbel und Bilder. Ich lief vorwärts und versuchte zu erkennen welcher Teil des Hauses dies war. Als ich dann eine Kette auf den Boden sah wusste ich es. Ich war in meinem alten Zimmer. Und das ist meine Kette! Die hatte ich vergessen,als ich mitten in der Nacht von meinem Vater geweckt wurde, damit er mich verkaufen konnte. Ich wehrte mich und versuchte nur eins. Meine Kette zu bekommen,die auf meinem Nachttisch lag, doch ich war zu schwach. Ich weinte und konnte kaum was erkennen, denn alles war dunkel und verschwommen. Mir wurden danach sogar die Augen verbunden. Aber, ich möchte mich jetzt nicht daran erinnern. Noch nicht. Ich würde meinen Schmerz bei meinen Brüdern auslassen und sie büßen lassen!

Ich hebte meine Kette auf und sah,dass sie nur wenige Kratzer von sich genommen hatte. Ich versuchte die Kette zu öffnen,doch sie war verkrustet. Trotzdem schaffte ich es und sah die zwei kleinen Bilder in meiner Kette. Auf dem linken Bild war meine Mutter zu sehen, die ein Baby in der Hand hielt. Dieses Baby war ich. Ich versuchte nicht zu weinen, denn das ging mir langsam auf die Nerven. Bald würde ich keine Tränen mehr haben, die ich verschütten würde. Dann blickte ich auf die rechte Seite und da war ich ungefähr fünf Jahre alt. Ich saß auf den Schoß von Damon und Stefan hielt meine Hand. Ich konnte mich erinnern, dass Stefan mich tragen wollte, doch er war erst 10 und  meine Mutter hatte Angst, dass ich fiel. Also kam ich auf den Schoß von Damon. Ich konnte mich erinnern wie meine Brüder immer zu mir kamen und fragten wer mein Lieblingsbruder war und ich antwortete immer:" Welchen Arm magst du lieber? Den rechten oder den linken." Ich weiß, das war verrückt, aber ich war ein Kleinkind und Kinder durften das halt auch.

Jetzt fragte ich mich:" Wen hasst du am meisten? Stefan oder Damon?"

 Ich schloss die Kette und hang sie mir um den Hals. Die Kette war silbern und hatte einen Rubin in Form eines Herzens. Das Rubin leuchtete immernoch strahlend rot wie Blut. Und nun würde Blut auch vergossen werden. Ich drehte mich um, mit dem Rücken auf mein Zuhause, das nicht mehr mein Zuhause war, und lief mit einem frechen, blutrünstigen Blick auf das Salvatore-Anwesen zu.

Sister's Back (TVD FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt