33. Kapitel

1.2K 35 14
                                    

Im Hauptquartier der Volenturras

"Meister?", eine nervtötende Stimme riss mich aus meinen tiefen, dunklen Gedanken und sofort überfiel mich eine Wut, die meine Körpertemperatur auf Hochtouren brachte. Ich saß auf meinen aus Waffen gebauten Thron, der majestätisch im Licht der untergehenden, blutenden Sonne aussah. Ich öffnete langsam meine Augen und sah einen verängstigten kleinen Burschen vor mir, der sich tief vor seinem Herrscher verbeugte. Er sah aus wie alle anderen Volenturra-Jünglinge. Schwarze, schulterlange Haare, die zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden waren und trotz seines jungen Alters, besaß er schon jede Menge Narben, die unterschiedliche Taten symbolisierten.

"Wer wagt es mich aus meiner inneren Ruhelage aufzuwecken und mich zu stören?!"; antwortete ich mit tiefer und machtvoller Stimme, sodass der Jüngling Angst bekam und eine Warnung bekam. Ich war nicht in der Stimmung für ungebetene Besucher. Das Einzige, was ich möchte, ist die gottverdammte Talenturra Lauren Salvatore.

Lauren. Ihr Name schwirrt mir schon seit 160 Jahren durch den Kopf und lässt meine Gedanken nicht ruhen, ehe ich sie wieder in Besitz ergriffen habe! Seit ihrer Flucht tadeln mich die Geister der Volenturra-Ahnen und bestrafen mich täglich mit nicht auszuhaltenden Geflüster und Schuldzuweisungen. Ich muss sie finden und sie für mein Leiden büßen lassen. Ich kann sie zwar nicht töten, aber ihre Macht ist wichtiger den je. Die Zeit ist gekommen.

"Ich bin zutiefst erschüttert, mein Herr, Ihnen schlechte Nachrichten zu überbringen..", die Stimme des jungen Volenturras zitterte und klang sehr ängstlich, doch er bemühte sich mit fester Stimme fortzufahren:" Die Talenturra... eh, Lauren Salvatore.... sie.... sie..."


Ich wurde ungeduldig und wurde nun lauter:"Nun spuck es schon aus, Junge!"

"Die.. die zwei Vampire haben versagt. Sie konnten Lauren Salvatore nicht zurückbringen..."

Ich fuhr mit ruhiger, aber spitzer Stimme fort:" Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?"

" Zuerst lief alles nach Plan. Die Talenturra war sogar geschwächt und konnte somit niemals gegen die zwei Vampire antreten, doch... es kam ihr jemand zu Hilfe. Um genau zu sein.. waren es drei Vampire. Wir wissen nicht, wer sie sind, aber eins ist klar: Sie würden alles tun, um die Talenturra zu retten. Sie waren sehr mächtig und.."

"WIE hat Lauren Salvatore es geschafft zu fliehen! Wieder einmal.", unterbrach ich den Jungen und ballte dabei meine Faust so fest zusammen, dass meine langen, spitzen Fingernägel in mein Fleisch stach. Der Schmerz beruhigte mich ein wenig, sodass ich nicht sofort lossprang um den Jüngling in Stücke zu reißen.

"Lauren hat ihre Kräfte auf irgendeiner mysteriösen Weise zurückerlangt. Sie hat den großen Vampir umgebracht." Der Junge war nun still wie ein Mäuschen und zog sich langsam zurück.

Ich lockerte meinen Griff und löste mich von meinem Thron. Der Junge wirkte nun viel kleiner, als zuvor und ich musterte ihn von oben bis unten an. Ich konnte seine Angst förmlich riechen und lächelte: "So so. Lauren Salvatore. Die mächtigste Talenturra im Universum hat es wieder ein Mal geschafft mir zu entrinnen."


Eine kurze Pause.


"Wie weit bist du mit deinem Training, Junge."


Ein überraschter Blick huschte über das Gesicht des jungen Trainees und er fing sofort an zu stottern:" Eh... ich... eh... in einer Woche werde ich meine Abschlussprüfung absolvieren, Meister."


"Gut. Und was ist dein Ziel im Leben, wenn ich fragen darf."


"Eines Tages ein loyaler Kämpfer zu sein und Ihnen bis zu meinem Tod zu dienen, mein Herrscher.", diese Antwort kam wie aus der Pistole geschossen und hörte sich eher an, als wäre es aus einem Buch vorgelesen. Das brachte man also den Kindern bei, heutzutage.


"Wie heißt du?"


"Eh, Gregory Shellow, Meister."

Ich bewegte mich langsam zum Jungen hin, der daraufhin anfing vor Schmerzen aufzuschreien. Er krümmte sich und fiel dann schließlich zu Boden. Ich stand nun genau vor ihm und riss ihn mithilfe seines Pferdeschwanzes wieder hoch auf die Beine, sodass sein Gesicht nun genau vor meinem war.

"Nun gut, Gregory Shellow. Ich übertrage dir hiermit die Aufgabe der nutzlosen, erbärmlichen Vampire und möchte, dass du Lauren Salvatore zurückbringst. Ich möchte sehen, wie loyal und kampftalentiert du wirklich bist! Nun geh! Verschwinde von hier und bringe mir die Talenturra LEBEND!"


Ich ließ den Jungen los, doch er rappelte sich sofort auf und verbeugte sich vor mir. Ich sah ein Lächeln in seinem Gesicht: "Jawohl, Meister. Wie Sie wünschen."

Ich sah plötzlich in ihm einen wahren, blutgierigen Krieger, der alles tun würde, um seinen Meister zufrieden zu stellen. Irgendwie erinnerte er mich auch ein wenig an mich selbst.


Ich nickte und ging zurück zu meinem Thron. Wieder einmal hörte ich die Stimmen der Ahnen in meinem Kopf, die wild durcheinander sprachen.


"Lauren Salvatore muss gefangen genommen werden! Wenn du wieder ein Mal versagst, wird es Konsequenzen geben!"

"Wenn du wieder versagst, wird nur Schande über dich ergehen!"

"Wenn sie uns alle zerstört, dann wirst du in der schlimmsten Hölle schmoren. Das ist alles deine Schuld!"


Ich muss Lauren Salvatore finden und sie ein für alle Mal einsperren. Sie ist stark, stur und gibt niemals auf. Genauso wie ihre Mutter Lilly. Lilly... Ihr Bild übertönt sofort die lauten, vorwurfsvollen Stimmen und ich sehe eine wunderschöne, starke Frau. Die Liebe meines Lebens.

Und die Mutter meines Kindes: Lauren Salvatore


Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 15, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Sister's Back (TVD FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt