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Lächelnd halte ich mich an einem Ast fest und beuge mich nach unten, um das Meer, das sich durch die untergehende Sonne rötlich färbt, besser betrachten zu können. Mir ist bewusst, dass wenn ich den Ast jetzt losließe, ich ein paar Meter nach unten segeln würde. Aber es ist mir egal. Ich fühle mich frei und ich bin glücklich.

„Oh Gott Schatz! Pass auf“, weißt mich eine Stimme hinter mir auf die Gefahr hin, aber ich höre genau die Belustigung hinter dem ersten Tonfall, dass ich hier glücklich lächelnd dem Abgrund entgegen blicke.

„Mir passiert schon nichts“, verspreche ich und bin erst ein wenig verwirrt über den liebevollen Tonfall, der in meiner Stimme mitschwingt. Auch erst jetzt fällt mir auf, dass die Person hinter mir mich 'Schatz' genannt hat und männlich ist. Außerdem kommt sie mir irgendwie bekannt vor.

Immer noch lächelnd drehe ich mich um und erkenne Nick, wie er ein wenig über mir auf einem Ast sitzt und mich genaustens beobachtet, ebenfalls mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Mit einem liebevollen Lächeln.

Ich fühle mich auf einmal so, als wäre ich aus meinem Körper gezogen worden und könnte die Szene vom Himmel aus betrachten. Und tatsächlich sehe ich, wie ich mich wieder in eine sichere Position begebe, mich komplette zu Nick herum drehe und mich an seinen Knien festhalte.

„Ich brauch' dich doch, also mach keine dummen Sachen“, lacht dieser und pikst mir in die Wange, in mein Grübchen, welches durch mein Dauergegrinse deutlich zu sehen ist.

„Ich würde dich doch niemals alleine lassen“, höre ich mich selbst sagen und lachen und sehe dann, wie ich meine Arme um Nicks Nacken schlinge, ihn zu mir herunter ziehe und ihn zärtlich auf die Lippen küsse.

Erschrocken beobachte ich die Szene, die sich mir bietet. Nick und ich, beziehungsweise irgendwie mein zweites Ich, küssen sich, wobei der Kuss immer mehr in eine heftige Knutscherei endet und ich schließe die Augen, sehe alles nur noch schwarz und höre nur noch die Geräusche. Passiert das alles gerade wirklich?

Doch bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen kann, höre und sehe ich nichts mehr.

Erneut sehe ich mich ein paar Meter entfernt ohne selbst in meinem Körper zu sein. Ich liege auf dem Rücken auf dem Bett nur in Boxershorts bekleidet und spielte irgendwas an meinem Smartphone herum. Plötzlich geht meine Badtür auf und ein nackter Nick betritt mein Schlafzimmer.

Geschockt beobachte ich die Szene, die sich da vor mir bietet.

„Baby, willst du mich ärgern?“, höre ich mich selbst sagen und sehe, wie ich frech grinse.

Nick grinst ebenfalls nur schelmisch und kommt langsam auf mich zu gekrabbelt. Sofort legt mein anderes 'Ich' das Smartphone weg und empfängt Nick mit offenen Armen. Ohne Scheu setzt sich dieser auf die Hüfte meines zweiten 'Ich' und drückt seine Lippen auf diesen. Aus dem anfangs langsamen Kuss wird immer mehr eine Knutscherei und ich kann deutlich sehen, wie Nick sein Unterleib gegen mein anderes 'Ich' reibt und dieses dadurch tatsächlich erregt wird.

Confession {h.s. & n.g.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt