𝘴𝘦𝘤𝘩𝘴

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Es ist morgen.
Und ich sitze am Tisch und trinke noch schnell meinen Kaffee.

Scott hat mich gestern noch nach Hause gefahren und bis an die Tür begleitet.
Da er aber jetzt gleich ein Meeting hat, konnte er gestern nicht mehr bleiben.

Aber ich habe seine Nummer.
Und die Nummer seines Chauffeurs.

Scott meinte: Natürlich nur, falls du eine mitfahrgelegenheit brauchst...
Und ich schmunzelte nicht schlecht...

In meinem Fall, wäre das dann wohl die Situation wo ich im Wochenende zu viel trinke und es einfach nicht mehr nach Hause schaffe.
Mit wollen hat das nichts zu tun.

Weil nach einer Party will ich für gewöhnlich ungern nach Hause, sondern lieber weiter potentielle Dating Partner finden und weiter tanzen.

Und wenn ich es dann mal nach Hause schaffe, dann sitze ich, wie das letzte Einhorn, verletzt auf meinem grauen Sofa und rede mit meiner halbvollen Tequilaflasche.

So ähnlich ist es jetzt.
Nur das ich nicht betrunken und nicht verzweifelt bin.
Dafür aber an dem Kuss von gestern hänge, Gänsehaut bei dem Namen Scott bekomme und
einfach
nur
extrem
müde
bin.

Achso und Scott und ich haben beschlossen uns heute Abend noch einmal, bei einem Abendessen zu treffen.
Diesmal aber in meinem Lieblingslokal.

Keine Ahnung, aber Scott fande das garnicht toll.
Er wollte unbedingt wieder in ein Lokal seiner Wahl.
Wir haben dann solange diskutiert, bis er einverstanden war.
Yeppy.

Und ich weiß schon ganz genau wohin es gehen soll.
In das berühmte Hafenrestaurant.

"Soo Tequila...ich geh jetzt" sage ich und werfe einen Blick auf die Uhr.
Wass?
Ich bin zu früh?

Dafür brauche ich unbedingt einen Beweis für Cassy, der ich übrigens gestern noch alles erzählt habe.
Leider kann die Bitch nicht vorbei kommen, da sie geschäftlich in Arizona ist.

Ich werfe mir langsam meinen Trenchcoat drüber und verschwinde aus der Tür.

***

Heute ist es in der Arbeit mal wieder sehr stressig.

Lou du bist immer gestresst!
Ja...kann schon sein

Ich muss zuerst Mr. Buckstons Anzug holen, dann muss ich seine Gäste begleiten, ihm seine neuen Kunden vorstellen und und und.

Und ich renne.
Wortwörtlich so wie jetzt.
Es ist 12 Uhr und die meisten Kundentermine sind zwar schon vorbei, aber das spielt keine Rolle, denn ich muss den Anzug wieder abholen.
Ich renne über die Straße und ein Auto hupt mich an.
Das war knapp.

Da das Geschäft noch tiefer in der Innenstadt liegt, ist es hier voller Menschen und macht es mir umso schwerer mich zu beeilen.

Ich remple eine Frau in weißem Anzug an...

"Man, passen sie doch auf!" faucht mich die Blondine mit fake Wimpern an.
Und ihr heißer Kaffee fliegt gnadenlos auf meine weiße Bluse. Ehe ich etwas sagen kann dreht sich die Frau um und läuft weiter.

"Ganz toll" sage ich laut und betrete das Geschäft.

Der Verkäufer drückt mir den Anzug und ein Taschentuch in die Hand.

"Hier"

"Danke Ihnen" sage ich und seufze auf.

Dann wische ich mir - vergeblich - den dunklen Kaffee Fleck von der Bluse.
Ich fluche auf, denn anstatt das es besser wird, wird es schlimmer.
Ich verabschiede mich und laufe hektisch wieder zu meinem Auto.

𝗧𝗵𝗲 𝗦𝗵𝗮𝗱𝗲𝘀 𝗼𝗳 𝗼𝘂𝗿 𝗧𝗲𝗺𝗽𝘁𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt