Kapitel 12

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Wie schon seit einem Monat liege ich in meinem Bett und starre Löcher in meine Decke. Ein Klopfen an der Tür lässt mich zusammenzucken. Meine Mutter kommt in mein Zimmer. "Hey Maus, dein Vater und ich sind mal kurz weg. Können wir dich hier auch alleine lassen?" Fragt sie prüfend. Gleichgültig nicke ich. "Hey, sprich doch mal," fleht sie und kommt zu mir gelaufen. Ich richte mich auf und sehe sie an. "Das wird schon. Er meldet sich schon," versucht sie mich zu trösten. Doch man merkt das sie selbst nicht daran glaubt. Kuroo hat seit einem Monat kein einziges Lebenszeichen von sich gegeben. Auf meine Nachrichten antwortet er nicht und wen ich ihn anrufe nimmt niemand ab. Am Anfang habe ich fast den Verstand verloren. Naja vielleicht habe ich das auch. Eine Hand berührt mein Gesicht und ich sehe in die Tränenverschleierten Augen meiner Mutter. Für sie tut es mir leid, doch ich kann einfach nichts sagen. Ich wüsste nicht einmal was. Meine Stimme ist einfach weg. Trotzdem versuche ich etwas zu sagen, doch bis auf das sich meine Lippen leicht bewegen kommt kein Laut über meine Lippen. Sie nickt nur und geht wieder. Draußen höre ich sie mit meinem Vater leise reden. "Das geht so nicht weiter. Wir müssen mit ihm zum Arzt," sagt mein Vater zu meiner Mutter. "Aber ich will nicht das er es falsch versteht." "Das wird er nicht. Er weis doch wie sehr du ihn liebst." Dan wird es ruhig.

Ich stehe mit meiner Mutter vor der Praxis die wir beide eigentlich nicht betreten wollen. "Na komm," sagt sie und wir gehen durch die Tür. Meine Mutter meldet uns an und ein Mann kommt nach 5 min. zu uns. Er grüßt mich und gibt mir due Hand. Ich nicke nur. Dan führt er mich in ein Zimmer und schließt die Tür. "Hallo Kenma, ich bin Yuma. Darf ich dich Kenma nennen?" Nickend setze ich mich auf den Stuhl auf den er freundlich zeigt. "Also, deine Mutter sagte mir das du Probleme hast zu sprechen?" Wieder nicke ich. "Ok, das klingt jetzt etwas blöd aber könntest du vielleicht versuchen mal etwas zu sagen? Zum Beispiel meinen Namen?" Unsicher sehe ich ihn an. Das kann ich doch eh nicht. Es kommt nun einmal kein Ton raus. Da brauche ich es auch nicht versuchen. "Ok dann nicht. Möchten sie mir vielleicht etwas über sich aufschreiben?" Unschlüssig ziehe ich die Schultern hoch. Was will er wohl wissen. Er drückt mir einen Block in die Hand und gibt mir einen Stift. "Ok also fangen wir mal an. Die wichtigste frage zu erst. Kannst du nicht sprechen oder willst du nicht sprechen?" Er sieht mir in die Augen und dann auf das Papier auf das ich das Wort Kann nicht schreibe. "Ok. Wärst du damit einverstanden wen ich dich medizinisch mal untersuche? Vielleicht ist etwas mit deinen Stimmbändern nicht in Ordnung." Nickend sehe ich ihn an. "Schön. Dan müsste ich dich leider bitten wieder etwas zu sagen." Er gibt mir eine Wortliste. "Könntest du versuchen die Dinge vorzulesen?" Langsam blicke ich über die Liste. Das Erste Wort ist Haus. Mal sehen. Ich versuche so genau wie möglich das Wort auszusprechen doch es kommt einfach kein Ton über meine Lippen. Resigniert versuche ich auch die anderen Wörter auszusprechen doch immer das gleiche. Der Arzt sieht mich aufmerksam an und bedankt sich dan. "Ok das reicht erst einmal. Hast du eine Vermutung warum du nicht sprechen kannst?" Ich schnappe mir meinen Block.

Ich habe schon einmal als Kind viele Jahre geschwiegen. Jetzt ist es wiedergekommen. Einfach so. Ich war sehr traurig und fertig, und dann ging meine Stimme nicht mehr.

Schreibe ich auf. "Traurig? Warum?"

Ich mache mir sorgen um meinen Freund Kuroo

"Dein Fester freund?" Ich nicke. "Warum machst du dir sorgen?"

Will ich nicht sagen.

"Ok. Wäre es vielleicht möglich das er auch mal mitkommt?"

Ich denke nicht. Fragen sie mal meine Mutter

"Das Mache dann später." Er stellt mir noch einige Fragen bevor er mich dann nach draußen begleitet. "Und?" Fragt meine Mutter. Ich zucke mit den Schultern. "Ihr Sohn hat gesagt das ich sie fragen soll ob es wohl eine Möglichkeit gäbe das Kuroo mal mit kommt," spricht er meine Mutter an. "Ich weis es nicht. Er weis nicht einmal das Kenma Probleme hat. Aber ich gebe mein Bestes um es zu ermöglichen." "Das freut mich. Dan wünsche ich ihnen noch einen schönen Tag," verabschiedet uns Yuma. Er ist eigentlich sehr nett. Zuhause fragt mich mein Vater ob es mir etwas ausmachen würde ab und zu, zu Yuma zu gehen. Ich schüttle den Kopf und gehe in mein Zimmer. Dort versuche ich eine weile Lang ein Paar Wörter zu sagen doch egal wie sehr ich mich anstrenge, kommt mir kein Ton über die Lippen.

Ein neuer Nachbar (Kuroo x Kenma)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt