Neben Harry schnarcht Niall leise vor sich hin. Sie hatten mal wieder einen langen Tag hinter sich. Das Kreischen der Fans klingt ihm noch in den Ohren. "Ich geh schlafen, Jungs." verabschiedet sich Zayn ins Bett. Liam schüttelt leicht an Nialls Schulter, der murrt nur leise. Louis liegt auf der anderen Seite, nicht weniger müde, aber dafür äußerst gesprächig. "...schon wieder Karotten in der Post!" Liam grinst in seine Richtung. Niall regt sich. "Schlafenszeit." bestimmt Liam und Niall lässt sich jetzt widerstandslos hochziehen. Die beiden werfen ihnen auf dem Weg nach draußen noch einen Blick über die Schulter zu. Harry versucht das Wissende darin geflissentlich zu übersehen. Sobald die beiden aus der Tür sind, greift Louis nach seiner Hand, Harry wirft noch einen letzten kritischen Blick auf die Tür. Waren sie jetzt wirklich alleine? "Wann müssen wir morgen aufstehen?" fragt Louis ihn. "So wie immer." Darauf reagiert Louis nur mit einem "Unverschämtheit." Harry grinst ihn an. Er sieht so gut aus mit seiner Mütze. Harry kann nicht widerstehen und zieht sie ihm tief ins Gesicht. "Hey!" protestiert Louis sofort. Und ehe sie es sich versehen rangeln sie miteinander. Wenn Harry ehrlich war, hatte er den ganzen Tag auf diesen Moment gewartet. Er war wahrlich nicht einfach, ihn den ganzen Tag nicht zu berühren. Endlich konnten sie das tun was sie wollten. Und sie wollten Zeit alleine verbringen. Sie wollten sich küssen. Und das tun sie jetzt auch. Louis Hände vergraben sich in Harrys Locken. Auf seinen Lippen war noch der Geschmack der Chips die sie vorher verdrückt hatten. Harry weiß nicht wie lange sie daliegen, sich berühren und küssen als müssten sie nicht morgen um die gleiche Uhrzeit aufstehen wie immer.
"Weiß deine Familie Bescheid?" fragt Louis ihn, gefühlte Stunden später, die Hand immer noch in seinen Haaren. "Ich habe mich nie geoutet oder so." "Aber sie wissen es?" "In den letzten Ferien, da habe ich diesen Jungen kennengelernt. Mit ihm und ein paar anderen habe ich immer Fußball gespielt, wir waren schwimmen und so. Einen Abend haben unsere Familien zusammen gegessen, da habe ich dann Marius kennengelernt. Das war der Bruder." Ein merkwürdiger Ausdruck huscht über Louis Gesicht. "Und dann?" "Naja, wir haben uns sehr gut verstanden...seine Mum hat uns einen Abend erwischt wie wir uns geküsst haben." Der Ausdruck auf Louis Gesicht ist immer noch da. Er rutscht etwas unbehaglich hin und her. "Und dann hat meine Mum mir am nächsten Tag gesagt, dass sie mich immer liebhat und hat geweint und alles. Also ja, ich schätze sie weiß es." Louis zieht ihn in einen langen Kuss. "Aber jetzt gehörst du mir." Wieder lassen sie sich fallen in das unbeschreibliche Gefühl beim anderen zu sein, bis diesmal Harry unterbricht. "Wie meinst du das?" Louis lacht. Als Harry ihn weiterhin ernst anschaut, wird auch er ernst. "Ich wäre gerne mit dir zusammen." murmelt er an seinem Gesicht. „Auch wenn wir gewinnen?“ „Besonders wenn wir gewinnen.“ Harry lächelt, so verrückt scheint ihm diese Vorstellung zu sein. Aber andererseits…es waren unwirkliche Tage. Sie hatten dieses Ritual, dass sie die erste Person aus der Band der sie am Morgen begegneten erstmal ordentlich in den Arm kniffen. Nur um sicher zu sein.
„Es wäre so unglaublich, wenn wir ein Album machen würden.“ „Und eine Tour spielen. Vielleicht sogar im Ausland oder so.“ „Meinst du da kommen genug Leute?“ „Naja, wenn unsere Songs gut genug sind bestimmt.“ Ein paar Momente hängen beide ihren Gedanken nach was nicht heißt, dass sie in irgendeiner Weise die Finger voneinander lassen. Harry versucht sich vorzustellen wie sie auf einer Bühne singen die größer ist als die Showbühne. Mit tausenden Zuschauern. Wie laut das wohl wäre? Er konnte den nächsten Tag nicht erwarten. „Aber was, wenn wir nicht gewinnen?“ unterbricht Louis seine schönen Gedanken mit einer ernsten Frage. „Sehen wir uns dann trotzdem noch?“ „Natürlich. Du bist ja jetzt mein fester Freund, oder nicht?“ Das Lächeln das Louis ihm jetzt schenkt ist so entwaffnend, dass Harry kurz vergisst wie man atmet.Den nächsten Tag verbringen beide hauptsächlich gähnend aber trotzdem mit einem ständigen Grinsen im Gesicht. Harry spürt die Blicke der anderen auf sich und sie sind ihm egal. Dann wussten sie es eben. Er hatte gerade die beste Zeit seines ganzen Lebens. Jeder Moment mit ihm eine kleine, wunderschöne Ewigkeit.
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𝐄𝐰𝐢𝐠𝐤𝐞𝐢𝐭𝐞𝐧 | 𝐥.𝐬
FanfictionDie knisternden Heimlichkeiten, die verbotenen Treffen in dunklen Hotelfluren, die unauffällige Zeichensprache, die verstohlenen Blicke. Mittlerweile wusste Harry, dass es bei weitem nicht so versteckt gewesen war wie er damals gedacht hatte. Alle h...