Bei Nacht

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Hallöchen alle zusammen. Schön, euch hier anzutreffen ^.^ 

Ich bin noch neu hier bei Wattpad und hab' keine Ahnung, wie das alles funktioniert, also seht mir etwaige Fehler nach :D

Dies soll eine Sammlung mehrerer Oneshots über Chichi und Son Goku und ihrem alltäglichen Leben werden. Die Länge der einzelnen Kapitel kann dabei sehr stark variieren. Auch die Zeitpunkte, zu denen die einzelnen Szenen spielen, können sehr unterschiedlich sein.
Selbstverständlich gehören mir keinerlei Rechte an den Figuren. Ich habe sie mir nur ausgeliehen, um diese Sammlung zu schreiben, an der ich keinen müden Cent verdiene. Allein die Ideen zu den einzelnen Oneshots sind meinem fantasievollem Kopf entsprungen und unterliegen meinem Copyright.
Nichts und niemanden möchte ich mit dieser FF verletzen oder beleidigen. Ähnlichkeiten zu anderen FF's unter Vorbehalt, da ich nicht alle Geschichten kenne.

Ich bin ebenfalls auf fanfiktion.de unterwegs, dies hier ist also kein Diebstahl, sondern ein Upload auf einer anderen Seite.

Wenn jemand eine Idee bzw. einen Wunsch hat, was er/sie gerne mal lesen würde, dürft ihr mir die sehr gerne zukommen lassen. Ich schau dann, ob und was ich daraus machen kann. Ich würde mich sehr freuen :)

Viel Spaß!


Bei Nacht

Zum wiederholten Mal schob sie die Brille auf ihrer Nase zurecht. Es ärgerte sie, dass sie mittlerweile beim Lesen nicht mehr ohne auskam. Und so selten, wie sie zum Lesen kam, konnte sie sich nicht an dieses Gestell gewöhnen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde sie für heute aufgeben und das Buch weglegen.

Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ sie kurz innehalten. Sie schielte zur Seite und registrierte die veränderte Schlafposition ihres Mannes. Er lag jetzt ihr zugewandt, hielt die Augen jedoch geschlossen, weshalb sie sich nicht weiter beirren ließ und sich wieder ihrem Buch widmete.

„Sag mal, ChiChi", ertönte da die dunkle, raue Stimme ihres Mannes.

Sie fühlte sich irrsinniger Weise ertappt und bekam beim Klang seiner Stimme eine Gänsehaut. Dennoch blieben ihre Augen auf die Seiten des Buches geheftet. „Hm?", machte sie nur. Bis gerade eben war sie noch davon ausgegangen, dass er tief und fest schlief.

„Seit wann trägst du eigentlich eine Brille?"

ChiChi zuckte für einen Sekundenbruchteil zusammen. War das Gedankenübertragung, oder wieso kam er gerade jetzt auf dieses Thema zu sprechen, wo sie doch selbst darüber nachgedacht hatte?! „Schon eine Weile."

„Ich hab' dich noch nie damit gesehen."

ChiChi verzog grimmig den Mund. „Dir fällt aber auch gar nichts auf, oder? Da muss man schon mit dem Zaunpfahl, der Weide und der ganzen Kuh vor deiner Nase winken, bis du etwas bemerkst, du Holzkopf." Sie warf Son Goku einen Seitenblick zu und entdeckte das dicke, fette Fragezeichen, welches sich jetzt in seinem Gesicht abzeichnete. „Welche Kuh?"

ChiChi klappte verärgert das Buch zu und zog die Brille auf ihrer Nase nach unten, um ihren Mann über die Gläser hinweg anzusehen. „Vergiss es. Die Brille trage ich nur zum Lesen. Im Gegensatz zu dir, unzerstörbarer Sajyajin mit dem Körper eines jungen Mannes, werde ich in normalem Tempo älter und büße dabei eben auch die ein oder andere Fähigkeit ein."

Son Goku blinzelte ein paar Mal. Er ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen. Dabei stellte er fest, dass sie recht hatte. Meistens vergaß er, dass ChiChi ein Mensch war und sich ihr Körper und ihr Aussehen viel schneller veränderten. Wenn er sie allerdings jetzt genauer betrachtete, dann fielen ihm hinter den Brillengläsern auch die feinen Linien an ihren Augen und ihren Mundwinkeln auf. Ihr Haar war hingegen noch so schwarz wie eh und je.

„Kann ich jetzt weiterlesen?" Mit einem Finger schob sie die Brille wieder zurecht und steckte ihre Nase zurück in das Buch. Zwischen ihren Augenbrauen war immer noch eine Zornesfalte zu sehen.

Son Goku beobachtete, wie diese sich nach und nach legte, desto mehr ChiChi las. Er bemerkte aber auch, dass an dieser Stelle ebenfalls eine feine Linie zurückblieb. „Wenn du nicht immer so zornig werden würdest, würden sich manche Falten gar nicht erst bilden", sprach er laut aus, was ihm im Kopf umhergeisterte.

Augenblicklich schlug er sich eine Hand auf den Mund, als er registrierte, was er da gesagt hatte. Noch ehe er sich aus dieser misslichen Lage herausreden konnte, schlug ChiChi das Buch zu und knallte es auf den Nachttisch. Mit einem Ruck zog sie die Brille von ihrem Gesicht und wandte sich zu ihm um. Die Zornesfalte zwischen ihren Augen war nun voll ausgebildet, wie er sie nahezu tagtäglich zu Gesicht bekam.

ChiChi wollte gerade ausholen, um ihm eine zu verpassen, als Son Goku pfeilschnell nach ihrer Hand griff und sie festhielt. Das geschah oftmals ganz reflexartig. „Du bist ein...", setzte ChiChi wutentbrannt an und wollte gerade nochmal ordentlich Luft holen, um ihm eine Beleidigung an den Kopf zu werfen, als Son Goku sich blitzschnell aufsetzte und seinen Mund auf ihren drückte.

Zunächst saß sie stocksteif da, überwältigt von dieser Reaktion ihres Mannes, der normalerweise alles über sich ergehen ließ, was sie ihm an den Kopf warf. Er fand das unheimlich süß, wenn sie sich aufregte, wie er ihr einmal vor vielen Jahren gesagt hatte. Außerdem kam es nicht sehr häufig vor, dass er sie küsste. Nicht zuletzt deswegen entspannte sich ihr steifer Körper rasch wieder und sie schloss die Augen.

ChiChi ließ sich in den Kuss fallen und hieß die kribbelnde Gänsehaut in ihrem Nacken willkommen. Gerade, als sie sich gänzlich in seine Arme fallen lassen wollte, beendete er den Kuss und zog sich zurück. Verwirrt blinzelte sie ihn an und wollte schon protestieren, als er ihre Hand losließ und ihr einen Finger an die Lippen legte.

„Ich finde dich hübsch. Mit oder ohne Brille und auch mit oder ohne Falten", sagte er leise und nahm ihr damit erneut den Wind aus den Segeln.

Mit einem glücklichen Lächeln ließ sich Son Goku zurück ins Kissen fallen, ein Arm hinter dem Kopf verschränkt und beobachtete die Veränderungen in ChiChis Gesicht. Die Emotionen schienen sie so schnell zu überwältigen, dass sie nicht mehr wusste, was sie zuerst fühlen sollte. Er freute sich, dass er immer noch diesen Einfluss auf sie hatte, nach all den Jahren. Außerdem machten sie die großen Augen, mit denen sie ihn ansah, mit diesem offenen Blick und den leicht geöffneten, zu einem überraschten „Oh!" geformten Lippen um Jahre jünger.

Ihre Gesichtszüge wurden weicher und die Verwunderung wurde von einem warmen Gefühl in ihrem Bauch hinfort gespült. Das selige Lächeln auf seinem Gesicht tat ihr Übriges dazu bei, dass sie jede Verärgerung vergaß.

„Gute Nacht", sagte Son Goku, ehe er sich auf die Seite drehte und die Augen schloss.

ChiChi blieb noch einen Moment sitzen und betrachtete ihren Mann. Wann hatte er jemals so etwas zu ihr gesagt?! Sie konnte sich nicht erinnern. All die Jahre war sie sich nie sicher gewesen, ob er überhaupt ein Auge für solche Dinge hatte, oder ob ihm das so egal war, wie vieles andere auch. Vielleicht war es aber auch gar nicht so schlecht, sich nicht immer mit solchen Dingen aufzuhalten und es einfach so zu nehmen, wie es eben war. Das war ein Charakterzug, den sie schon immer an ihm geliebt hatte.

ChiChi legte die Brille zu ihrem Buch auf den Nachttisch und knipste das Licht aus. Durch das Fenster drang sanft das Licht des Mondes herein und sie betrachtete eine Weile die Schatten des Vorhangs, die an der Wand gegenüber des Bettes im Mondlicht tanzten. Ihr Herz pochte immer noch, während sie spürte, wie Son Gokus Worte in ihr Innerstes sickerten. Schließlich drehte sie sich um und lehnte den Kopf an den Rücken ihres Mannes. Sie hörte, wie ein zufriedener, wohliger Laut aus seinem Mund kam und schloss, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, die Augen und ließ sich vom Schlaf hinfort tragen.

Between the LinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt