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.: Louis :.

Zögerlich dreht er seinen Kopf zu mir und bringt ein klägliches, krächzendes "J-Ja?" als Antwort zustande. Leise räuspert er sich und sieht auf seine Füße. "Alles okay?" Ich kann meine ernsthafte Sorge nicht verstecken. "Ja, ich..." erneut räuspert er sich. "...bin nur etwas nervös, erster Tag und so..." murmelt er und atmet auf, als die Tür vor uns sich öffnet und leises Gemurmel über den Gang wabert. Erwartungsvoll blinzelt er mich an, weshalb ich vorgehe und nach links Richtung Fotostudio abbiege.

Er folgt mir schnellen Schrittes auf die große Glastür zugehend, die ich kurz darauf leise schmunzelnd mit meinem Chip öffne. Offenbar ist ihm nicht bewusst, wie stark die Türen hier in der Sonne spiegeln, denn sonst hätte er sicherlich nicht SO offensichtlich auf meinen Hintern gestarrt. Und sich gleichzeitig auf die Unterlippe gebissen. Immerhin scheine ich aber eine ähnliche Wirkung auf ihn zu haben, wie er auf mich - auch ohne Alkoholeinfluss.

Allerdings macht das die Situation nicht wirklich besser. Wie soll ich mich bitte auf die Arbeit konzentrieren, wenn diese sexuell aufgeladene Stimmung zwischen uns die ganze Zeit so präsent ist?

"Wie du sicherlich bereits erkannt hast: Unser Studio. Wir machen einiges an Foto- & Videoaufnahmen hier vor Ort, spart eine Menge Kosten und Zeit." Er nickt lächelnd und erwidert "Definitiv. Das hat bei Swifts allerdings immer noch niemand verstanden." Ich muss lachen. "Und genau deshalb bist du jetzt auch hier - weil da niemand überhaupt irgendwas versteht." Jetzt muss auch er lachen.

Ich zeige ihm noch die anderen Räumlichkeiten wie die Cafeteria, die Dachterrasse und die Einzelbüros - in einem davon lädt er seine Tasche ab, denn es wird von nun an seins sein. Offensichtlich scheint die Neugier nun aber doch zu gewinnen, denn er fragt "Welches ist denn dein Büro?" Ich grinse ihn an und erwidere "Das ist ein Stockwerk höher, die große, dunkle Tür neben der Dachterrasse." - "Oh..." Ihm scheint wieder bewusst zu werden, dass ich nicht nur der erste Mitarbeiter von Billie und Finneas war, sondern auch derjenige bin, der dafür verantwortlich ist, dass wir als Firma nun da stehen, wo wir sind.

Durch all meine Kontakte habe ich einige Kunden an Land ziehen können, weshalb mir Finneas beim Umzug in diese Räumlichkeiten die Wahl des Büros überlassen hat. Dort oben ist der Blick über Manchester ein Traum, aber durch verspiegelte Scheiben von außen nicht einsehbar. Ich könnte da oben nackt rumrennen und niemand würde es mitbekommen. Und dadurch, dass nur die beiden Geschäftsführer neben mir mit ihrem Chip Zugang zu diesem Raum haben, kommt auch nie jemand unaufgefordert herein, wenn die Tür nicht - wie so oft - bloß angelehnt ist.

Ich liebe es.

"Uhm... sonst würde es nur noch das Archiv geben, wenn du das auch noch sehen magst, können wir gern...?" Sofort nickt er wild und mich lässt der Gedanke nicht los, dass der Ort nicht der Grund dafür ist, dass wir nun die verwinkelten Treppen des alten Industriegebäudes hinab kraxeln. So nervös und gleichzeitig intensiv wie er mich die ganze Zeit über mustert, wäre er mir vermutlich sogar zu den Müllcontainern gefolgt.

"Ja... also besonders spannend ist es hier unten noch nicht, da wir ja noch nicht soooo viel zu archivieren haben. Aber die Fläche für mehr ist offensichtlich da..." erkläre ich in den noch fast leeren Raum herein, in dem bisher nur zwei Regale mit Ordnern und ein paar Festplatten stehen, davor ein leerer Tisch, der dafür da ist, Ordner darauf durchwühlen zu können. Mit interessiertem Gesichtsausdruck mustert er die Akten, bis ich leise aufseufze.

"Harry?" Nur zögerlich dreht er sich zu mir. "Du weißt, dass wir früher oder später darüber reden müssen, oder?" Ich sehe ihn schwer schlucken, doch er blinzelt mich bloß an. "W-Was meinst du?" Schnaufend mustere ich ihn. "Du weißt, wovon ich rede." Auch er atmet nun tief aus, bevor er langsam nickt. "Du erinnerst dich also?" Mit großen Augen sehe ich ihn an. "Natürlich erinnere ich mich. Denkst du, ich verschwinde auf jedem Kongress hinter 'nem schäbigen Vorhang, um rum-rumzumachen?" Das letzte Wort bleibt mir fast im Halse stecken. "N-Nein, natür-natürlich nicht!" stammelt er mindestens genauso nervös wie ich. "A-Aber... es ist ja n-nichts passiert..." murmelt er dann. "Wäre es aber, hätte Niall nicht besoffen das Glas des Feuermelders durchbrochen, und das weißt du genauso gut wie ich."

Ich weiß selbst nicht, woher ich den Mut nehme, dieses Gespräch gerade zu führen, aber viel mehr stört es mich, wie sehr mich sein nervöses, schüchternes Gezuppel an seinem Hemd gerade anmacht.

"V-Vermutlich..." stammelt er und meidet meinen Blick, drückt die Lippen aufeinander. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und flüstere "Bereust du es?" Sofort hebt er erschrocken den Kopf und flüstert "W-Was? Nein, natürlich nicht, ich-... ich dachte du-...?" Ich schüttle den Kopf. "Hätte mich allerdings auch gewundert, so wie du mich ansiehst..." gebe ich zu. Unsicher presst er erneut die Lippen aufeinander. "W-Wie meinst du das?" Etwas muss ich schmunzeln. "Harry, die Türen spiegeln hier ziemlich..." Verlegen lässt er den Kopf sinken. "Shit." Kurz muss ich mich sammeln, als mir der Duft seines Parfums in die Nase steigt. "Oder willst du mir etwa erzählen, du würdest mich nicht ansehen, als wolltest du mich am liebsten hinter die nächste Tür zerren und mir die Kleider vom Leib reißen?" flüstere ich und lege den Kopf etwas schief, um ihm in die Augen sehen zu können.

Seine Wangen färben sich rosig und er dreht den Kopf etwas zur Seite. Shit, warum ist das so heiß, wie unschuldig und schüchtern er sich verhält? Ich stelle mich etwas auf die Zehenspitzen und hauche ihm "Ich hätte nichts dagegen..." ins Ohr. Seine Augen zucken hoch zu mir, während ich mit schelmischen Grinsen beobachte, wie die Gänsehaut in seiner Halsbeuge sich aufbaut. Ich kann mich nicht daran hindern, ganz leicht dagegen zu pusten, weshalb sich die Härchen noch deutlich mehr aufstellen und er leise aufwinselt. "L-Louis-..." stammelt er als ich ihm etwas näher komme und mein feuchter Atem sich auf seine Haut legt.

Mit einer Hand fahre ich in seine Locken, um sie etwas zur Seite zu schieben, bevor ich mit meinen Lippen kaum spürbar seine weiche Haut berühre. "L-Louis, w-wir können d-doch nicht-..." er unterbricht sich selbst mit einem genießerischen Seufzen, als ich mich knapp unterhalb seines markanten Kieferknochens kurz festsauge. "Warum nicht?" hauche ich gegen die feuchte, leicht rote Stelle, weshalb er erneut eine Gänsehaut bekommt. "Es ist mein erster Tag, ich kann doch nicht-" Ich grinse ihn breit an und flüstere "Sieh es als Einstellungstest." Er beginnt leise zu kichern, bevor ich mit meiner Zunge seinen Kiefer entlang fahre und sein Atem stockt. "Ich warte schon viel zu lange hierauf, Styles, niemand kommt hier runter, glaub mir..."

Ich packe seine Handgelenke und drücke mich gegen ihn, wodurch er gegen das Regal hinter sich stößt und erneut leise aufkeucht, als ich mit meinem Schritt seinen berühre. "Fuck, wie hart du bist..." flüstere ich, zeichne mit meiner Zunge eine feuchte Spur über sein Schlüsselbein, dass durch sein leicht geöffnetes Hemd freigelegt wird. Ich höre ihn in meiner Halsbeuge leise kichern, in die er mir zaghaft seine Lippen drückt. "Sagt der Richtige..." erwidert er bloß und schiebt seinen Oberschenkel gegen meine, in der engen Hose eingesperrte Erektion.

Ich hebe meinen Kopf, weshalb auch er mich wieder ansieht. Für eine paar Sekunden blicken wir uns in die Augen, nur unsere beschleunigte Atmung durchbricht die Stille. Lediglich minimal berühren sich unsere Lippen, doch die geladene Spannung, die sich gerade zwischen uns aufbaut, hält uns beide noch davon ab, sie zu einem Kuss zu verbinden.

Ich löse meine Hände von seinen Gelenken und fahre stattdessen seine Arme hinauf, über sein Schultern und seine Brust wieder hinab zu seinen Seiten, lasse meine Finger unter sein Hemd rutschen und genieße es, wie sich auch dort eine Gänsehaut ausbreitet. "Top oder Bottom?" Ich spüre, wie sich mein Atem feucht auf seine Lippen legt, die sich zu einem verschmitzten Grinsen verziehen. "Bottom?" Seine Antwort ist mehr eine Frage, als eine klare Aussage und ich sehe, dass seine Wange sich leicht rosig färben.

"Damn, ich hatte gehofft, dass du das sagst."

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temporary fix || L.S. [smuff•part¹]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt