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.:Harry:.

"Hey, hast du einen Moment?" Ich blicke hoch, als Isaac zur Tür herein kommt. Ich lasse den iPen sinken und lächle ihn an. "Klar, geht's um Jefferson?" frage ich. Er schließt die Tür hinter sich und erwidert "Nein, um Tomlinson." als er sich auf meine Schreibtischkante setzt.

"Oh... Okay?" Er entsperrt sein Handy, hält es mir vor die Nase und sagt trocken "Das mit dem Boyfriend spielen hast du aber offensichtlich sehr ernst genommen, oder?" Es ist ein Bild von Louis und mir auf der Hochzeit, wie wir uns innig küssen, tausende winzige Kerzen-Lichtpunkte im Hintergrund.

Es ist ein wunderschönes Foto und ich will es mir am liebsten einrahmen und auf den Schreibtisch stellen.

Da ich nicht ganz deuten kann, was Isaacs Intention ist, frage ich ruhig "Was willst du mir sagen?" Er schnauft laut, dreht sich mehr zu mir und legt sein Handy auf den Tisch. "Hör mir zu, Harry. Louis ist für mich wie der große Bruder, den ich nie hatte, ich will nicht, dass er verletzt wird. Ich weiß, es ist Euer Ding, was das zwischen Euch ist und du hast gesagt, du wirst ihm nicht wehtun. Aber-..." Ich sehe ihm an, wie ernst ihm die Sache ist. "Louis ist kein Mensch für eine Affäre, er braucht einen Partner, der ihm Halt gibt. Er hat viel durchgemacht..."

"Ich weiß..." murmle ich in schmerzlicher Erinnerung an jene Nacht, in der er mir bewiesen hat, wie sehr er mir vertraut, doch Isaac scheint mich gar nicht zu zuhören. Stattdessen greift er erneut nach seinem Handy.

"Er braucht jemanden, der ihn so ansieht."

Ein weiteres Bild, allerdings von früher am Abend, während wir uns mit einem Schulfreund von ihm unterhalten. Er lacht aus tiefstem Herzen und ich? Ich blicke ihn so verliebt an, dass man die Herzchen in meinen Augen fast greifen kann.

"Aber wenn du es nicht so meinst, dann beende das bitte."

Ohne eine Sekunde nachzudenken stehe ich auf und gehe an ihm vorbei. "Harry, was-?" Er folgt mir in den Flur, den ich schnellen Schrittes hinauf laufe. "Tschuldigung, aber ich muss was erledigen." informiere ich ihn, bevor ich die Treppen zum Haupttrackt hinaufgehe.

Oben angekommen drücke ich Louis' Tür auf, die wie immer nur angelehnt ist, wenn wir nicht gerade dahinter Sex haben, weshalb er mich erschrocken ansieht. "Louis, ich muss mit dir reden-... hast du einen Moment, bitte?"

Ich sehe wie er tief durchatmet, dann aufsteht und auf mich zukommt. "Natürlich, aber vorher muss ich was loswerden." Ich presse nervös die Lippen aufeinander und warte ab, was er zu sagen hat.

Kurz schließt er die Augen, gibt ein leises 'Puh' von sich, bevor er mich wieder ansieht. "Harry ich-... ich weiß, wir haben nie wirklich darüber geredet, also-" Erneut atmet er tief durch und ich will ihn gerade am liebsten einfach fest in den Arm nehmen.

Ich muss schmunzeln. Warum bin ich mir nur sicher, dass Isaac nicht nur mit mir Tacheles geredet hat?

"Das-, irgendwie hat das alles, also... mit uns, ja so ganz unverbindlich angefangen, aber so langsam, weißt du, ich hab das Gefühl, dass..." Ich kann mir das entzückte Schmunzeln nicht verkneifen, weil es so süß ist, wie nervös er versucht die richtigen Worte zu finden, für das, was wir beide doch eigentlich schon seit Wochen wissen.

Also, wie bereits heute morgen, übernehme ich das mit dem Reden für ihn. "Lou, stop." flüstere ich, als er sich erneut unsicher durch die Haare geht. Ängstlich blinzelt er mich an. "Ja." spreche ich simpel, doch er blickt mich bloß an wie ein kleiner, verwirrter Hundewelpe.

"Ja, ich will." grinse ich dann, weshalb er überfordert zu stammeln beginnt.

Ich lache auf und flüstere "Nicht DAS, zumindest noch nicht, gib uns dafür noch ein wenig Zeit, aber..." Ich lege meine Hände vorsichtig auf seine glühenden Wangen, küsse ganz sanft seine Lippen, weshalb sich diese zu einem Lächeln verziehen. "Aber ja, ich mag dein dauerhaft an dir klebender, fester Freund sein. Auf jeder Familienfeier, in der Mittagspause, nachts wenn dir viel zu warm ist und du alles willst, außer kuscheln und genauso..." Ich blicke ihm tief in die Augen "... wenn wir uns mal streiten und du mich zum Mond schießen willst."

Er beginnt zu kichern. "Du bist so doof, Styles..." Ich brumme zustimmend. "Und genau deshalb willst du mich so sehr." Seufzend nickt er verlegen.

"Du bist alles, was ich will. Alles an dir. Die zarte, bekloppte, versaute und... ja, vermutlich auch die sich-mit-mir-streitende Seite."

Sanft ziehe ich ihn an der Hüfte näher, flüstere "Und all das gehört dir, Babe. Schon viel länger, als ich zugeben mag...", bevor ich meine Lippen auf seine drücke und den ersten Kuss als sein fester Freund (ich entscheide das jetzt einfach so, ganz offiziell) voll und ganz genieße.

"Wunderbar, können wir dann also zurück zur Arbeit kommen, wenn Ihr es endlich hinbekommen habt?"

Wir schrecken auseinander, reflexartig verstecke ich mich etwas hinter ihm, weshalb er sofort meine Hand schützend in seine nimmt. "Tschuldigung, ich wollte Euch nicht erschrecken." schmunzelt Finneas, als er zur Tür herein kommt. Mit großen Augen blinzeln wir ihn beide an, ich beiße mir auf die Lippe, die noch immer etwas vom Küssen kribbelt. "Was guckt ihr so, denkt ihr ernsthaft, Billie und ich haben nicht mitbekommen, was zwischen Euch läuft?"

Ich neige den Kopf etwas, um in den Flur schauen zu können. Die halbe Belegschaft, inklusive Billie, steht dort und grinst uns breit an. Haben die alle nichts besseres zu tun, als uns dabei zuzugucken, wie wir endlich aus dem Arsch kommen?

"Wir sind die Chefs, Louis. Wir bekommen alles mit. Was meint ihr, wofür wir Niall haben?" lacht er. Besagter Ire sieht ertappt zur Seite, während ein leises Lachen der Kollegen durch die Reihen geht.

Finneas Schwester kommt zu uns und lächelt mich sanft an. "Wir sind die letzten, die dir dein Glück nicht wünschen, Louis. Du bist der Grund, dass wir nun hier stehen. Ohne dich würde es diese Firma nicht geben und ich denke, das weiß hier jeder." Sie blickt rüber zu mir.

Liebevoll lege ich dem verlegenen Mann neben mir die Arme um die Taille. "Euch so happy zu sehen, ist alles, was wir wollen." Gerührt streicht er ihr über den Arm. "Danke, Liebes."

"Aber eins will ich jetzt wissen!" höre ich dann Zayns Stimme. Er quetscht sich durch die Reihen und hält mir sein Handy hin, auf dem wir eine wunderschön ausgearbeitete Grafik vorfinden, weshalb ich genauso wie Louis lachen muss.

"Wer hat die Wette gewonnen?"

Kurz sehen wir uns an, entscheiden dann tatsächlich - ohne ein Wort zu wechseln - den Kollegen wirklich die Wahrheit zu sagen. "Ich hätte nie gedacht, dass dein Name überhaupt auf der Liste steht, aber... Herzlichen Glückwunsch, Billie."

Nicht nur Zayn reißt den Mund auf, auch Niall und Liam, die offenbar als einzige die genauen Wetteinsätze aller Kollegen kennen, geben einen schockierten Laut von sich. "Euer scheiß Ernst? So untervögelt ist doch kein Mensch!"

Während alle darüber debattieren, beginnen Louis und ich bloß zu grinsen, bevor er mich in einen liebevollen Kuss zieht, mir dann schmunzelnd ins Ohr flüstert.

"Wenn sie wüssten, dass es nicht nur die erste Woche war..."

.::.

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temporary fix || L.S. [smuff•part¹]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt