» eightteen «

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.:Harry:.

Seufzend rolle ich mich auf den Rücken, als ich meinen Wecker ausgestellt habe. Die Nacht von Freitag auf Samstag hat meinen Schlafhrythmus echt komplett zerstört. Ich meine, es ist nicht selten, dass ich bis weit nach 12 wach bin, aber ich schlafe dann nie bis Mittags. Ich kann schlichtweg nicht so lange schlafen, wenn ich mal 6 Stunden schaffe, ist das tatsächlich ein riesen Erfolg. Mein Körper ist einfach so auf Dauerstrom eingestellt, dass ich vermutlich nie wirklich runter komme.

Aber irgendwas war bei Louis anders. Nicht nur, dass ich länger geschlafen habe, als sonst, sondern vor allem deutlich besser. Ich bin seit einer halben Ewigkeit nicht so entspannt aufgewacht, wie Samstagmorgen. Es war, als hätte ich neben ihm endlich abschalten können. Und mit neben ihm meine ich... in seinen Armen.

Wir haben gekuschelt. Die ganze Nacht lang. Ich bin irgendwann kurz wach geworden, weil Fred mir mit der Pfote so lange gegen die Stirn gestupst hat, bis ich aufwache. Er hatte wohl Hunger, aber als er gemerkt hat, dass ich nicht aufstehe und ihn füttere, ist er beleidigt abgehauen. Als ich mich dann etwas bewegen wollte, hat Louis mich mit seinem Arm, den er um meinen Hals gelegt hatte, wieder näher gezogen, mir ein Küsschen in den Nacken gegeben und seine Nase zufrieden brummend wieder in meinen Locken vergraben.

Und ich wünschte, ich hätte daraufhin nicht gegrinst wie ein verknallter Teenie. 

Ein weiterer, tiefer Seufzer verlässt meinen Körper, als ich meine Beine aus dem Bett hieve. Ich brauche noch einen weiteren Anlauf, bis ich auch den Rest meines Körpers bewegt bekomme und schleppe mich dann ins Bad. Gerade will ich unter die Dusche springen, da fällt mein Blick auf den Hocker, auf dem ich meine Schlafhose ablegen wollte.

Nein, tu's nicht, Harold. Du weißt, dass dir das nicht gut tun, lass es.

Natürlich höre ich nicht auf meine innere Stimme und hebe den Hoodie hoch, den Louis mir für den Heimweg mitgegeben hat. Der Himmel hatte sich ein wenig zugezogen und ein kalter Wind wehte durch Manchesters Straßen, also wollte er nicht, dass ich friere. Ich weiß, dass diese kleine Stimme in meinem Kopf Recht hat, aber trotzdem drücke ich kurz meine Nase in den weichen Stoff und atme tief ein.

Er wollte mir erst einen anderen Pulli mitgeben, weil er den schon einmal abends auf dem Sofa anhatte, aber ich meinte, das stört mich nicht.

Das stört mich ganz und gar nicht...

Der dritte laute Seufzer des Tages verlässt mich, als ich den Hoodie zurück auf den Hocker pfeffere und endlich unter die Dusche verschwinde.

Knapp eine Stunde später halte ich gerade meinen Chip vor die Stempeluhr, als ich Nialls Stimme hinter mir meinen Namen flöten höre. "Na, Styles? Wie geht's dir?" grinst er mich an. "Uhm... ganz gut, uns selbst?" erwidere ich etwas überrumpelt. "Merkst du noch was von Freitagnacht?" lacht er. Als er meinen schockierten Blick sieht fügt er hinzu "Louis meinte, du hättest die Schnäpse nicht so gut vertragen, da hattest du doch bestimmt einen gehörigen Kater Samstagmorgen, oder nicht? Selbst ich merke da mittlerweile ein paar Tage lang noch was von und ich bin immerhin 6 Jahre jünger als du."

Ich nicke und versuche mich zu sammeln - und dabei die Bilder zu verdrängen, die mir bei dem Begriff 'Freitagnacht' durch den Kopf geistern.  

"Ach, ich vertrage das tatsächlich ganz gut, bis ich mal einen Kater bekomme, muss echt viel passieren." Ich lächle ihn an. "Also keine unschönen Zwischenfälle mehr in der Nacht? Oder... schöne?" Mit erhobener Augenbraue sehe ich ihn schmunzelnd an. "Was meinst du, schöne Zwischenfälle?" Er grinst mich wissend an, schüttelt dann aber den Kopf und erwidert "Ach, gar nichts." Ich will gerade weiter gehen, als er mich noch bittet, ein Formular auszufüllen, dass mit der standardmäßigen ärztlichen Untersuchung bei Neueinstellung zu tun hat, und es anschließend hoch in sein Büro zu bringen.

temporary fix || L.S. [smuff•part¹]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt