Is this real?

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Mittlerweile waren einige Jahre vergangen, in denen ich heranwuchs, aber nie aufhörte zu Träumen. Ich war Fischl, die Prinzessin der Verurteilung, niemand konnte etwas daran ändern. Doch an diesem Tag, meinem vierzehnten Geburtstag, sollte meine Welt drohen einzustürzen. Ich ging, wie jeden Tag, zur Schule, aber heute wurde ich zur Abwechslung mal nicht ignoriert. Eine Gruppe von Mitschülern kam auf mich zu. Der, der anscheinend ihr Anführer war sprach mich an: „Hey Amy." „Ich kenne kein Wesen, welches diesen Namen trägt! Vor euch steht die wunderbare Prinzessin der Verurteilung! Nennt mich Fischl, denn nur das ist mein wahrer, heiliger Name!" Die anderen seufzten genervt und ein Mädchen meinte: „Hey Prinzesschen, geh doch zurück in dein dummes Märchenland! Du nervst echt!" Diese Worte taten meiner Seele weh. Doch es war nicht genug, immer mehr verletzende Dinge wurden mir gesagt. Tränen sammelten sich in meinen Augen, doch ich durfte nicht schwach werden. Meine Verbündeten hatten sich wie immer gegen mich Gewand. So schnell ich konnte verließ ich das Gebäude, welches mir über die Jahre so viel Schmerz bereitet hatte. Warum konnte ich keine Freunde finden? War ich wirklich so abstoßend? Nein! Sie waren es einfach nicht wert! Aber dennoch tat es weh... Verzweifelt betrat ich unser Haus, in welchem bereits meine Eltern warteten. „Oh du bist aber früh dran, solltest du nicht in der Schule sein?", fragte meine Mutter verwundert. Ich schluckte meinen Stolz runter und antwortete normal: „Ich wurde von meinen Klassenkameraden geärgert. Warum sind sie so gemein zu mir? Ich bin doch eine Prinzessin!" Ich weinte immer mehr, doch anstatt mich zu trösten sprach mein Vater auf einmal mit strenger, aber dennoch liebevoller Stimme zu mir: „Amy, du bist jetzt vierzehn Jahre alt. Es macht Spaß sich Sachen auszudenken, aber irgendwann musst auch du erwachsen werden und deine kindlichen Träume hinter dir lassen." Dieselbe Stimme, die einst meine Welt erleuchtet hatte, riss diese nun mit ein paar Worten in Stücke. Wie konnte er nur so etwas sagen? Ich drehte mich um und rannte so schnell ich konnte aus dem Haus. „Amy!", hörte ich die beiden noch rufen, jedoch hörte ich nicht auf diesen Namen. Ich folgte der Straße durch Mondstadt und stand schlussendlich vor der Bibliothek, die ich so gut kannte. Ich betrat das Gebäude, nahm mir ein Buch und begann zu lesen. Stunden vergingen und mittlerweile war es Mitternacht. Eigentlich sollte niemand mehr hier sein, aber dennoch hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Wie aus dem nichts konnte ich Flügelschläge hören und als ich aufsah, blickte ich in die Augen eines Raben. Seine lilanen Federn waren elektrisiert und er musterte mich genau. Es musste echt erbärmlich aussehen, ich als Prinzessin saß ein gekauert und verheult in einer Ecke und lese Märchenbücher. Die Geschichten, die ich niemals aufgeben werde, egal wie oft auch andere versuchen meine Welt zu zerstören. Dann begann das Tier vor mir auf einmal zu sprechen: „Meine Hoheit, Fischl, mein Name ist Ozvaldo Hrafnivis, ein Nachtrabe. Ich bin hier, um euch treu zu dienen mein Fräulein. Ihr habt natürlich das Recht und meine Gunst, um mich Oz zu nennen... falls ihr das wünscht." Etwas ungläubig sah ich ihn an. Als ich meine Hand nach ihm ausstrecken wollte, um zu sehen ob er wirklich vor mir war, ergriff ich plötzlich etwas. Einen Stein, durch den Elektrokraft strömte. „Ist das..." „Ja mein Fräulein, das ist ein göttliches Auge. Die Götter haben dich auserwählt!", beantwortete er meine ungestellte Frage. „Wow", war das einzige das ich herausbrachte. „Bist du wirklich real?", fragte ich etwas unsicher. Der Rabe sah mich kurz verwundert an, meinte dann aber selbstsicher: „Natürlich! Alles hier ist real, meine Prinzessin! Auch andere nehmen mich wahr, da ich wie normale Lebewesen existiere!" Ich begann zu lächel und strich über seine weichen Federn. Irgendwann bin ich dann vor Müdigkeit eingeschlafen.
„Mein Fräulein, wacht auf!", Oz flog herum und riss mich somit aus meinem Schlaf. Immer noch müde rieb ich mir über meine Augen. Doch dann merkte ich, dass ich die ganze Nacht über in der Bibliothek war. „Oh nein, meine Eltern sind vermutlich krank vorsorge! Ich muss schnell nach Hause!", rief ich ihm zu und sprang auf. „Ich werde euch begleiten, egal wo hin. Immerhin ist es meine Pflicht an eurer Seite zu sein!", meinte der Rabe entschlossen und flog mir hinterher. Zusammen erreichten wir außer Atem mein Haus. Zögerlich klopfte ich an die große Holztür und keine Sekunde später wurde sie auch schon aufgerissen. „Amy! Da bist du ja, wir haben uns solche Sorgen gemacht!", weinte meine Mutter, während sie sich an mich klammerte. „Ich war mit Oz zusammen", meinte ich. Verwundert hob sie ihren Kopf und schien erst jetzt meine Begleitung zu sehen. Der Rabe räusperte sich kurz und stellte sich anschließend vor: „Mein Name ist Ozvaldo Hrafnives, aber mein Fräulein Fischl, und auch ihre verehrten Eltern, die Kaiserin und der Kaiser der Verurteilung dürfen mich Oz nennen." „Du hast einen Freund gefunden!", kreischte meine Mutter begeistert. Mein Vater lächelte erfreut und ließ uns ins Haus. „Wollt ihr beide etwas essen?", wollten meine Eltern wissen. Zusammen setzten wir uns an den Esstisch. Nachdem Oz das Mahl probiert hatte meinte er: „Ah, Kaiser und Kaiserin der Verurteilung, verzeiht meinen Übermut, doch diese Speisen in eurem Haus sind einfach zu köstlich!" „Oh dann bitte, bediene dich. Es ist das erste Mal, das unsere Amy einen Freund trifft und ihn sogar zum Essen mitbringen kann. Das ist ein besonderer Anlass", meinte mein Vater. Sie schienen Oz wirklich zu mögen. „Was sagt ihr denn da! Ich... eine Prinzessin wie ich gibt sich eben nicht einfach mit den normalen Pöbeln ab!" Und so hatte ich Oz kennengelernt. Aber er sollte nicht mein einziger Freund bleiben...

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Und schon ist das zweite Kapitel fertig, ich hoffe es hat euch gefallen ☺️

I'll be there for you // Genshin Impact FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt