Teil 10

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POV Tabitha

Okay, ich war geschockt, als ich die Story von Mira erfuhr. "Und, was hast du da gemacht?" fragte ich Hannah und deutete auf einen kleinen Cut hinter ihrem Ohr. "Unfall", erklärte die mit einem kleinem Lächeln, ,, wir musste Mira ausweichen, die auf die Straße gelaufen ist und da hat Melina das Steuer voll rumgerissen. Tja, leider stand am Wegesrand ein Baum!" "Soll ich dich...?" "Nein, mir geht es gut! Ich bin wegen Mira hier, wirklich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", meinte sie mit einem Lächeln im Gesicht. Ich musste grinsen: "Ja schon klar! Hat es Melina schlimmer erwischt?" Sie verneinte und ich gab mich damit zufrieden.

POV Hannah

 "Hi, also was ist nun mit Mira?", wollte ich wissen. Ich war kurz in der Cafétaria gewesen, wollte aber unbedingt wissen was mit Mira los war. " Lass uns mal ins Behandlungszimmer gehen", meinte sie. "Tabitha, hast du Mira gesehen?" Die Schwester, die Mira ins MRT gebracht hatte, kam uns entgegen gerannt. "Nein? Warum? Hast du sie nicht zum CCT gefahren?" "Doch, na ich dachte es! Aber jetzt ist sie weg! Ich weiß auch nicht", sagte sie und wirkte völlig verzweifelt. "Shit! Wir müssen die finden", gab die Ärztin bekannt und wirkte plötzlich panisch. "Warum?", fragte ich unbehaglich. "Mira ist in Lebensgefahr. Sie hat ein Blutgerinsel im Kopf". Das versetzte mich dann auch in Panik.

Wir fingen an zu suchen. Systematisch. Doch wir hatten kein Glück, keiner der Ärtze oder Pfleger oder Pflegerinnen hatte sie gesehen. Wo konnte sie nur hin sein, in dieser kurzen Zeit?

 "Verdammt!" Tabitha schlug gegen den Tresen und fluchte. Blut ronn aus ihrer Hand, da die Knöchel aufgeplatzt waren. "Man, jetzt muss ich dich auch noch behandeln. Tabitha, wir werden sie finden...du wirst sie retten..." Die Pflegerin verdrehte die Augen. "Wir müssen weitersuchen, diese Kratzer sind egal!" Tja, also Kratzer waren das ja nicht gerade.

 Als wir sie wieder nicht fanden, rief ich kurzerhand Melina an. "Ja?", hob sie ab. "Melina, Mira ist verschwunden! Wir können sie einfach nicht finden. Komm bitte so schnell wie du kannst in die Klinik!" "Man, kannst du nicht eine Sekunde auf sie aufpassen?", dröhnte es aus dem Handy. "Sie ist ein freier Mensch, ich kann sie doch nicht anketten!", rief ich genervt. "Hannah, bitte etwas leiser", bemerkte Tabitha und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. "Ja, ich weiß dass wir im Krankenhaus sind!", fuhr ich sie an und drückte das Gespräch weg.

POV Melina

 Ich war ziemlich schockiert, dass Mira weggelaufen war. Und das noch dazu im Krankenhaus. Ich machte mich natürlich sofort auf den Weg zur Klinik. Dort traf ich Hannah an. "Na endlich! Wir müssen Mira finden, sie könnte jeden Moment sterben", empfing sie mich. "Aha!" Ich zog eine Augenbraue hoch und sah die Ärtzin an. So gefährlich war Bochum nun auch wieder nicht... "Sie hat recht. Mira hat ein Blutgerinsel im Kopf, weil sie , laut Aussage deiner Kollegin, vom Tisch gefallen ist", sagte sie. "Bitte? Was hast du denn auf der Wache gemacht?" Ich wurde sauer, verstand aber gleichzeitig nicht warum es so war. Was bedeutete mir Mira schon?

"Hey, jetzt hört mal auf zu streiten. Wir müssen die Gegend absuchen", unterbrach uns die Ärtzin. "Ich habe auch schon ein paar Kollegen von uns informiert, damit sie die Augen offen halten. Am besten wir gehen hier um die Klinik herum. Melina und ich gehen zusammen", meinte Hannah und sah mich an. "Okay", meinte ich und war froh, dass wir uns endlich auf die Suche machen konnten.

                                                       ***************

Es wurde heiß. Mir lief der Schweiß über die Stirn. Man, warum musste es ausgerechnet heute so gnadenlos heiß sein? Ich verfluchte das Wetter. "Geiselnahme!", tönte es plötzlich in die Stille hinein. "Was?", sagte Hannah und zog ihr Funkgerät aus dem Gürtel. Wir beide horchten nervös zu. "In der Nähe des St.Elisabeth-Hospital ist eine Geiselnahme gemeldet worden. Könntet Ihr dann mal dort hin fahren, seit ihr nicht gerade in der Nähe?" Hannah und ich sahen uns an. Konnte der Tag noch schlimmer werden?

Eindeutig ja! "Ja, verstanden. Wir fahren los", meinte Hannah. Wir brachen die Suche ab und gingen zum genannten Ort. Und dort herrschte großes Treiben. Rettungswägen, Polizei...ich verlor den Überblick. 

"Hi, was ist denn passiert?" Ich ging zu Alexander, der mit seinem Team vor einem Haus wartete. "Oh, hi! Was machts du denn hier?", wollte er verwundert wissen. "Uns wurde gemeldet, dass hier eine Geiselnahme vorliegt?", fragte ich und legte den Kopf schief. "Achso, ja stimmt! Ein Anwohner hat eine Frau schreien gehört, rannte dann auf die Straße und sah gerade noch, wie ein vermummter Mann mit einer Pistole sie in dieses Haus zerrte. Anscheinend sind auch noch weitere Personen in seiner Gewalt, aber wir haben keine Bestätigung. Auch ein Kind sollte dabei sein. Wenig später lag dann dieser Brief vor dem Haus!" Er gab mir ein zerknülltest Blatt. Ich seufzte und zog mir zuerst Handschuhe an. Spurensicherung...hatte er wohl noch nie gehört oder?

 "Du, Hannah! Das kann doch der Ladendieb sein, den Fall den wir vor einer Woche gehabt haben. Weißt du nicht mehr? Sehr gewaltätig und damals hatte er auch eine Geisel genommen", fragte ich sie. "Ach ja! Jetzt fällt es mir wieder ein! Der ist ja auch flüchtig, ja könnte sein" "Seit ihr euch da sicher?", überlegte Alex. Ich wiegte den Kopf hin und her: "Es könnte sein, darauf versteifen würde ich mich jetzt aber nicht..."

"Aber warte mal, Hannah! Alex hat doch gerade gesagt, dass der Zeuge ein kleines Kind gesehen hat, richtig? Das muss doch Mira sein!", kombinierte ich. "Scheiße, man wenn du recht hast!" "Was ist denn jetzt mit dem Mann?" "Wenn ich das wüsste", sagte Alex langzogen. "Ähm...Alex?", fragte aufeinmal eine Sanitäterin mit roten Haaren. "Ja, was ist los?" "Wo ist denn der zweite RTW?" "Man, das gibt es doch nicht!", rief er.

POV Hailey

 "Man Hailey! Warum bist du bloß so ein Sturkopf?", fragte Flynn mich. Ich sah ihn an: "Kommst du nun mit oder nicht?" Er sah weg und  stieß einen Fluch aus: "Ja, man! Ich kann dich doch nicht allein da bei dem Verrückten lassen". Ich grinste zufrieden. Wir stiegen aus dem RTW aus und gingen auf das Haus zu. Von drinnen waren Schreie zu hören, ich verstand nicht, warum keiner da reinging und der armen Frau half. Und den anderen Geißel, natürlich. "Hailey, sollen wir nicht doch lieber...?" "Man, nein! Ich zieh das jetzt durch, mit oder ohne deiner Hilfe!", rief ich und ging ohne auf ihn zu warten weiter.

Eine Hintertür führte ins Innere des Hauses. Ich kannte mich hier so guat aus, da ich in der Nachbarschaft wohnte. Hier hatte es mal ein Festesssen gegeben, zur Stärkung der Nachbarschaft. Die Familie, die hier wohnte, war so nett und deshalb wollte ich mich bei ihnen revanchieren. Denn sonst würde es womöglich zu spät sein, wenn ich wie die anderen warten wrde. Vielleicht hatten sie keine Zeit mehr.

 Ich drückte und die Tür gab nach. Was für ein Glück! Leise schlichen wir uns ins Haus, nur um plitschnass zu werden. "Scheiße!", murmelte ich. Das Haus stand unter Wasser. Das Wasser reichte mir bis zum Knie. Was war hier bloß geschehen?

All my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt