100% Heterosexual (Billdip/Bipper)

Chapter 1: Zurückgekehrt

Bills pov

,,Dam, dabadibada, dam, dam." Das Summen hallte von den rauschenden, hochgewachsenen Bäumen wieder. Der Klang der Stimme war hauchzart, dennoch vernehmbar und trotzdem rührte sich kein Wesen. In diesem Abschnitt des Waldes war der funkelnde Nachthimmel kaum noch zu erkennen. Schade eigentlich, wo doch diese Nacht besonders klar war und ein wunderschöner Halbmond das tiefe Blau zierte. Doch selbst unter diesen Umständen hatte es ein Lichtstrahl geschafft sich einen Weg zwischen den Ästen hindurch zu bahnen und erhellte kaum merkbar eine moosbedeckte Statue. Sie war nicht sehr groß, aber auch nicht wirkliche klein, sagen wir mittelgroß. Der Stein schien älter, als er eigentlich war und die dreieckige Form machte auch einen nicht sehr antiquitären Eindruck. ,,Tse.", machte die Stimme herablassend und ließ sich neben die Statue fallen, mit der Absicht sich an sie anzulehnen. Das schwache Licht gab nun auch den Körper zu erkennen, welcher sich, offensichtlich sehr erschöpft, neben den Stein fallen gelassen hatte. Blonde, fast schon gelb-schimmernde Haare umrahmten den markanten Kopf eines jungen Mannes, ca. 18 Jahre alt. Unmittelbar hinter diesem Haar verbargen sich zwei leuchtend gelbe Augen, die starr nach vorne blickten. Ein Auge war normal, so wie man es kannte, doch das Andere, das Linke, besaß anstelle einer Iris ein schwarzes Dreieck. Der blonde Mann ließ seinen Kopf in den Nacken fallen und beobachtete die tanzenden Glühwürmchen über sich, deren Gelb fast schon seinen Augen glichen.
Auf einmal zuckten seine Mundwinkel und ein leichtes Grinsen formte sich auf seinem Gesicht. ,,Zeit zurückzukehren.", flüsterte er, mit einem süffisanten Ausdruck im Gesicht.

Dippers pov

,,Oh mein Gott, Dipper!! Wir sind gleich da-ha! Ich bin so aufgeregt!", jaulte das brünette Mädchen und presste ihre Nase noch stärker an die Scheibe des ratternden Busses. ,,Ach wirklich, Mabel? Danke, dass du es nochmal erwähnst, das ist mir garnicht aufgefallen.", erwiderte der ebenfalls brünetten Teenager-Junge sarkastisch, aber warm lächelnd. Das Glas der Scheibe war mittlerweile so beschlagen vom Atem des Mädchens, dass man fast garnicht mehr die vorbeiziehenden Laubbäume erkennen konnte. ,,Kannst du es glauben? Endlich ist wieder Sommer! Darauf warte ich schon eine halbe Ewigkeit!", giggelte das Mädchen weiter. Mabel Pines, mittlerweile 17 Jahre alt, hatte sich kaum verändert. Sie war größer geworden, klar, aber sowohl ihre bunten Pullis, als auch ihre Zahnspange machten sie immernoch unverwechselbar. Ihrem Zwillingsbruder Dipper war es ähnlich ergangen. Er trug die gleichen Klamotten wie damals, ein rotes Shirt und eine blaue Weste; nur seine Haare waren vielleicht ein ganz klein bisschen länger. Und er war auch größer geworden. '1,80', wie er immer behauptete, doch dass fünf Zentimeter dazugeschummelt wurden, erkannte man sofort.
Seine Schwester brabbelte immernoch vor sich hin, während Dipper in seiner Tasche kramte und sowohl einen zusammengefalteten Zettel, als auch eine bekannte Cap aus dieser herausholte. Es war seine alte, blau-weiße Cap mit dem Pinienbaum auf der Vorderseite und mit einem wohligen Gefühl setzte er sie auf. Sie passte überraschenderweise noch. Kurz danach entfaltete er den Zettel, auf dem in vielen verschiedenen Schriftarten die Namen seiner damaligen Freunde standen. 'Sehen uns nächsten Sommer', stand darauf geschrieben und der Brünette lächelte intuitiv. Es waren zu viele Sommer vergangen, als dass man es als 'den nächsten Sommer' betiteln konnte, aber er freute sich einfach nur, dass er sie alle wiedersehen konnte. Und er hatte die leise Vermutung, dass auch Mabel sich innerlich ganz doll auf einen bestimmten Freund freute. 'Innerlich', dachte Dipper und rollte die Augen, da aus Mabels Tasche mehr als nur ein paar Zeichnungen des Schweins flogen. ,,Schwabbel ich komme!", grölte sie genau in diesem Augenblick, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Aber der freudige Aufschrei kam wohl durch das alte Holzschild mit der Aufschrift 'Willkommen in Gravity Falls'. Es war nicht mehr weit und so langsam wurde auch Dipper unruhig. Was würde Soos zu ihm sagen oder Wendy? Hatten sie ihn und Mabel vielleicht sogar schon vergessen? Er schüttelte energisch seinen wuscheligen Kopf, um den Gedanken loszuwerden, schließlich würden sie bald ankommen und sich unnötig den Kopf zu zerbrechen brachte ja auch nichts.