✯Es gibt Tage, an denen ich es ebenfalls hasse zuhause im Grimmauld Place zu sein. Heute ist einer davon.
Seit Sonnenaufgang kommandiert Mutter den armen Kreacher in einer unglaublichen Lautstärke herum und sie scheint mit nichts zufrieden zu sein.
Offenbar bekommen wir heute Abend Besuch. Wichtigen Besuch, denn nur wegen ein paar Todessern würde sie so einen Aufwand nicht betreiben.
Es ist halb 7 am Abend, als ich fertig umgezogen vor dem Spiegel stehe und meine schwarze Krawatte richte. Natürlich ist auch sonst alles, was ich trage, schwarz. So wie es für einen Black angemessen ist.
Mein Blick wandert hoffnungsvoll zum Kalender. Noch eine Woche bis wir wieder nach Hogwarts können. Dann würde mein viertes Schuljahr endlich beginnen.
Noch einmal sehe ich in den Spiegel und kontrolliere den Sitz meiner Kleidung. Ich bin nun 14 Jahre alt, aber mir wird oft gesagt, ich würde etwas älter wirken. In den letzten Jahren bin ich ziemlich gewachsen. Mein Gesicht ist schmaler geworden und ich trage meine dunklen Locken etwas kürzer. Das Quidditchtraining hat sich recht positiv auf meine Statur ausgewirkt. So bin ich zwar immer noch schlank, aber nicht mehr so dürr wie zu Anfang der Schulzeit. Manche würden sagen ich bin hübsch. Doch zum Glück habe ich keinen Fanclub so wie Sirius, bei dessen Anblick die Mädchen immer halb in Ohnmacht fallen.
Seufzend wende ich mich ab und gehe rüber zur Tür meines Bruders. Ich bete, dass er heute nicht wieder mit einem Gryffindorschal beim Abendessen erscheint. Vermutlich ließe Mutter ihn hinrichten.
„Bist du fertig?", frage ich durch die geschlossene Tür. Irgendwie möchte ich nur ungern allein runter gehen.
Die ganzen Ferien hatte er sich darin verbarrikadiert und man hörte ihn beinahe pausenlos durch diesen merkwürdigen Spiegel mit James reden. Die Sache mit dem Animagus lief im letzten Jahr nicht sonderlich gut. Peter brauchte vier Anläufe, bis er es schaffte, das Alraunenblatt tatsächlich einen Monat ununterbrochen im Mund zu behalten und dann waren alle darauffolgenden Vollmonde wolkenverhangen. Somit mussten die Drei erneut beginnen und dies nagte so langsam an seiner Geduld.
„Fertig mit was?", fragt Sirius grinsend und öffnet mir die Tür. Er trägt ein buntes Hawaiihemd und ausgeblichene Jeans. „Ausgehfertig bin ich. Die Potters werden jeden Moment hier sein. Bis das neue Schuljahr beginnt, bleibe ich bei James. Hatte ich das nicht erwähnt?"
Nein, hast du nicht. „Muss ich wohl überhört haben.", antworte ich, in dem Versuch gleichgültig zu klingen.
Deswegen haben Mutter und er also heute noch nicht gestritten. Sirius hatte ihr den Gefallen getan und würde beim Abendessen nicht da sein. So konnte er niemanden blamieren.
„Jaja, nicht weiter schlimm. Also ich bin dann mal weg. Wir sehen uns in Hogwarts, Reggie.", ruft er noch und stürmt schon die Treppe runter. Er kann es kaum erwarten, das Haus hinter sich zu lassen.
Ich seufze leise und sehe ihm nach. Heute kann ich es ihm kaum verübeln.
Eine halbe Stunde später, pünktlich um 7 Uhr gehe ich die Treppe runter und höre wie Mutter unseren Besuch gerade in Empfang nimmt.
Auf der letzten Stufe bleibe ich stehen und blicke neugierig zur Haustür, um zu erfahren, wer unsere Gäste sind. Eine bucklige, düster aussehende alte Frau und ein junges Mädchen etwa in meinem Alter.
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The Secret Hero
Fanfiction„Ich bin Regulus Arcturus Black. Es wird meiner Familie nachgesagt, dass wir unglaublich gutaussehend und charmant sind. Wir sind absolut von uns selbst überzeugt, herablassend, arrogant, dramatisch. Wenn wir am Abgrund stehen, dann verzweifeln wir...