3. Ein ungebetener Gast [Alys Sicht]

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Ich schaute aus dem Fenster. Zera stand neben der Tür und rauchte wieder. Es kränkte mich ein wenig das er diese Dinger nicht aufgeben wollte. Einer des Umzugspersonals streifte mich. 'Tschuldigung. Er fuhr einfach mit seiner Arbeit weiter, doch trotzdem rief ich ihm noch ein Kein Problem hinterher. Als ich mich wieder zum Fenster wenden wollte sah ich, dass Zera direkt neben mir stand. Er lächelte mich an. Hunger?, fragte ich ihn. Er schloß seine Hände um meine Taille und zog mich an ihn ran. Das seh ich dann mal als Ja an. Ich zog gerade mein Handy aus meiner Hosentasche als die Tür klingte. Zera wollte zur Tür gehen, doch ich zog ihn zurück. Ich gehe schon, ruf du den Lieferservice an, lächelte ich ihm zu. Als ich die Tür öffnete konnte ich nicht fassen wer dort vor mir stand. Riona?! Was machst du denn hier? Und woher weißt du das wieder hier bin? Riona also. Ich kenne sie noch aus meiner Kindheit. Damals im Heim wurde sie oft von den anderen gehänselt, worauf hin Cress und ich sie in Schutz nahmen. Seitdem hing sie schon immer an uns. Aber sie tat mir auch Leid, immerhin war sie das was wir alle waren. Ein Waisenkind. Jedoch adoptiert. Nichts weiter als ein gebrochener Ast angebracht an einem anderen Stammbaum. Nicht weil ihre Eltern sich nach einem anderen Schicksal sehnten, sondern eher da ihre Mutter eine handvoll Schlaftabletten schluckte, kurz nachdem sie versucht hatte ihre Kinder in der Badewanne zu ertränken. Und ihr Vater? Anscheinend ist er abgehauen, wollte sich wohl der Verantwortung nicht stellen. Kein Mensch verdient sowas. Aber wie sagt man nochmal so schön, Kinder können grausam sein. H-Hi Alys. Ich hab dich und Cress im Cafe gesehen und dann bin ich dir hierhin gefolgt. Mittlerweile stand auch Zera hinter mir und beäugte sie misstrauisch. Warum bist du denn nicht zu unserem Tisch gekommen Riona? Doch sie antwortete nicht. Sie starrte Zera apathisch an und brachte kein Wort raus. Ich packte sie beim Handgelenk. Nun komm erstmal rein, ich mach uns einen Cappuccino und dann können wir ja weiter reden. Und du Zera, frag das Umzugspersonal wann sie fertig werden! Riona folgte mir in die eher kleine und unfertige Küche, während Zeras Blick noch auf unseren Körpern brannte. Erzähl Riona, wie sahen deine letzten Jahre aus? Ich will alles wissen!

Tag unseres SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt