Vater

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Ein Zomger-One-Shot

Vater

POV.: Manuel

Ich sitze wie immer nach der Schule in meinem Zimmer und versuche mich an den ätzenden Hausaufgaben. Jedoch lasse ich mich wie so oft ablenken. Diesmal jedoch nicht von Meinem Handy oder dem PC. Nein. Ich höre meine Mutter ungewöhnlich laut telefonieren. Ich schleiche mich also an meine Zimmertür, verstehe aber trotzdem nicht genug. Ich stelle nur fest das sie mit meinem Vater-besser gesagt Erzeuger-telefoniert. Ich setzte mich wütend zurück in meinen Schreibtischstuhl und starre an meine Wand. Warum ruft er ständig an?! Ich schalte meinen PC an und zocke etwas GTA um mich zu beruhigen. Erst am Abend fallen mir meine Hausaufgaben wieder ein die ich ja noch bis morgen machen musste. Ein Blick auf die Uhr verrät mir jedoch das wir in den Nächsten Minuten Abendbrot essen werden, also entschied ich mich dazu erst nach dem Essen meine Hausaufgaben zu machen. So schaute ich also nochmal bei Minecraft rein. So vergehen zwei weitere Stunden in denen ich überlebe und mein Haus umbaue. Als ich also feststelle das es weit über der Zeit ist, zu welcher wir sonst Abendessen, begebe ich mich vorsichtig aus meinem Zimmer und in die Küche. Doch diese ist leer, ebenso wie der Rest unserer Wohnung. Ich seufze. Meine Mutter war vermutlich wieder irgendwo draußen unterwegs um sich von dem Telefonat abzulenken. So machte ich mir also Nudeln, während ich diese esse schaue ich ein paar YouTube Videos und räume als ich fertig bin mein Geschirr in die Spülmaschine. Dann entschließe ich mich dazu auch raus zu gehen. Ich ging also fast eine Stunde durch die Stadt und setze mich, wieder zuhause, an meinen Berg an Hausaufgaben, auf welchem ich schließlich einschlafe. Gegen halb zwei Nachts weckt mich meine Mutter sanft. "Schatzi...geh ins Bett...du hast dann Schule" Murmelt sie sanft und ich trotte müde ins Bad und kurz darauf zurück in mein Zimmer. Meine Mutter steht immer noch mitten in meinem Zimmer. "...Ach...Schatz...Dein Vater...er will am Nachmittag vorbei kommen und alte Sachen von sich abholen..." Murmelt sie noch und verlässt, ebenfalls müde, mein Zimmer. Ich schaue ihr, verwirrt und nicht fähig dazu irgendwas zu sagen, nach. Ich lege mich ins Bett. Warum kommt er nach all den Jahren wieder her? Er hätte doch seine Sachen schon lange vorher holen können zumal ich nicht wüsste das er noch Sachen hier hat. Dieser Gedanke hält mich die ganze, restliche Nacht wach. Weshalb ich auch schon eine halbe Stunde bevor mein Wecker klingelt aufstehe und allein Frühstücke, da ich meine Mutter nicht wecken wollte. Ich mache dann wenigstens noch meine Mathe Hausaufgaben fertig und werfe alles was ich sonst für die Schule brauche in meinen Ranzen. Dann mache ich mich auf den weg zur Schule. Dort, wie immer sehr Zeitig, angekommen setzte ich mich auf die Mauer welche die Schule umgibt. Von hier aus kann man auf die Gleise der kleinen Städtebahn schauen. "Hey! Manu!" höre ich hinter mir, die mir allzu bekannte Stimme meines besten, und einzigen, Freundes Michael. Er setzt sich zu mir auf die Mauer und folgt schweigend meinem blick auf die Gleise. "Ist alles okay...Manu?" Fragt er nun vorsichtig, worauf hin ich leicht den Kopf schüttle und mich an ihn lehne. "...Mein 'Vater'...will heute vorbei kommen..." Murmel ich nach ein Paar Minuten und schließe die Augen. "Oh...Das klingt nicht gut...willst du da heute nach der Schule zu mir kommen?" Ich schüttle wieder leicht den Kopf "Ich glaube ich sollte bei meiner Mutter sein wenn er da ist..." Michael nickt leicht "Okay...aber wenn was ist, melde dich bitte bei mir" "Danke Micha" murmle ich und schau ihn mit einem leichten lächeln an. Die Schulglocke läutet und ruft uns dazu auf die Schule zu betreten. So laufen wir also auf das große Gebäude zu und die erste Treppe nach oben. "Also dann bis zur großen Pause" Meint Michael und macht sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Der Unterricht verläuft recht ereignislos bis auf das die Lehrer verwundert waren das ich nicht alle Hausaufgaben hatte, was ihnen aber schon wenige Sekunden später egal war. In den Hofpausen war ich wie immer bei Michael. Doch da er eine Stunde länger hat als ich, gehe ich allein nachhause. Dort treffe ich auf meine Mutter, welche ein Kiste mit irgendwelchem Krempel an die Tür stellt. "Hallo Schatz" Ich nicke knapp und bringe erst meinen Ranzen in mein Zimmer und nehme meine Flasche wieder mit in die Küche. Es klingelt. Er ist da. Meine Mutter öffnet die Tür. "Hallo, Monika." Grüßt er meine Mutter schroff. "Ich würde gerne mit Manuel sprechen." Sagt er nur und schon höre ich ihn den Flur entlang gehen. "Hallo, Manuel. Ich würde gerne mit dir Reden. Allein." fügt er noch an, als meine Mutter sich schweigend an die Wand lehnt. Ich nicke leicht und gehe auf mein Zimmer zu. Er folgt mir. In meinem Zimmer schließt er sofort die Tür hinter sich und schaut sich um. "Was willst du von mir?" Frage ich ihn nun, doch aggressiver klingend als beabsichtigt. "Ich möchte das du zu mir ziehst. Ich habe sowieso das alleinige Sorgerecht." Ich starre ihn verwirrt an "Nein?!" platzt es mir raus. "Ich bleibe hier bei Mama." Er lacht "Nein, das hast du nicht zu entscheiden. Sie weiß davon und ist einverstanden. Sie weiß das ich besser für dich sorgen kann als sie." Ich schüttle energisch den Kopf "Auf keinen Fall komme ich jetzt nach all den Jahren mit zu dir! Verräter!" Schrei ich ihn wütend an. Er schüttelt bedauernd den Kopf und verpasst mir eine Ohrfeige. Meine Wange brennt und ich Taumel leicht zurück "Schwein!" Knurre ich nur und stoße ihn zur Seite und verlasse mein Zimmer, haste an meiner verwirrten Mutter vorbei und verlasse die Wohnung. Kaum auf der Straße, laufe ich los. Zur Schule, besser gesagt zu den Gleisen hinter der Schule. Ich setze mich, erschöpft vom rennen, auf die Schiene und schaue in den Himmel. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Als ich mich etwas beruhigt hatte, hole ich mein Handy hervor und schreibe Michael knapp das er ans Gleis kommen soll. Er kennt diese Stelle. Dann mache ich mein Handy aus. Ich denke an die Zeit als mein Erzeuger öfter da war. Ich denke an das was damals passiert ist. Ich schließe meine Augen und stütze den Kopf in die Hände. Wieder weine ich. Warum musste das alles passieren? Ich höre das quietschen von der Städtebahn. Es wird lauter. Schritte. "Manu!" Michael zieht mich hoch und von der Schiene. Ich lasse mich in seine Arme fallen und spüre wie er vor Aufregung zittert. Die Bahn fährt an uns vorbei. "Danke Micha" Murmel ich und nehme ihn in den Arm.







Die Themen waren: Streit, sauer, Backpfeife/Ohrfeige


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