Zehn Minuten in der Schule und die Nerven der Zwillinge lagen blank.
Angefangen hatte es mit Rauchverbot auf dem Schulgelände und geendet mit dem antidigitalen Schulkonzept."Sie wissen das die Bücher auf den Rücken gehen?"
"Bezahlen deine Eltern Tablets für 1200 Schüler?"
"Das wäre Verschwendung. Aber machen sie sich darauf gefasst, unser Vater ist ein Helikopter-Dad wie er im Buche steht"
"Soll das eine Drohung sein?"
"Nein... Ich informiere Sie, damit Sie sich vorbereiten können."
So ging es seit zwei Minuten. Während Conny nur am Rand stand und Bücher mit ihren Namen beschriftete, lieferte sich sein Bruder einen Schlagabtausch mit der Direktorin.
Ja John war ein Helikopter-Vater. Er krempelte jede Schule um, wenn es ihm dort nicht passte und er bekam alles was er wollte. Egal welche Mittel und Wege. Eigentlich wie ein kleines bockiges Kind.
"Du Alec? Können wir nicht einfach in unsere Klasse? Wenn du willst trage ich auch deine Bücher, dann geht es nicht auf deinen Rücken."
"So weit kommt es noch, pass du einfach auf deinen Kopf auf."
Schon nahm Alec seinem Bruder die gesamten Bücher ab und ging aus dem Büro. Ein entschuldigender Blick zur Direktorin und Conny folgte ihm.
Sie gingen gemeinsam durch die leeren Flure. Ihre Schritte halten von den Wänden und hinter den Türen waren die Stimmen der anderen zu hören. Es waren wirklich viele, für den Geschmack der Zwillinge zu viele.
Die Bücher, die sie nicht brauchten, brachten sie in ihren Spind, ehe sie gemeinsam zu ihrem Deutsch Kurs gingen. Der Unterricht lief seit einer halben Stunde.
Vor der Tür ihres Klassenraumes blieben sie stehen, sie sahen sich an. Sie schienen mit einander zu kommunizieren, aber niemand sagte ein Wort. Erst nickte der eine, dann der andere. Der Erste öffnete die Tür und sofort verstummten die Stimmen dahinter. Rund 20 Augenpaare starrten sie an. Selbst der Lehrer.
"Ich wusste das wir zwei Geschwister bekommen, aber eineiige Zwillinge, das ist schon.. Außergewöhnlich... Dort sind zwei Plätze frei."
Er deutete auf zwei Plätze. Der eine vorne links, der andere hinten rechts.
"Wir sitzen zusammen."
"Aber.."
"Da gibt es nichts zu diskutieren."
Bevor ihr Lehrer noch etwas sagen konnte, suchte Alecsander sich einen Tisch am Fenster aus und musterte den Jungen, welcher an diesem saß. Wenn jemand jemand anderes mit seinen Blicken töten konnte. Dann war er es.
Der Junge packte auch sofort seine Sachen zusammen und setzte sich auf einen der freien Plätze. Sodass die Brüder sich an einen Tisch setzen konnten.
"Gut... Dann hat ja jeder einen Platz. Stellt ihr euch noch vor, oder machen wir weiter?"
Cornelius's Aufmerksamkeit galt dem Fenster. Bei so vielen Menschen hatte er immer Angst keine Luft zu bekommen. Ein Grund wieso sein Bruder genau den Tisch ausgewählt hatte. Alec öffnete das Fenster und sah dann zu den anderen.
"Alecsander und Cornelius Baker. Aus London und Moskau. Wir sind mit unseren Eltern hergezogen. Beruflicher Natur."
"Zwei zum Preis von einem ja?"
So schnell konnte Conny gar nicht gucken, da hatte Alec den Sprecher schon gepackt und zu Boden gestoßen.
Die erste Stunde und er flog aus dem Unterricht.Die nächsten Stunden verliefen alle ähnlich. Cornelius ignorierte die Menschen um sich rum und versuchte die richtigen Räume zur richtigen Zeit zu finden. Alec schwieg ebenfalls und versuchte alles zu ignorieren. Bis er den Sportplatz betrat.
Die Typen spielten irgendetwas, das aussehen sollte wie Baseball. Während andere ihre Bahnen liefen.
Mit hoch gezogener Augenbraue stand er am Rand und beobachtete das Treiben.Ein blonder Junge, etwas größer als er selbst, hatte den Baseballschläger und traf den Ball, dieser flog nicht einmal zwanzig Meter weit. Alec pfiff kurz und klatschte sarkastisch in seine Hände.
"Das war ja richtig gut..."
Der Junge starrte ihn an, nahm den Schläger und warf ihm diesen entgegen.
"Machs besser. Pfeife."
Diesen Spitznamen hatte er sich jetzt selbst eingebrockt. Alec nahm den Schläger und wog ihn kurz in seiner Hand, ehe er auf die Position ging und den Ball fixierte. Für einen Moment hatte er das Gefühl bei sich zuhause auf dem Platz zu stehen, aber nur bis er es klirren hörte.
Der Ball flog über das Feld, über die Straße und gegenüber in das Fenster eines Gebäudes. Das ganze Team starrte ihn an. Niemand hätte es bisher auch nur bis zur Straße geschafft.
"Schade. War nicht mein bester"
"Spinnst du?? Das war der Hammer! Wo hast du gelernt so zu spielen?"
"Ich hatte ein echt gutes Team."
Den Schläger gab er wem anders und seine Füße trugen ihn wieder zum Rand des Feldes. Der blonde Typ folge ihm und setzte sich neben ihm auf den Boden.
Sie beide schwiegen und sahen den anderen zu. Irgendwann sprach Blondie aber doch.
"Valentin."
"Alecsander."
"Wir könnten dich echt im Team gebrauchen"
Im Team. Sein Team hatte er gerade verloren. Kaum das sie durch ihn die Schulmeisterschaften gewonnen hatten.
"Hast du eigentlich noch andere sportliche Talente oder nur Baseball?"
"Es gibt keinen Sport den ich nicht beherrsche. Außer vielleicht Schach. Schach ist ein Sport, frag Cornelius."
Valentin nickte und nahm ein Blatt Papier aus seiner Tasche, welches er Alec reichte. Dieser sah es sich an und dachte nach. Es war ein Trainingsplan. Schweigend faltete er das Blatt und steckte es ein. Drüber nachdenken kann man ja.
"Du bist gar nicht so scheiße, wie du rüber kommst. Hast du Lust auf Party heute Abend? Ich hab Geburtstag, geht alles auf mich"
"Party klingt immer gut."
Mit einem nicken, schwiegen sie erneut und sahen den Läufern zu.
"Wie schnell bist du eigentlich?"
"So schnell das du Glück hast wenn du meinen Staub noch spürst"
"Klingt als wärst du ziemlich verrostet"
Sein Freund grinste und stand auf. Alec schwieg, er wollte sich eigentlich entspannt zurück lehnen, aber nein. Genervt stand er auf und folgte seiner neuen Bekanntschaft zur Laufbahn, ein Dritter gab das Signal und sie liefen, als würde ihr Leben davon abhängen.
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Vorstadtkiller
FanfictionEine Straße in der alle Häuser gleich aussehen. Ein Nachbar spießiger als der Andere. Dort leben sie, versteckt hinter Gartenzwergen, hinter den spießigen Vorhängen, hinter einer perfekten Maske. Sie... Wer das ist? Zwei Männer und zwei Teenager. Ei...