Dance to Love (german Malec ff)

Tag Eins - Alec

Ich sprinte die Treppe hinauf und nehme gleich drei Stufen auf einmal, bevor ich oben ankomme und die Tür zu dem großen Saal aufreiße. Die Person, die bis jetzt noch elegant und kopflos zur Musik getanzt hat, dreht sich erschrocken zu mir um.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", fragt der Mann mit den verschwitzen, pechschwarzen Haaren, die er mit seiner Hand nach hinten streift.
„Tut mir leid, ich habe den Tanzkurs verschlafen. Ich komme morgen wieder, entschuldige die Störung." Die Schule hat mich heute so fertig gemacht, dass ich nicht einmal die Hausübung für morgen erledigen konnte, bevor ich eingeschlafen bin.

Gerade als ich die Tür wieder schließen will, hält er mich auf. „Nein, warte. Komm ruhig rein." Der Mann holt sich sein bordeauxrotes Handtuch und streicht sich damit durch die schwitzigen Haare.
„Nein, ich will wirklich nicht stören."
„Du störst nicht. Was willst du denn lernen?" Ich trete ein und schließe die Tür hinter mir, um näher an den Mann heranzutreten. Verlegen fahre ich mir durch die Haare. Es ist bereits acht Uhr abends, die Tanzschule hat also offiziell schon geschlossen. „Ich weiß es nicht genau. Meine Freundin meinte, dass ich bis nächste Woche leidenschaftlich tanzen können muss. Sie hat für ihren Geburtstag eine große Party geplant und würde dort gerne einen großen Auftritt hinlegen. Als ihr Freund muss ich da wohl hinhalten, auch wenn ich noch nie in meinem Leben getanzt habe. "

„Lateinamerikanische Tänze also? Da muss ein Profi in dir schlummern, wenn du innerhalb einer Woche tanzen können willst." Er lächelt amüsiert.
„Es passt auch, wenn ich nur ansatzweise die Schritte kann. Lydia ist auch kein Profi. Das denkt sie bloß.", murmele ich, während sich das schlechte Gewissen in mir breit macht. Ich sollte nicht so abfällig über meine Freundin reden oder denken, aber manchmal macht sie es mir echt schwer. Ich liebe sie natürlich trotzdem.
„Dann haben wir ja einiges zu tun. Ich hoffe, es passt für dich, wenn wir zwei gemeinsam tanzen, denn jemand anderes ist gerade nicht hier. Wenn du möchtest, kannst du die nächsten Tage um die gleiche Uhrzeit herkommen. Mit mir als Lehrer bist du nächste Woche besser als sie." Er zwinkert mir zu, schmeißt das Handtuch zur Seite und bietet mir seine Hand an. Ich lasse den schwarzen Rucksack von meiner Schulter rutschen und lege meine Hand in seine. Mit einem Ruck zieht er mich dicht an sich. So nah, dass ich seinen heißen Atem an meiner Haut spüre und den Schweiß an seiner Haut erkenne.

„J-ja, das ist okay."
„Wie alt wird deine Freundin denn?", flüstert er sinnlich gegen meine Lippen, während sich ein ungewöhnliches Gefühl in meinem Bauch ausbreitet.
„Äh ... a-achtzehn.", stammele ich und lege unsicher meine Hände an seine Hüfte. Ich war einem anderen Jungen oder Mann noch nie so nahe – zumindest nicht auf diese Weise.
„Volljährig. Herzlichen Glückwunsch.", grinst er. „Und du?"
„Siebzehn." Meine Stimme gleicht einem Hauchen, nicht mehr und nicht weniger.
„Du stehst also auf ältere?" Er löst sich von mir und hebt seinen Arm, um mich um meine Achse zu drehen und rückwärts an ihn zu drücken. „Gefällt mir." Er haucht gegen die empfindliche Haut meines Nackens, direkt unter meinem Ohr und entlässt mich wieder aus seinem Griff. Ich wende mich wieder zurück zu ihm und verschränke meine Arme vor der Brust – möglicherweise aus dem Grund, mich zu schützen, vor was auch immer.

„Am besten beginnen wir mit Standarttänzen, damit du erstmal reinkommst und ich sehe, wo ich bei dir bin. Du hast vorhin erwähnt, noch nie getanzt zu haben? Noch nie noch nie?", fragt er ein weiteres Mal nach, während ich zögernd den Kopf schüttele. „Naja, wir haben in der Schule schon einmal ein kleines bisschen getanzt und im Club, was aber wohl etwas anderes ist wie du meinst."
„Okay, sehen wir Mal. Ich heiße übrigens Magnus Bane, aber das weißt du vielleicht schon, wenn du dich auf unserer Website umgesehen hast." Ich habe mich nicht auf ihrer Website umgesehen. Lydia hat mir einen Flyer in die Hand gedrückt und gesagt, ich soll dorthin gehen, falls ich mein Können – vielleicht hab ich etwas geflunkert – verfestigen will, um uns nicht zu blamieren. Aber ich weiß, dass die Tanzschule irgendwas mit Bane heißt. Ist er der Besitzer? Mein Augen weiten sich erschrocken. Oh Gott.