Showdown - Alec (1)

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Voller Vorfreude und Aufregung auf die letzte Tanzstunde mit Magnus laufe ich die Stufen in dem leeren Treppenhaus hinauf. Bereits in wenigen Stunden soll der „Auftritt" stattfinden und Lydia möchte davor noch einmal gut proben. Bis jetzt ist sie noch sehr skeptisch, ob ich wirklich so gut tanze wie ich es ihr geschildert habe. Ich bin mittlerweile sehr zuversichtlich, dass wir es gut meistern werden. Im Endeffekt sind nur Freunde und Familie anwesend, sollte uns also ein kleines Missgeschick passieren, ist das schlimmste, das möglich ist, dass sie zu lachen beginnen. Magnus wäre allerdings enttäuscht von mir. Ich hoffe, er kommt trotzdem zuschauen.
Ich stoße die Holztür zu dem kleinen Saal ohne zu klopfen auf und schmeiße meinen Rucksack in die übliche Ecke. Nur dieses Mal ist der Raum völlig menschenleer, magnusleer. Ich drehe mich einmal um meine eigene Achse und entscheide dann, in den Garderoben nachzusehen. Vielleicht zieht er sich noch schnell um und es stört ihn sicher nicht, wenn ich dabei reinplatze.
Als ich mich dort allerdings umsehe, finde ich ihn ebenfalls nicht, doch ich nehme vielsagende Geräusche aus dem Raum von nebenan wahr. Langsam schleiche ich aus dem kleinen Raum der Garderobe und stelle mich vor die Tür eines Büros, während ich die Stirn darüber runzele, warum es in einem Tanzstudio ein Büro gibt.

An der hellen Holztür ist ein Schild angebracht, in dem der Name Magnus Bane eingraviert ist. Ich fahre mit meinen Fingerspitzen darüber und atme einmal tief durch, bevor ich die Tür mit einem Ruck öffne – so schnell wie man ein Pflaster abzieht, damit es weniger Schmerzen verursacht.
Der Anblick lässt mich erstarren, denn ich hätte alles erwartet außer das, was ich im Moment vor mir habe. Ich dachte, wir wären mittlerweile zumindest Freunde geworden. Wir haben uns geküsst. Ich muss ihm doch etwas bedeuten, doch ganz offensichtlich liege ich mit dieser Annahme falsch.
„Hast du noch jemanden eingeladen, Magnus?", schnurrt der Mann unter meinem nackten Tanztrainer, während er seine Hände über ihn wandern lässt. An Stellen, die ich gestern über seiner Kleidung berührt habe. Unbewusst werfe ich dem fremden Mann einen wütenden Blick zu, weil er Magnus' Namen in den Mund genommen hat und ihn so berührt wie ich ihn nie werde berühren dürfen.
Magnus springt von dem Sofa, das in seinem Büro steht, auf und wickelt sich schnell in eine der dünnen Decken ein, die nebenbei liegen. „Nein.", antwortet er bestimmt. „Alec, bitte warte draußen auf mich. Ich muss mit dir sprechen." Er redet so ruhig auf mich ein, dass ich das Gefühl bekomme, es wäre nichts passiert. Das ist falsch. Oder sind meine Gedanken falsch? Magnus darf schlafen mit wem er will und es geht mich nichts an. Ich sollte nicht so reagieren.

Ich drehe mich ohne ein weiteres Wort um und gehe in den kleinen Saal, der mir plötzlich so groß und leer vorkommt. Die riesigen Fenster, die bis zum Boden reichen, begeistern mich bereits seit Tag Eins. Der Ausblick ist unglaublich und besonders bei Nacht, wenn die Stadt in bunten Lichtern erstrahlt, ist es ein wahrer Traum. Perfekt, um mit der Liebe seines Lebens davor zu tanzen. Hoffentlich finde ich irgendwann jemanden, der mich wirklich liebt. Nicht so wie Lydia oder Magnus ..., wenn man ihn denn überhaupt dazuzählen kann.
„Hast du vielleicht einmal Zeit?", schnurrt mir der Fremde unerwartet an mein Ohr. Ich schrecke zur Seite, doch bevor ich etwas sagen kann, stellt sich Magnus zwischen uns. „Nein. Er ist vergeben." Er legt dem Idioten die Hand an die Brust und drückt ihn von mir weg als würde er mich vor ihm beschützen wollen.
Ein schwaches Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, während ich seiner Dominanz zusehe. Ich bin froh, dass er sich für mich über ihn entscheidet.
„Außerdem hast du doch mich." Magnus zwinkert seinem Freund zu und versetzt mir dadurch einen Stich im Herzen. Habe ich mich wohl zu früh gefreut.
„Ist alles ok?" Fürsorglich dreht er sich zu mir um, während der Mann die Tür hinter sich ins Schloss fallen lässt.
„Tut mir leid, dass ich heute pünktlich gekommen bin.", murmele ich demotiviert, während Magnus zu lächeln beginnt. „Das hatte ich in der Tat nicht erwartet, aber daran lag es nicht. Ich habe nicht auf die Uhrzeit geachtet. Mir tut es leid, dass du das sehen musstest."

Dance to Love (german Malec ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt