Kapitel 1

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Sicht Ben:
Wow, das war's! Ich hab's wirklich geschafft, ich bin endlich Facharzt. Aber nicht nur ich hab es geschafft, meine besten Freunde auch. Theresa, Elias, Julia und ich sind alle vier Fachärzte. Die schlaflosen Nächte und das lernen die letzten Wochen haben sich definitiv ausgezahlt. Ich kann garnicht glauben wie glücklich mich das macht. Ich umarme meine Freunde und sage ihnen wie stolz ich auf sie bin. Gerade als wir uns angeregt unterhalten und Pläne für unsere Feier machen klingelt mein Handy. Leyla! Sie wollte ich auch gleich anrufen. Ich meine, meine Verlobte war heute Morgen schon so aufgeregt. Ja, sie ist schwanger und unser kleines könnte jeden Moment kommen, da ist man sowieso schon nervös aber trotzdem war es heute Morgen anders. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll aber ich hatte anfangs ein etwas komisches Gefühl. Leyla hat mir dann aber erklärt, dass sie nur aufgeregt sei wegen all den Gedanken die sie sich zurzeit machte. Wegen mir, unserem kleinen Wunder und unserer Hochzeit. Als sie sich von mir verabschiedete, gab sie mir einen langen und innigen Kuss. Und wieder war da etwas. Dieses Gefühl, dass irgendetwas anders war, nein sogar komisch. Mein Handy klingeln bringt mich wieder ins hier und jetzt. Ich nehme den Anruf mit einem breiten Grinsen entgegen und will gerade ansetzen, Leyla zu erzählen, dass ich bestanden haben als sie mit angespannter stimme zu reden ,,Ben? Ben, wo bist du?" und schon ist da das Gefühl von heute Morgen wieder. ,,Ich bin im Ärztezimmer, mein Schatz. Ist irgendwas passiert? Du klingst etwas komisch." ,,Du musst sofort in OP 2 kommen! Ich hatte eine Blutung und..." den Schluss höre ich nur noch wie aus der Ferne. Ich wusste, dass ich jetzt nur eine Sache zu tun hatte: ich musste zu meiner Verlobten und unserem Kind! Ich renne los und wenig später komme ich am OP an. Außer Atem sah ich schon gleich Leyla auf dem OP Tisch liegen als ich die Tür öffne. Sie liegt da, so aufgelöst, aber als sie mich sieht beginnt sie trotzdem noch leicht zulächeln. Sofort bin ich bei ihr und nehme ihre Hand. Ich drehe mich fragend zu Niklas der anfängt mir zu erklären, dass er unser kleines Wesen per Kaiserschnitt holen muss. Was er genau sagt bekomme ich nur wie durch einen Schleier mit. Ich sehe Leyla tief in die Augen und mir wird bewusst, dass wir gleich Eltern werden. Mit den Worten ,,Ich liebe dich, ich warte auf euch beide vor dem OP, sei stark für euch zwei!" und einem langen Kuss von Leyla. Ich hauche noch einen kleinen Kuss auf Leyla's Bauch und sehe sie ein letztes Mal an. ,,Ben, es ist alles gut, die beiden sind gleich bei dir." sagt Niklas noch leise zu mir bevor er mich bittet jetzt wirklich den OP zu verlassen.
Jetzt heißt es also warten. Ruhig bleiben kann ich aber trotzdem nicht. Immer und immer wieder ist da dieses Gefühl. Ich laufe vor dem OP auf und ab, bis irgendwann Julia um die Ecke kommt. Ja, ich hatte meine beste Freundin angerufen und sie gefragt ob sie mit mir warten könnte. Und nun warten wir hier zu zweit. Die Minuten fühlen sich an wie Stunden. Als ich irgendwann auf die Uhr schaue werde ich stutzig. Wieso operiert Niklas denn so lange? Irgendwas stimmt hier mit Sicherheit nicht! Ich werde immer nervöser. ,,Ben, beruhig dich sie sind bestimmt gleich fertig." versucht mich Julia zu beruhigen. ,,Julia! Du bist doch selbst Gynäkologin! Wieso dauert das denn so lange!?" beginne ich hilflos sie schon fast anzuschreien. Doch plötzlich öffnet sich die Tür vom OP und Niklas tritt langsam heraus.

Liebe braucht seine ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt