Neuankömmling

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"Du scheiß Köter!" schrie mein Besitzer und tritt mir in den Bauch,

"Nichts zu gebrauchen, zum Glück kommt heute meine neue Ware an."

Nach dieser Aussage lachte er gehässig. Ich lag nur regungslos auf dem kalten Boden und spürte immer noch den Fuß, der vor einigen Sekunden, in meinem Bauch rein gerammt wurde. Ein Inu  (Aussprach; Ine (jap. Hund), diese Rasse bin ich, ein Mensch der sich in Gestalt eines Hundes verwandeln kann, doch ab dem Zeitpunkt, in dem ich verkauft wurde, wurde mir ein Halsband umgelegt, dieser sorgt dafür, dass ich in der Gestalt eines Hundes bleibe. 

Nach einigen Minuten konnte ich mich wieder regen, doch aufstehen konnte ich immer noch nicht. Mein Halter lief an mir freudenstrahlend vorbei, so glücklich sah ich ihn noch nie, vermutlich freute er sich auf sein neues Bedarfsgegenstand. Meine Augen verfolgten ihn wie er ständig hin und er lief, er beachtete mich nicht, sondern schaute aufgeregt ständig auf seiner Kuckucksuhr. "Es ist endlich soweit!" sagte er plötzlich. Der alte Kauz nahm seine grüne Jägerjacke und zog sich seine Springerstiefel an. Der ältere Mann trete sich noch einmal zu mir um und lächelte mich an, er schaute sehr freundlich, so als würde man denken, dass er keine Fliege zu leiden tut. 

"Ab heute bist du mein Wachhund und bekommst den Luxus , den du dir verdient hast." sagte mein Besitzer zu mir und ging hinaus. 

Ich war verwirrt, schließlich war ich nur dazu da um seine Lust nach Gewalt zu stillen, aber wie er ein Ausgleich dagegen fand, war mir in dem Moment irrelevant, schließlich bin ich von jetzt an von dieser Misshandlung befreit und kann schmerzfrei bei ihm weiterleben.

Endlich konnte ich nach einer Weile aufstehe, da nahm ich mir auch gleich das recht, mich auf die Couch hinzulegen, dies durfte ich nie, wegen meinen angeblichen "Hundehaaren", aber er sagte schließlich, ich habe den Luxus den ich mir verdient habe, also ab auf die Couch. Ich rollte mich kuschlig ein, meine Augenlider wurden schwächer und döste nach einigen Minuten ein. 

Nach einer Stunde wurde ich von selbst wach, ich fühlte mich wie neu geboren, obwohl es nur eine Stunde war, aber so gemütlich habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.  Es klingelte, vermutlich der Postbote. Genau nachdem ich aufstand, kam mein Besitzer herein, ich war erstaunt, schließlich klingelte er sonst auch nie.  Er stellte eine sehr kleine Box hin, daraus kam ein sehr aggressives fauchen. War das seine Ware worauf er die ganze Zeit gewartet hatte? 

"Komm her, schau was ich durch wenig Geld bekam. Ein robustes, kleines Neko.", sagte er mit erhobener, stolzer Stimme.

Jetzt war alles klar. Er hatte sich ein Neko (jap; Katze) von irgendso einem billig Händler gekauft. Da Nekos aber Sklaven sind, sind sie allgemein sehr billig, doch mein Besitzer ist eher arm, weshalb er sich ein Neko bisher nicht leisten konnte. Nekos sind wie wir Inu, sie sind Mischlinge, die halb Mensch, halb Katze sind.

 Durch die kleinen Luftspalten der Box konnte ich etwas rotschimmerndes sehen, auf das ich zu lief. Als ich näher kam, sah ich sie. Sie hatte Blutrote Augen und ein strahlend, schneeweißes Fell. Doch als ich noch ein Schritt näher kam fing sie an zu fauchen, natürlich ließ ich das nicht auf mich sitzen und knurrte zurück. 

"Geh jetzt zur Seite, ich muss der kleinen etwas zeigen." er äußerte diese Worte mit einem penetranten Blick.

Ich ging in die Ecke, da wo mein Kissen liegt. Der alte Mann nahm die Box und ging in einem Raum, in dem ich bisher noch nie drin war.  Man hörte leise, wie er die Tür von innen zu schließ. Es waren einige Minuten vergangen und es war unheimlich ruhig darin, bis etwas begann... Es hörte sich nach einem qualvollen quietschen an, nicht von einem Bett oder Sofa, sondern von einem Lebewesen.  Diese Stille wurde mit beängstigenden Geräusche überdeckt, dies machte mir Angst, da geschah etwas darin, etwas grauenvolles, Dinge die er nicht mit mir machte.

Dieser Zustand war regelmäßig und die kleine Neko hatte ich seit dem nicht mehr gesehen. Dann an einem Samstag Morgen kam mein Herrchen zu mir.

"Pass auf das kleine Viech auf, ich muss einkaufen." meinte er mürrisch

Daraufhin zog er sich zügig an und ging raus. Kurz danach hörte ich ein leichtes, verzweifeltes kratzen aus dem Raum, in dem das Neko gefangen gehalten wurde. Ich ging auf die Tür zu und schaute nach oben. Tatsache, der Mann war so in eile, dass er den Schlüssel an der Tür stecken ließ. Taktisch versuchte ich den Schlüssel zu drehen, dass heißt, ich musste natürlich springen, da ich in meiner Hundegestalt nicht der größte bin. Nach sehr vielen Sprüngen hatte ich es geschafft, es konnte aufgeschlossen werden. Nur noch ein Sprung, dieser war da, um die Tür zu öffnen. Es knarrte sehr laut als die Tür auf ging. Langsam lief ich in das Zimmer rein. In der Ecke sah ich was weißes zittern. Plötzlich sprang sie wie eine Irre auf, als ich zur ihr näher kam und stößte sich den Kopf an einem Regal.

"AUA!!" , miaute sie und hält ihre Pfoten an der Stelle wo sie sich verletzte.

"Warte, ich komm schnell wieder." antwortete ich, daraufhin flitzte ich in die Küche, öffnete den Kühlschrank, nahm ein kaltes Kühlakku und sprintete zur ihr zurück.

Mürrisch bedankte sie sich bei mir. Sie sah vom nahen noch süßer aus. Dann hatte ich instinktiv auf ihrem Kopf gestrichen.

"Autsch! Mein Kopf, pass doch auf! Da hatte ich mich gerade gestoßen!" fauchte sie.

Anstatt etwas dazu zu sagen, stupste ich mit meiner Nase gegen ihrer kleinen Stupsnase. Sie antwortete, in dem sie sich schüttelte.

"Bist du eigenlich männlich oder weiblich? Bevor hier keine Missverständnisse auftreten." fragte ich und begutachtete sie von oben bis unten.

"Natürlich bin ich weiblich, was dachtest du denn?"

Verführerische meinte ich: "Das passt ja, ich bin nämlich ein Männchen."

Angwidert geht das Neko Weibchen einige Schritte zurück.

"Ach kommt, du bist doch auch rattig, sonst würdest du dein Schwanz nicht so wackeln."

Fauchend erwiderte sie: " Wegen wem bin ich denn gegen das Brett gesprungen? Also Rand halten, Bello!"

Sie fährte ihre Krallen aus und schaute mich sehr boshaft an.

"Ach komm! Woher sollte ich wissen das du so schreckhaft bist?  Aber du bist echt knuffig und klein, dass muss man mal sagen."

Ich schätze, ich hatte sie wieder verärgert, aber auch etwas erfreut, da sie leicht beleidigend äußerte: " Nenn mich weder klein noch süß"

Lächelnd schaute ich zur ihr hinunter; "du bist doch kleiner als ich, so ist die Natur." Nach diesem Satz, zwinkerte ich ihr schelmisch zu.

Wie eine beleidigende Leberwurst lässt sie ihren Schwanz hängen. 

Auch wenn sie taff vor mir wirkte, denk ich, leidete sie, dies erkannte ich in ihren leeren Blick. Ich musste ihr helfen, nur wie?  Ich schaute sie lächelnd an, ihr lächeln warf sie wie ein Spiegelbild zurück, ich schätze wir hatten den gleichen Plan.




The Lovestory: Neko x InuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt