N

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N war eine Nadel aus Mums Nähkästchen.

Ich fuhr sie besuchen und da nahm ich sie mit mir zurück in mein neues Zuhause.

Mein neues Zuhause fühlte sich noch viel weniger wie eines an als mein altes, aber zumindest war ich dort allein. Ich fühlte mich wohler.

Vielleicht hieß es auch nicht immer nur etwas Gutes, sich zuhause zu fühlen. Ich fühlte mich zuhause an einem Ort, den ich nicht so nannte, weil mich dort Erinnerungen überschwemmten. Sie donnerten in jeder Sekunde, die ich in dem Haus verbrachte, wie riesige unberechenbare Wellen gegen meinen mühsam errichteten Schutzwall und drohten, diesen jederzeit niederzureißen. 

Ich weiß nicht recht, wieso es ausgerechnet diese Nadel wurde. 

Ich glaubte allerdings mich zu erinnern, dass sie damit einmal eine Hose repariert hatte. Ich war fünf gewesen, als ich vom Rad gestürzt und das Loch ins Knie gerissen hatte. Sie und Dad hatten mich getröstet und dann hatte Mum angefangen zu nähen und Dad zu scherzen.

Damals lachte sie noch. 

Der BuchstabensammlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt