Der Anfang vom Ende

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Das Dunkle Master-Schwert verlor die Kräfte der Lichtgeister, als Link gegen die beiden Hexen, Koume und Kotake, vorging. Sie waren die Ziehmütter des Gerudo-Königs, der nun der Herrscher über ganz Hyrule war. Außerdem waren sie überaus mächtig, weshalb Link bei jedem einzelnen Hieb die Kraft der Lichtgeister auf diese einwirken ließ. Ihre leuchtende Detonation war schließlich das Resultat des Lichtes, dem ihre alten, verschrumpelten Körper nichts mehr entgegenbringen konnten. Nach ihrer beider Niederlage könnte man meinen, dass Ganondorf einen weiteren Groll gegenüber Link hegen würde ... Doch das tat er nicht. Er kannte die Stärke seines Sohnes und die des Dunklen Ritters an. Dennoch musste der Berater, Fabus, für seinen Ungehorsam bestraft und im Nachhinein verbannt werden. Immerhin verhinderte Kurgondoru es, dass sein Ziehvater mit seinem Leben zahlen musste. Doch als Ganondorf ihm verriet, dass Tajla tot ist und die Tochter von Fabus verschwand ... Fabus sehnte sich sein Ableben herbei, doch sollte es nicht geschehen. Nein: Er soll als Schwächling sein Dasein in der Gerudo-Wüste fristen, fern von der Gerudo-Festung – die immer noch von Ganondorf's Schergen bewacht wurde – in dem Wissen, dass seine Familie verloren war ... Eine Bestrafung, die sich ebenfalls auf Kurgondoru auswirkte. Immerhin war der Berater des Königs nicht allein, denn: hinter Ganondorf's Rücken unterstütze Kurgondoru seinen Ziehvater weiterhin. Er gab ihm Nahrung, händigte ihm frische Kleidung aus und besorgte ihm seine Lieblingsliteratur aus der Gerudo-Festung. Anschließend, als er älter wurde, gab Kurgondoru Fabus etwas von seiner eigenen Macht ab. Nach all dem, was geschah, fanden sich König Ganondorf, Prinz Kurgondoru und ihr Dunkler Ritter, Link, in der Königsfestung wieder. Kurgondoru war nun ein stattlicher, junger, erwachsener Mann, dessen Haare er seit dem Vorfall mit seiner "wahren Familie", nicht mir schneiden ließ, weswegen diese immer länger wurden. Von all den männlichen Gerudos, die je existierten, könnte man schon behaupten, dass Kurgondoru mit Sicherheit der ansehnlichste von allen war. "Da bist du ja, Link. Unser König hat einen Auftrag für dich.", sprach Kurgondoru mit seiner erwachsenen Stimme im angenehmen Ton aus, die jede Gerudo zum dahinschmelzen brachte. Es war aber auch kein Wunder, dass er in der Königsfestung so beliebt war, denn: er war hübsch, skruppellos und außerdem ein exzellenter Stratege. Allerdings war er nur FAST so mächtig wie sein eigentlicher Vater, was ihn durchaus störte. Schließlich wollte er ihn eines Tages übertreffen und sich an das rächen, was er Fabus und seiner Familie angetan hatte. "Komm näher!", befahl der König seinem Vollstrecker, den er in all der Zeit zu respektieren gelernt hatte. "Das Land von Hyrule verändert sich stetig. Die Gebiete sind nicht mehr das, was sie einst waren. Mir ist außerdem zu Ohren gekommen, dass ein neues Gebiet erschaffen wurde. Noch ist es eine karge Landschaft, die der Gerudo-Wüste ähnelt, doch wurden in dieser mehrere Lichtquellen entdeckt. Falle in das Gebiet ein und gehe der Sache nach!", waren die Worte des Königs, die Link aufmerksam im Thronsaal vernahm. Als Link in die Richtung des Ausgangs lief, flüsterte Kurgondoru ihm flüchtig zu: "Wenn das die Lichtgeister sind, musst du sie mit allen Mitteln beschützen!" Als würde der Prinz ahnen, was vor sich gehen würde.


Hyrule-Stadt: einst eine Metropole und der zentrale Handelspunkt eines Jeden, doch nun ... nur noch ein Schatten seiner Selbst, genauso wie Link es war. Die Bewohner traf es ebenfalls, denn sie alle wurden zu den loyalen Schergen des Dämonenkönigs, ob lebendig oder untot. Letzten Endes existierte kein einziger Hylianer mehr, bis auf die, die sich in der Dunkelheit verstecken konnten und um ihre Leben bangen mussten. Unter den veränderten Hylianern zählte auch ein einzelnes Mädchen dazu: Die Kleine Hanna ... Da Link wieder den leeren, großen Marktplatz von Hyrule-Stadt betrat, begegnete er der Händlerin, deren Körper wie ausgehungert schien. Das Kleid war vollkommen verdreckt und beschädigt. Ihr Gesicht erkannte man kaum noch, da sie eine hölzerne Maske trug. Als sich Link dem Mädchen näherte, bewegte es nur behäbig den Kopf in dessen Richtung. "Ka- ... Kaufen?", fragte Hanna ihn mit verschrobener Stimme unsicher, als eine Träne aus ihren toten Augen lief, die die Maske versuchte zu verbergen. Betroffen hockte sich der Ritter des Bösen zu ihr und beobachtete die Träne, die über die hölzerne Maske glitt. Zögernd überreichte er der bemitleidenswerten Händlerin die Rubine – die sie fasziniert betrachtete – und griff sich aus ihrem Wägelchen eine Bombe, die er in seine Bombentasche stopfte, während diese dabei kleiner wurde. Dann machte er sich wieder auf dem Weg, wobei Hanna ihm keuchend hinterher blickte ... "Wer kommt denn da? Mein Lieblingskunde!", begrüßte Mister Babuboom Link mit offenen Armen. "Gleich, nachdem der Markt von euch gestürmt und von den Monstern besetzt wurde, habe ich mein neues Quartier bezogen. Ich habe mein Sortiment etwas ... geändert. Leider verkaufe ich keine normalen Bomben mehr an euch weiter, außer natürlich ihr verlangt es. Dem König kann ich nichts abschlagen. Warum, fragst du? Weil das Mädchen, auf dem Marktplatz, ebenfalls welche verkauft. Ich dachte mir: ich greife ihr etwas unter die Arme, also habe ich ihr meine gegeben. Ich habe mir auch vorgenommen, sie weiterhin zu unterstützen. Sie ist ein gutes Mädchen. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und sie sogar adoptiert." Ob er wusste, dass Hanna bereits ein Zombie war? Die Wahrscheinlichkeit wäre vorhanden, dachte sich Link. Merkwürdiger Weise war es nicht das erste Mal, dass Babuboom Link diese Geschichte erzählte. Vielleicht ja auch, weil er mittlerweile einsam und Link so ziemlich sein einziger Freund in ganz Hyrule war? Ab und zu kam es jedoch vor, dass Ganondorf, sowie Kurgondoru nach dem Rechten sahen. Mister Babuboom war einer der sehr wenigen, verbliebenen Hylianer, da seine Talente durchaus gebraucht wurden. Mit Hingabe bastelte er an weiteren, zerstörerischen Bomben, die er in Hanna's Anwesenheit – außerhalb von Hyrule-Stadt – ausprobierte. Mittlerweile war Babuboom für Hanna ein Vaterersatz, auch wenn man nicht wusste, ob und wie das gleichgültige Zombiemädchen darüber dachte.

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