nine.

430 21 6
                                    

„Liam?"
Theo schaffte es gerade noch, mich aufzuhalten, bevor ich mit Mason und Corey zu mir nach Hause fahren konnte.
Ich hatte Mason nämlich darum gebeten mich nach dem Rudel Treff nach Hause zu fahren. Seufzend stoppte ich und drehte mich langsam um.
„Was kann ich tun?"

Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte ihm nicht in die Augen zu sehen. Auch wenn ich froh darüber war, dass er jetzt im Pack war, änderte es nichts daran was zwischen uns geschehen war. Dass er mich geküsst hatte. Das er Gefühle für mich hat.

„Kann ich dich nach Hause fahren? Ich verspreche dir, dass wir nicht reden. Zumindest nicht darüber, was passiert ist."
Er guckte mich bittend an. Irgendwie tat es mir leid, obwohl ich ungern mit ihm in sein Pickup steigen wollte.

Ich drehte mich erneut um und lief auf Mason und Corey zu.
„Schon okay, ich habs verstanden", hörte ich ein murmeln und sah wie Theo zu seinem Wagen lief.

„Jungs wir sehen uns morgen in der Schule. Theo bringt mich nach Hause."
Corey und Mason starrten mich nur prüfend an, während ich über die Straße lief und mich letztendlich neben Theo, auf den Beifahrersitz setzte.

„Danke", hörte ich ihn nur ganz leise sagen und sah wie er losfuhr.
Einige Minuten vergingen und niemand sagte was.
„Wirst du denn jetzt gar nichts sagen? Theo es ist mir unangenehm hier mit dir zu sitzen nachdem all das heute passiert ist!"

Er atmete tief durch und hielt am Straßenrand an.
„Es tut mir leid Liam. Ich wollte niemals, dass es unangenehm zwischen uns wird. Ich sollte dich hassen und nicht andersrum. Sowie du es tust. Ich hab einfach alles noch schlimmer gemacht."
Seine Stimme klang verzweifelt.

„Wer sagt denn das ich dich hasse Theo? Davon war niemals die Rede. Du bist jetzt in unserem Rudel. Du hast mir immer und immer wieder das Leben gerettet. Dafür bin ich dir dankbar. Ja du hast Fehler gemacht, aber ich hasse dich nicht. Nicht mehr."
Langsam drehte er sich zu mir und lächelte.

„Danke Babywolf", flüsterte er und fuhr kurz darauf weiter.
„Muss ich dir wieder eine verpassen, damit du aufhörst mich so zu nennen?" meinte ich und verdrehte die Augen.
Er lachte auf und schüttelte den Kopf.

„Tue es. Ich werde aber nicht aufhören dich so zu nennen. Es gefällt mir", erwiderte er.
Zwei Minuten später hielt er vor meinem zuhause an.
„Hör zu. Ich weiß, dass dich das heute alles verwirrt hat. Du möchtest nicht darüber reden und ich werde es auch akzeptieren. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich es versuche zu vergessen. Ich hoffe einfach, dass wir zumindest Freunde werden können. Nach alldem würde ich mir das wirklich gerne wünschen. Das ist zu viel verlangt, aber ich hoffe, dass wir das hinkriegen."

Er machte eine kleine Pause, bevor er weiter redete.
„Ich werde immer ein Auge auf dich haben Babywolf. Nun schlaf gut, wir sehen uns."
Er lächelte und wartete darauf, dass ich ausstieg.
„Kann ich dir etwas zeigen?", fragte ich vorsichtig und lehnte mich zurück.

Er guckte überrascht, aber nickte.
„Komm", forderte ich ihn auf und wir stiegen beide aus.

*

„Liam wir laufen jetzt schon über eine halbe Stunde im Wald herum, was wir vielleicht auch wirklich vermeiden und zurück gehen sollten. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei dem ganzen", meinte Theo und guckte sich immer wieder um.

„Fünf Minuten noch, dann sind wir da!"
Und das waren wir wirklich.

„Wow", flüsterte er als wir endlich am steilsten Berg von ganz Beacon Hills angekommen waren. Von hier aus konntest du nämlich die ganze Stadt beleuchtet sehen.
Ich ließ Theo Zeit und setzte mich währenddessen auf den trockenen Rasen.

Irgendwann setzte er sich neben mich und wir beide blickten stumm in die Ferne.
„Warum sind wir hier?"
Ich schmunzelte, weil ich wusste, dass er fragen würde.

„Ich bin oft alleine hier. Um über all das nachzudenken, was passiert ist. Das erste mal war ich hier, nachdem Scott mich gebissen hatte. Das ist schon so lange her", erzählte ich und atmete tief durch.
„Es ist wirklich sehr schön hier. Ich könnte hier Stunden sitzen und mir das ansehen", flüsterte Theo.

Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und bemerkte auch, dass er seinen Kopf zu mir drehte und mir in die Augen starrte.
Ich schluckte deutlich, als ich mich selbst dabei erwischte, wie ich ihm deutlich näher gekommen war.
„Du machst es mir nicht einfach Liam", flüsterte Theo und starrte mir für einen kurzen Moment auf die Lippen.

„Es tut mir leid", murmelte ich und drehte mich weg von seinem Gesicht.
Was war nur in mich gefahren? Wieso war ich nun derjenige, der ihn unbedingt küssen wollte? Dabei hatte ich nicht einmal Gefühle für ihn.

Ganz sicher? Meine innere Stimme verpasste mir eine Gänsehaut.

„Wir sollten jetzt gehen. Es ist sehr spät!"
Wir standen beide auf und blickten erneut diese wundervolle Aussicht an.
„Liam?", fragte Theo.
Hmm?", erwiderte ich und hatte Angst ihn anzusehen.
Dennoch schaffte ich es, mich zu ihm zu drehen und spürte, dass er meinem Gesicht wieder näher gekommen war.

„Es tut mir nicht leid. Es tut mir nicht leid, dass ich dich geküsst habe!"
Ich schluckte und öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen.

„Und jetzt tut es mir auch nicht leid!"

Er lief einen weiteren Schritt auf mich zu, packte mich an den Taillen und presste seine Lippen auf meine.
Mir blieb der Atem weg und mein Herz explodierte förmlich.

Und dann tat ich es. Ich erwiderte seinen Kuss.

Wir küssten uns hemmungslos und bemerkten nicht einmal, dass es anfing zu regnen und wir nass wurden.

Nur der Kuss zählte.

-------

Fortsetzung folgt :)

Endgame ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt