Das Gras unter mir war weich und von der Sonne aufgewärmt. Eine bequeme Ruhestätte, wenn nicht jemand auf dem Weg zu mir wäre. Ich rührte mich nicht.
In nur wenigen Sekunden stand jemand neben mir und hielt mir eine Klinge an den Hals.
Ich sah demjenigen in die Augen.
Es war ein Junge in meinem Alter.
Weißes Haar, rote Augen.
Er sah mich finster an, aber er zögerte. "Wer bist du?", fragte er.
An seiner Rüstung erkannte ich das Zeichen der Senju.
"Ai", stellte ich mich vor und schloss meine Augen. "Tu was du nicht lassen kannst, aber geh mir aus der Sonne", brummte ich und wollte meine Ruhe haben.
"Zu welchem Clan gehörst du?", fragte er aufgeregt. Die Spitze seines Katanas berührte meinen Hals.
"Lass das Mädchen! Sie ist eine Uzumaki mein Sohn."
Der Junge nahm sein Schwert von meinem Hals.
"Vater?", fragte er den Mann überrascht. Auch ich richtete mich auf und blickte einem Mann mit strengen Zügen entgegen. Er trug eine rote Rüstung, anders als sein Sohn, dessen eigene blau war.
"Wo ist dein Clan?", fragte er mich und hielt mir die Hand hin.
"Im Reich der Wellen."
Ich nahm seine Hand und ließ mich hoch ziehen. Dafür senkte ich kurz den Blick, nur um ihn mit meinem Sharingan zu überraschen, welches ich nicht kontrollieren konnte. Sofort schloss er seine Augen und schubste mich fort, ohne das ich ihn angegriffen hätte.
Ehe ich mich versah, fand ich mich in den Armen Tajimas, Madaras Vater, wieder.Als ich mit Tajima wieder Zuhause war, fühlte ich mich wieder wie ein verhätscheltes Kind, nachdem er sich vergewisserte, dass mir nichts fehlte.
"Dir geht es gut, oder?"
Ich nickte nur und sah zu Madara, der sich über mich beugte.
"Warum läufst du auch immer davon?", fragte er vorwurfsvoll, aber nicht böse.
"Dieser Krieg, ich verstehe nicht was das nützt. Können wir nicht der Konfrontation aus dem Weg gehen?"
Madara sah mich mit traurigen Augen an. Er hatte nun schon drei Brüder verloren. Nur noch Izuna war ihm geblieben.
"Du Träumerin. Kümmere dich besser um dein Training."
Wie immer belächelte mich Tajima bloß. Ich war für ihn nur eine Plage, wegen meines unkontrollierbaren Sharingans.
Noch dazu war ich nur eine halbe Uchiha.__________________________
Damals war der Wunsch nach Frieden nur ein Traum. Ich konnte mich glücklich schätzen, noch die Zeit zu erleben, in der die Kämpfe endeten. Entspannt blickte ich ins Dorf hinunter. "Ai."
Ich sah über meine Schulter, zu Madara. In den vergangenen Jahren hat er sich gut weiterentwickelt und war sogar entspannter. Außer wenn Tobirama ihm zu nahe kam.
Ich lächelte ihn an.
"Was machst du hier oben?", fragte er mich und setzte sich neben mich.
"Das gleiche wie du?"
Er schüttelte den Kopf.
"Ich habe dich im ganzen Dorf gesucht", erklärte er mir. Das konnte ich ihm nicht glauben. Mit seinem Sharingan war es leicht mich zu finden.
"Habe ich das Recht dazu, mich über den Frieden zu freuen?"
Er sah mich nachdenklich von der Seite an.
"Ich meine, was wenn wir jetzt glauben, dass es immer so bleibt und es später erneut Krieg gibt?"
Er legte mir eine Hand auf die Schulter, weswegen ich den Blick vom Dorf abwandte und zu ihm sah.
"Mach dir keine Sorgen."
Obwohl er lächelte, machte ich mir Sorgen. Ruhe war nie von Dauer, wenn alle nach Macht strebten.
Es knirschte hinter uns.
Wir drehten uns beide um.
"Hier bist du!"
Es war Hashirama, der uns freundlich ansah. Sofort stand ich auf.
"Hallo Ai, wie geht es dir? Ich habe dich lange nicht gesehen. Dich hier mit Madara zu sehen, ist das Zufall?"
Ich nickte nur, sah jedoch, Madaras rotes Gesicht im Augenwinkel.
"Ich lasse euch allein", erklärte ich und lief an Hashirama vorbei, ohne ihm zu antworten.Auf dem Weg nach Hause traf ich Tobirama. Er sah wie immer ziemlich genervt aus. Ich war mir sicher, dass ihn im Grunde alles auf die Nerven ging, selbst wenn es ein Vogel im Baum war, der fröhlich ein Liedchen piff!
"Hey, warte mal!", hielt ich ihn auf und fasste ihn an seinem Ärmel.
Er sah mich fragend an.
"Du suchst Madara und Hashirama, nicht wahr? Sie sind auf dem Monument."
Er atmete hörbar aus und verschwand, ohne sich bei mir zu bedanken.Später am selben Tag trafen wir uns erneut. Dieses Mal jedoch bei ihm Zuhause.
Ich war mit der Ehefrau seines Bruders, Mito, befreundet und verwandt. Dies war wohl der einzige Grund, aus dem mich Tobirama im Haus duldete.
Mito war meine einzige Freundin. Mit dem Uchiha Clan hatte ich nur wenig zu schaffen. Sie mochten mich nicht, denn ich war noch immer untalentiert, was daran lag, dass mein Sharingan versiegelt war. Zumindest ein großer Teil.
"Du warst vorhin so schnell weg. Ging es dir nicht gut?", fragte Hashirama besorgt und fing sich einen bösen Blick von seinem Bruder ein.
"Du hast wie immer viel zu viel Mitgefühl. Sieht sie aus, als ginge es ihr schlecht?"
Hashirama musterte mich genauer, weswegen ich ihn böse anstarrte.
"Sie sieht genervt aus."
"Sie haut dich gleich!", knurrte ich und bekam einen Tritt gegen mein Schienbein von Mito.
"Wofür war das denn?", schimpfte ich und trauerte meinem Onigiri nach, dass mir soeben in den Wasabi gefallen war.
Das scharfe Zeug mochte ich noch nie.
"Wenn du frech bist, kannst du gehen."
"Ja ja. Ich hab dich auch lieb. Bekomme ich bitte neue Reisbällchen?" Sie grinste nur und legte mir das Onigiri zurück auf den Teller. Es war komplett mit Wasabi auf der einen Seite bedeckt.
>>Guten Appetit.<<
Einer der Späße den sie öfters machte.
"Erst wenn du aufisst."
Fassungslos sah ich sie an.
Mein Magen knurrte laut.
Ich hatte extra nichts gegessen, da es bei ihr das beste Essen gab.
"Du bist so ein herzloser Mensch", winselte ich gespielt, aber meine Abneigung blieb echt.
"Stell dich nicht so an. Du hast doch gar nicht probiert!"
Das brauchte ich auch nicht.
Ich vertrug scharfes einfach nicht.
"Na was ist? Bist du immer noch so ein Weichei?"
Tobirama, nett wie eh und je.
"Du bist nur böse, weil ich als halbe Uchiha hier am Tisch sitze."
Er schnalzte mit der Zunge und deutete auf meinen Teller.
"Wenn du das in einer halben Minute isst, entschuldige ich mich."Das konnte er unmöglich ernst meinen.
"Du bist schon wieder so garstig Tobirama! Ai, du musst das nicht essen. Ich hole dir gern etwas anderes", versuchte Hashirama die Situation zu entschärfen, doch es war zu spät. Ich stopfte mir das Onigiri in den Mund und verschlang es sofort. Der scharfe Wasabi verteilte sich sowohl in meinem Mund, als auch in meiner Speiseröhre.
Bald darauf fühlte ich mich gar nicht mehr gut. Mein Magen rebellierte gegen die Schärfe.
"Ich wusste doch, dass dein Gehirn bei deiner Geburt verloren gegangen sein muss."
Tobirama lachte nicht über seinen eigenen Witz. Er sah mich geduldig an, während ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie heiß und schlecht mir wurde.
"Ai?", fragte Mito vorsichtig und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich rührte mich nicht.
"Du hättest das nicht essen müssen."
Ich verzog das Gesicht.
Mein Magen schmerzte.
"Hashirama, bring sie besser nach Hause."
Ich sah sie mit aufgerissenen Augen an.
Zuhause wartete Madara und der würde ausrasten. Hektisch schüttelte ich den Kopf und sah sie flehend an.
"Madara!", brachte ich nur heiser hervor und Hashirama nickte.
"Sie hat recht. Wenn er sie so sieht, wird er sofort auf Tobirama los gehen."
"Warum denn auf mich?!", fragte Genannter empört und sah mich ein weiteres Mal finster an.
"Er schiebt immer alles auf dich, deshalb."
Ich senkte den Blick. Tobirama hatte noch nie Schuld an solchen Sachen. Es war immer meine eigene Entscheidung gewesen und doch bekam er immer den Ärger dafür, von Madara.
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Zwischen Liebe und Hass (Tobirama X OC Naruto Shippuden)
FanfictionAyumu vereint drei Clans in sich. Während sie aufwächst, lebt sie im Krieg, zwischen den Nationen. Ihr Vater ließ sein Leben, um das Reich der Wellen zu beschützen. Er gab seiner Tochter eine schwere Bürde mit auf ihren Lebensweg. Sie war eine Uchi...