„Lass deine dreckigen Finger von ihr!"
Mein Blut schien vor Wut zu kochen als ich mich erneut auf ihn stürzen wollte, ich aber von den beiden Typen rechts und links von mir festgehalten wurde, sodass ich zurück stolperte. Heftige Kopfschmerzen hämmerten gegen meine Schläfen und ich spürte, wie mir ein wenig Blut aus einer kleinen Platzwunde aus der Stirn lief.
Normalerweise hätte ich mich von diesen beiden Wichser die mich festhielten ganz einfach befreien können, sodass sie nun bewusstlos oder tot auf dem Boden lägen, aber diesmal war das Glück wohl nicht auf meiner Seite. Oder eher mein Können.
Hing vielleicht auch damit zusammen, dass wir in einen Hinterhalt geraten waren und alle Männer, die uns begleitet hatten, tot hinter uns auf dem Boden lag und ich kaum die Kraft hatte gerade zu stehen.
Angeekelt beobachtete ich seine Hand, die langsam über ihren Körper strich und langsam ihre Bluse öffnete. Wütend knirschte ich mit den Zähnen, sodass es schon schmerzte, damit ich mich unter Kontrolle halten könnte.
Tränen flossen über ihre Wangen und sie sah mich hilfesuchend an, doch ich könnte sie ihr nicht geben.
„Lass sie gehen! Folter mich so lange wie du willst, bring mich qualvoll um, aber lass sie da raus!",flehte ich ihn schon beinahe an. Mir war klar, dass das unheimlich klischeehaft war, aber für sie würde ich all das ertragen.
„Ist das so?",fragte er schmunzelnd und ich atmete erleichtert auf, als er seine Finger von ihr nahm und stattdessen auf mich zuging um mir tief in die Augen zu sehen. „Dann gehe ich doch gerne auf dieses Angebot ein."
„Erst will ich sehen, dass du sie wirklich gehen lässt!", knurrte ich und beobachtete, wie er den Kopf zu ihr wandte und kurz zu überlegen schien.
„Sie könnte uns verraten",überlegte er laut und ich sah, wie er den Kopf neigte und einen Finger als Kinn legte. „Wenn ich sie umbringe lasse ich sie da ja auch raus."
Noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, hatte er auch schon seine Waffe gezogen, auf sie gerichtet und abgedrückt, sodass ein lauter Knall an den Wänden widerhallte.
Wie in einer Blase bekam ich nur bedingt das mit, was um mich herum geschah. Er hatte sie umgebracht. Einfach so. Ich ballte die Hände zu Fäusten und wollte auf ihn losgehen, wurde aber erneut festgehalten.
Diesmal gab ich jedoch nicht so schnell auf und versuchte mich aus den Griffen zu befreien, doch es brachte mir nichts. Stattdessen legte einer der Männer seine Hand um meine Kehle und drückte mir langsam die Luft ab, um mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Oh nein, das könnten sie vergessen.
Meine Welt begann sich durch den fehlenden Sauerstoff zu drehen, weshalb ich mich schließlich geschlagen geben musste und still kurz hielt.
„Bringt ihn runter",meinte er zu den beiden Typen neben mir, die nickten und mich wegziehen wollten, ich jedoch mit verbliebenen Kräften versuchte dagegen zu halten. „Du mieser Wichser, ich schwöre dir, ich bringe dich um wenn ich dich in die Finger bekomme!"
Ich taumelte ein wenig, als einer der Männer mir mit voller Kraft ins Gesicht schlug und ich für einen Augenblick nur Sterne sah. Meine Nase pochte unheimlich und ich spürte wie Blut über meine Lippen und mein Kinn lief und auf den Boden tropfte.
Er betitelte das nur mit einem selbstgefälligen Grinsen und steckte seine Waffe wieder ein, während ich wieder verzweifelt versuchte mich zu wehren, nachdem ich mich wieder von dem Schlag gefangen hatte.
Einer der Männer stieß eine Tür auf und ich wurde gegenüber von dieser an der Wand auf die Knie gezwungen und sie fesselten meine Hände mit Eisenketten an die Wand, dann verschwanden sie wieder und ließen mich alleine.
Trotz schlechtem Zeitgefühl musste ich mich nun seit etwa einer halben Stunde hier unten befinden, bis sich die Tür schließlich öffnete. „Hast du es dir denn schön bequem gemacht?",erklang die amüsierte Stimme meines Stiefbruders, als ich nur die Augen zusammenkniff.
„Ein fünf Sterne Hotel wäre mir lieber, trotzdem danke der Nachfrage",zischte ich und spuckte vor ihm auf den Boden,
„Diesen Luxus kann ich dir leider nicht bieten, du weißt ja wie teuer sowas werden kann. Aber hier unten ist es doch auch ganz schön, oder? Ich hoffe nur, dass du keine Angst vor Ratten oder Spinnen hast."
Ratten und Spinnen waren gerade wohl das kleinste Problem das ich hatte und müsste er eigentlich ganz genau wissen. Trotzdem versuchte er meine aussichtslose Situation für sich zu nutzen und leider Gottes ließ ich mich auch noch davon ein.
Zumindest beobachtete ich, wie er sich schwarze Lederhandschuhe anzog und dann auf mich zukam. So wie ich es damals in meiner Ausbildung gelernt hatte, hielt ich seinen Blick stand und ließ mich nicht von ihm einschüchtern, obwohl er das wohl wollte. Pech gehabt.
Mit einem Ruck drehte er sich schließlich um und verschwand kurz aus dem Raum, bevor er nach wenigen Minuten wiederkam. Mit erhobener Augenbraue beobachtete ich, wie er mit einem anderen Mann wiederkam, den ich als einen anderen Kartellanführer identifizierte. Ich war sowas von geliefert.
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Obsessed with me | Leseprobe
RomanceDein Plan mich auszuspionieren ist gescheitert. Dein Plan, dich nicht in mich zu verlieben ebenso. Du hättest den Worten deines Vaters glauben sollen. Er hat immer recht, nicht wahr? Dir wäre einiges an Leid, Schmerz und Tod erspart geblieben, hätte...